Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
Vom Netzwerk:
ganz koscher war, dann wüsste im Handumdrehen das ganze Dorf Bescheid.
    »Topsy!«
    Topsy wäre genau richtig, sie war doch ganz fanatisch bei allem, was mit Medizin zu tun hatte! Aber Topsy durfte auf gar keinen Fall erfahren, dass das verwendete Massageöl mit Pflanzen aus Coras Garten hergestellt worden war.
    »Topsy Turvey?« Derry machte ein verblüfftes Gesicht. »Bist du sicher?«
    »Absolut. Ich mische nur eben eine dieser neuen Essenzen mit meinem Basisöl, und dann können wir -« Sukie brach ab. Vielleicht setzte sie da zu viel voraus. »Ähem, entschuldige. Wahrscheinlich hast du jetzt wirklich genug und willst nach Hause gehen.«
    »Ich will nirgendwohin. Ich bin ganz schön neugierig, was passiert. Aber Topsy? Wird sie sich nicht wundern, warum wir an einem Sonntagnachmittag plötzlich mit Massageölen in ihr Wohnzimmer platzen?«
    Behutsam füllte Sukie Mandelöl in eine der kleinen Flaschen. »Sie sitzt jetzt nicht in ihrem Wohnzimmer. Sie sitzt im Pub. Dort ist sie jeden Sonntagnachmittag – Singles wie uns, unabhängig vom Alter, ist jede x-beliebige Gesellschaft manchmal lieber, als allein zu sein.«
    »Du willst also an einem Sonntagnachmittag mitten in einem vollen Pub eine arme ahnungslose alte Dame massieren?«
    »Genau. So ungefähr. Interessiert?«
    »Das darf ich auf gar keinen Fall verpassen!«

11. Kapitel
    I m grautrüben Licht eines kalten Spätnachmittags sah das windschiefe, grob verputzte und angerostete Äußere des Barmy Cow noch unansehnlicher aus als sonst.
    Sukie kletterte unbeholfen aus Derrys gammeligem Jeep. Nachdem sie sich beide einig gewesen waren, dass Laufen nicht in Frage kam, weil sie nicht schon wieder nass werden wollten, hatte sie zwar angeboten, die kurze Strecke selbst zu fahren, aber Derry hatte nichts davon wissen wollen. Darüber freute sie sich, denn es bedeutete, hoffentlich, dass er sie anschließend auch wieder nach Hause brächte und immer noch Hoffnung auf ein gemeinsames Piks-und-Ping bestand.
    Als sie den rußverschmierten, heruntergekommenen, baufälligen Pub sah, kamen ihr schwere Bedenken. »Willst du auch wirklich mitkommen? Warst du schon mal da drin?«
    Derry schüttelte den Kopf. »Nein, aber neulich Abend, als ich dich hier draußen sah, fand ich, es wirkte, äh, sehr viel interessanter als Millas bevorzugte Weinstube in Winterbrook.«
    »Ach ja«, entgegnete Sukie schnippisch. »Natürlich. Neulich Abend. Als du mich ausgelacht hast.«
    »Hab ich nicht!« Derry unterdrückte ein Grinsen.
    »Hast du doch«, sagte Sukie verstimmt. »Du hast in Millas schickem Schlitten gesessen und mich ausgelacht.«
    »Gelacht ja, aber nicht ausgelacht. Überhaupt nicht ausgelacht. Um Himmels willen, war das dein Eindruck?«
    »Eindruck? Nein, Tatsache!«
    Sukie stapfte auf die schäbige Tür des Barmy Cow zu. »Ich weiß doch, was ich gesehen habe – und du hast gelacht! Leugnen ist zwecklos! Und außerdem ist es viel zu kalt, um hier draußen herumzustehen und sich zu streiten.«
    Derry trat ihr in den Weg. »Ich leugne gar nichts, und ich streite mich auch nicht. Liebe Güte, du bist ja manchmal ganz schön schwierig. Willst du die Wahrheit wissen? Ich habe gesehen, wie deine Freundin und du hier herumgehüpft seid wie spielende Kinder, und ich fand, du sahst aus wie ein unbeschwertes, fröhliches Mädchen, das sich glänzend amüsiert. Ich habe mit dir gelacht, weil es so wirkte, als hättest du richtig Spaß. Ich wusste nicht, dass du mich gesehen hast, und schon gar nicht, dass du gekränkt warst. Habt ihr denn nicht herumgejuxt? War das kein Spiel?«
    »Ich hatte eine steinalte Cocktailkirsche im Hals stecken und Chelsea hat sie mir rausgeholt.«
    Derry lachte. »Oh … tut mir leid … nein, echt … bitte entschuldige, aber wie konntest du eine ganze Kirsche verschlucken? Nein, schon gut. Vielleicht hätte ich nicht lachen sollen. Ach, was soll’s, es sah eben einfach lustig aus.«
    »Mistkerl!« Sukie schüttelte den Kopf und versuchte, ihr Lächeln zu verbergen. »Aber sei gewarnt: Trink hier nichts, wo ein Cocktailspieß drin ist, okay?«
    »Hattest du den Cocktailspieß auch noch verschluckt?«
    »Vergiss es.« Sukie grinste und schlüpfte in den Pub.
    Er hatte sie also gar nicht ausgelacht. Er war gar nicht der miese, niederträchtige Schuft, für den sie ihn gehalten hatte. Er war also doch kein so übler Kerl. Eigentlich … O nein, meine Liebe. Denk an Milla!
    Sie holte tief Luft. »Ich hoffe, du bist auf dieses Erlebnis seelisch vorbereitet

Weitere Kostenlose Bücher