Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
ist?«
    Sheila, Mary, Loz und Grace nickten.
    »Gut«, seufzte Topsy und nickte Dorchester zu, der die Tonanlage bediente. »Also los – Sheila als Erste …«
    Offenbachs mitreißende Musik dröhnte durch den Saal, das Publikum stampfte mit den Füßen und klatschte in die Hände. Sukie, Chelsea, Trace, Roo und Betty sanken dankbar am Bühnenrand nieder, und Topsy leitete Sheila durch die Schrittfolge.
    So ging es sehr viel besser. Mary, Loz und Grace folgten auf dem Fuße, ebenfalls weitaus flüssiger.
    »Tanzen alle richtig gut, jetzt wo sie nicht mehr so überfordert sind«, flüsterte Sukie. »Welche sie wohl aussuchen wird?«
    »Gute Frage.« Chelsea streckte die Beine aus. »Ach Mist, jetzt geht’s wieder los.«
    Topsy stand vor der Bühne und überschlug sich fast. »Schön, meine Damen – und während ich zu einer Entscheidung komme, wird meine Originaltruppe unseren Gästen aus Medien und Showbusiness eine Probe unseres Könnens zeigen.«
    Joss, die neben Freddo in der vordersten Reihe der Stühle saß, die für die Ehrengäste bereitgestellt worden waren, begegnete Sukies Blick und lächelte. Sukie fand, dass Joss noch nie so glücklich ausgesehen hatte, und lächelte zurück.
    Dann zogen sie ihr eigentliches Programm durch, und all die schmerzenden Muskeln waren vergessen, als sie herumwirbelten, einander umkreisten, die Beine in die Luft schwangen, hüpften, juchzten, die Röcke hochwarfen, Rad schlugen und schließlich aus dem Sprung im Spagat landeten.
    Freddo sprang auf, jubelte und applaudierte laut, gefolgt vom übrigen Publikum im Saal.
    Topsy kletterte auf die Bühne und strahlte ihre Truppe an. »Super, Mädels. Richtig gut. Nicht ein falscher Schritt. Und Mr Fabian ist offenbar begeistert von uns. Begeistert! Er wird uns unter Vertrag nehmen – das ist eine wunderbare Neuigkeit. Aber es gibt da ein kleines Problem – ich kann mich nicht entscheiden, was die neuen Damen betrifft. Ich würde gern alle nehmen – aber dann haben wir wieder denselben Stolperstein wie zuvor, nämlich die ungerade Zahl. Tja, was machen wir nur? Ich möchte keins der neuen Mädels verlieren. Wir bräuchten noch eine Dame, die sich auf die Bühne wagt – dann hätten wir genau die richtige Formation, wie im Moulin Rouge.«
    Sukie schwieg einen Moment, dann flüsterte sie Topsy etwas ins Ohr.
    »Bist du sicher?« Topsy machte ein ungläubiges Gesicht. »Mrs Benson? Erst machst du die Choreografin und jetzt auch noch den Talentscout?«
    »Frag sie«, sagte Sukie und hoffte, dass die stärkenden Essenzen noch immer wirkten. »Mehr als nein sagen kann sie nicht. Sie ist eine großartige Tänzerin – ich hab sie in Aktion gesehen.«
    Schulterzuckend hockte sich Topsy an den Bühnenrand. »Liebe Mrs Benson – ich frage mich, ob Sie uns nicht vielleicht aus der Patsche helfen könnten?«
    Joss wirkte leicht verwirrt, nickte, hörte aufmerksam zu, schüttelte den Kopf und lächelte dann. Sukie sah, wie sie Freddo etwas zuflüsterte und er ihr flüsternd antwortete.
    Und zum Erstaunen des ganzen Gemeindesaals stieg Jocelyn Benson aus Bagley – die traurige, verängstigte, schüchterne, unterdrückte Jocelyn Benson – auf die Bühne empor.
    Dorchester warf erneut den Offenbach an, Joss sah Topsy konzentriert zu, dann raffte sie ihren Zigeunerrock, klopfte mit den Paillettensandalen den Takt, um sich einzuzählen, und fegte über die Bühne.
    »Die ist ein echtes Naturtalent«, flüsterte Chelsea. »Dabei muss sie steinalt sein!«
    Schon war der Gemeindesaal wieder auf den Beinen, man stampfte und klatschte, während Joss zur Musik herumwirbelte und tanzte und die Beine hochwarf. Sukie bemerkte, dass Freddo auf dem Stuhl stand, anerkennend pfiff und Joss nicht aus den Augen ließ.
    Aber hallo – dachte Sukie -, der ist ja hin und weg von ihr …
    Die Musik klang aus. Joss kam zu Topsy und zog keuchend eine Grimasse. »Äh, tut mir leid, ich komm mit den Beinen nicht so hoch und kann nicht Rad schlagen, und einen Spagat krieg ich bestimmt nie im Leben hin, aber -«
    »Nix aber!« Topsy strahlte. »Und ich verrat Ihnen ein kleines Geheimnis – nur Sukie und Chelsea machen einen richtigen Spagat. Die anderen Mädels rutschen mit dem vorderen Bein nach vorne und knicken das andere nach hinten ab, keiner merkt den Unterschied. Und Sie würden ganz wunderbar dazupassen, meine Liebe. Also, was sagen Sie?«
    »Bekomm ich dann auch so ein märchenhaftes Kostüm, wie Sukie es mir gezeigt hat? Mit diesen tollen

Weitere Kostenlose Bücher