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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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Hand auszustrecken bräuchte … Ach, daran könnte ich mich gewöhnen …«
    Sukie musste zugeben, dass der aus der Flasche entströmende Duft sehr viel stärker war als bei allen synthetischen Essenzen, mit denen sie je zu tun gehabt hatte. Das war ihr die ganze Woche über auch schon bei den Hausbesuchen aufgefallen. Kaum waren die Flaschen entkorkt, hatten all ihre Klientinnen den Eindruck gehabt, als sei die Natur zu ihnen ins Zimmer gekommen. Und auch Sukie erlebte, dass die Düfte die Umgebung wie von Zauberhand in den Hintergrund treten ließen und stattdessen nahezu greifbare Bilder von herrlichen Gärten mit Kieswegen, verborgenen Lauben, üppig blühenden Rosenkaskaden, warmem Sonnenschein, Schmetterlingen und Vogelgezwitscher heraufbeschworen.
    Nachdem sie sich erfolgreich eingeredet hatte, dass die Sache mit Topsy und Dorchester reiner Zufall war und sonst gar nichts, hatte Sukie es vorgezogen, nicht weiter darüber nachzugrübeln, ob Coras Rezepte als Liebeszauber wirkten und ob ihre Massagen möglicherweise in ganz Berkshire die seltsamsten Paare zusammenbringen könnten. Sie war einfach nur froh, nun einen ganzen Garten voller Rohstoffe für ihre Arbeit zu haben und dass ihre natürlichen Zutaten allen Laborerzeugnissen eindeutig haushoch überlegen waren.
    »Oooooh – das ist ja göttlich!«, stöhnte Val genießerisch, als Sukie sie sanft knetete und streichelte und ihre Finger kreisen ließ. »Ich spür richtig, wie die Verspannungen sich auflösen – zum ersten Mal seit Jahren haben meine Muskeln keine Knoten mehr. Der Schmerz schmilzt wie Schnee in der Sonne. Du hast wirklich ein tolles Talent, meine Süße, muss schon sagen.«
    Joss, die aufmerksam zugeschaut hatte, sah Sukie an. »Ist es dir recht, wenn ich über das Cancan-Tanzen und deine Massagen einen Artikel für den Bagley Bugle schreibe? Topsy sucht ja nach einem Ersatz für Val, und ich fand, es sei eine gute Idee, die beiden Themen miteinander zu verbinden – wär auch eine nette Abwechslung zu dem langweiligen Zeug, das sonst immer so drinsteht.«
    »Ja, meistens geht es doch um Themen wie: ›Was fange ich mit übrig gebliebener Zitronencreme an?‹, oder: ›Wie baue ich mit Samen und Schoten die Hängenden Gärten von Babylon nach?‹« Sukie konzentrierte sich auf Valeries Gelenke und Sehnen. »Es wäre mir ein Vergnügen. Soll es ein richtiges Interview werden oder wie?«
    »Ich habe ein gutes Gedächtnis.« Joss lächelte. »Wenn du einfach draufloserzählst, kann ich mir das meiste bestimmt merken, und nach den speziellen Massageölen und so kann ich ja später noch fragen. Ich zeige dir den Entwurf, bevor Marvin alles mitnimmt, um es drucken zu lassen, dann kannst du überprüfen, ob auch alles stimmt.«
    »Klingt gut.« Sukie nickte. »Aber ich verstehe noch immer nicht, warum du nicht selbst beim Cancan mitmachst. Du hast wirklich toll getanzt am letzten Samstag, und offenbar hast du doch große Freude daran.«
    »Ach, aber ich könnte nicht …« Joss seufzte. »Nein, versuch gar nicht erst, mich zu überreden – bestimmt melden sich jede Menge Bewerberinnen, wenn der Artikel erst erschienen ist.«
    »Wo wir schon davon sprechen«, sagte Valerie und öffnete ein Auge, »als du am Dienstag bei der Probe warst, hat Topsy da noch irgendetwas zu dir gesagt, wegen dem Du-weißt-schon im Pub mit dem alten Dorchester?«
    Sukie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss, und konzentrierte sich schnell auf die lang gezogenen, streichenden Bewegungen an Vals geschwollenem Fußgelenk. Sie hatte kurz mit Topsy gesprochen, als sie gemeinsam aus dem Gemeindesaal gegangen waren, aber davon würde sie Valerie ganz bestimmt nichts erzählen, und auch sonst niemandem.
    »Warte mal, Sukie!« Topsy hatte sie im Vorraum kalt erwischt. »Bevor du dich aus dem Staub machst, habe ich noch ein Wörtchen mit dir zu reden, wegen meiner Massage am letzten Sonntag. Es war wohl reiner Zufall, dass du Veilchenöl verwendet hast, oder?«
    »Äh, ja.« Sukie hatte genickt. »Es ist ein leichtes Blütenöl, wirkt wohltuend für die Haut und entspannend für Muskeln und Gelenke -«
    »Papperlapapp! Komm mir doch nicht mit solchen Werbesprüchen. Mag ja alles sein, aber ich wette, dass Veilchen bei der Aromatherapie sonst eher nicht verwendet werden.« Topsy hatte sie im Dunkeln mit ihren Knopfaugen angefunkelt. »Sie sind ja mehr ein Natur heilmittel.«
    »Nun ja, vielleicht …«
    »Nix da vielleicht. Vergiss nicht: Ich weiß Bescheid. Die Mitspieler

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