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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Rüschenröcken?«
    »Ja, natürlich«, Topsy sah sie fragend an. »Sicher bekommen Sie das. Also, was sagen Sie? Möchten Sie gerne mitmachen?«
    »Ja …«, antwortete Joss, noch immer ganz außer Atem. »O ja, ja bitte.«
    »Meine Damen und Herren!« Topsy trat an den vorderen Bühnenrand. »Vielen Dank für Ihre Unterstützung heute Abend! Es übertrifft all meine Erwartungen, und ich freue mich sehr, Ihnen mitteilen zu können, dass wir alle neuen Kandidatinnen in die Cancan-Truppe von Bagley-cum-Russet aufnehmen werden!«
    Das Publikum im Gemeindesaal, im Allgemeinen ebenso schnell mit Lob zur Hand wie mit Tadel, zeigte stimmgewaltig sein Einverständnis mit dieser diplomatischen Entscheidung.
    Die angestammten Tänzerinnen umarmten die Neuzugänge.
    Joss konnte kaum sprechen und fiel Sukie um den Hals. »Danke – ich weiß nicht, wie du das für mich eingefädelt hast – aber ich danke dir so sehr!«
    Und Sukie, in der Hoffnung, dass Marvin nicht wieder nach Hause kommen und alles verderben würde, sah Joss mit feuchten Augen hinterher, als sie die Bühne verließ und ein mächtig stolzer Freddo sie umarmte.
    Es ging schon fast so zu wie bei einem Footballspiel, jetzt fehlten nur noch Tränen, ein paar Küsse und ein oder zwei Rückwärtssaltos.
    Topsy klatschte wieder in die Hände. »So – nun haben wir unsere Truppe beisammen – und ich freue mich, Ihnen außerdem mitteilen zu können, dass wir künftig durch einen Agenten vertreten werden – den berühmten Freddo Fabian aus Winterbrook …« Topsy zeigte auf Freddo, der immer noch Joss umarmte, es aber dennoch fertigbrachte, sich gleichzeitig vor dem Publikum zu verbeugen. »Und ich hoffe, Sie kommen, um uns tanzen zu sehen: Neben zahlreichen anderen Darbietungen treten wir am Maifeiertag auf dem Dorfanger von Fiddlesticks auf, bei der Hochzeitsfeier von Fern und Timmy Pluckrose.«
    Erneut erklang laute Zustimmung im Gemeindesaal, und dann gab es einen Massenansturm auf die umliegenden Lokale, wo noch weitergefeiert wurde.
     
     
    Nachdem sie in Gesellschaft alter und neuer Freunde eine weitere vergnügte Stunde im Faery Glen an der Hauptstraße von Hazy Hassocks verbracht hatte, saß Joss nun vor dem Bungalow mit Freddo im Wagen. Der Abend war in eine dunkle, kühle Nacht übergegangen, der man anmerkte, dass der Sommer noch auf sich warten ließ, und Joss fröstelte.
    »Ich will dich nicht länger aufhalten, Schätzchen.« Freddo grinste sie an. »Es wird allmählich kalt. Aber ich habe diesen herrlichen Abend so genossen, ich möchte gar nicht, dass er zu Ende geht.«
    »Ich auch nicht«, antwortete Joss aufrichtig. »Es war einer der schönsten Abende meines Lebens.«
    Freddo lachte. »So geht’s mir auch, Schätzchen. Ein tolles Vergnügen. Und noch tollere Gesellschaft. Und du – du hast mich schlicht aus den Socken gehauen. Du warst der Star dieser Show.«
    Joss errötete und kicherte ein bisschen. »Ich war von mir selbst überrascht. Ich fand es herrlich. Eigentlich hab ich schon immer schrecklich gern getanzt, aber Marvin mag, äh, mochte, äh, na ja, er hält nichts davon …«
    »Blöder Kerl«, meinte Freddo gut gelaunt. »Ach, nun ja, Schätzchen – alles Schöne muss wohl irgendwann mal ein Ende haben, und dein Mann hätte es sicher nicht gern, wenn wir hier draußen noch lange herumsitzen wie die Teenager, was?«
    Joss schüttelte den Kopf. Sicher nicht. Wo auch immer er war. Sie wusste zwar wirklich nicht, warum, aber eigentlich wollte sie sich von Freddo noch lange nicht verabschieden. »Ja, ich sollte wohl besser gehen. Danke für alles. Wir sehen uns dann am Montag – im Büro.«
    Freddo stieg aus dem Wagen und hielt ihr die Tür auf. »Für mich kann es gar nicht schnell genug Montag werden, Joss, ehrlich wahr. Wir sind bestimmt ein tolles Team. Ich danke dir so sehr.«
    Und seine Lippen streiften leicht ihre Wange.
    Joss konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann sie das letzte Mal geküsst worden war, und hielt den Atem an. Dann schenkte sie Freddo ein letztes Lächeln, suchte nach ihrem Schlüssel und öffnete die Tür zum Bungalow.
    Im Dunkeln gegen die Eingangstür gelehnt, hörte sie den Cadillac davonbrausen, dann berührte sie verwundert ihre Wange. Es war nur ein kleiner freundschaftlicher Kuss gewesen, und doch war ihr, als sei ihre Welt wie auf den Kopf gestellt. Was war das doch für ein wundervoller Abend gewesen …
    Plötzlich klingelte neben ihr im Flur das Telefon, und sie schrak zusammen.
    Sie lächelte.

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