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Sommernachtszauber

Sommernachtszauber

Titel: Sommernachtszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Jones
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dir sicher passen.«
    »Bitte nicht!«, bat Joss gequält. »Ich kann nicht , Val. Es geht einfach nicht, das weißt du doch! Aber -«, sie sah Sukie an, »- vielen, vielen Dank, dass du es mir gezeigt hast. Das war für mich die Krönung des Tages. Wahrscheinlich träume ich heute Nacht davon …«
    Valerie und Sukie wechselten ungläubige Blicke.
    Erst gut zwanzig Minuten später, nachdem Valerie und die überglückliche Joss gegangen waren und als Sukie gerade die Massageutensilien aufräumte und die Fläschchen mit den Essenzen wieder ins Regal stellte, fiel es ihr plötzlich siedend heiß ein.
    Rosmarin und Lavendel!
    Sukie brauchte auf Coras gesticktem Reim gar nicht erst nachzusehen...
    Lavendel und Rosmarin die Sonne bescheint,
doch nimm dich in Acht, wenn beide vereint.
Jeder Duft für sich ist harmlos und mild,
vermischt man sie aber, entflammt Leidenschaft wild.
    Ach du liebe Güte! Und damit hatte sie Val eingerieben! Na ja, Valerie und ihr großer, gammeliger Gatte benahmen sich ja sowieso immer wie die Turteltäubchen, vielleicht würde es gar nicht auffallen.
    Und verflixt – ihr Blick fiel auf das zweite Schmuckfläschchen, dessen Inhalt sie bei Joss angewendet hatte.
    Kamille und Jasmin …
    Wer seinen Schatz verloren, dem gib Kamille, getrennten Liebenden reich Jasmin in Fülle. Vermischst du die Düfte, wird der Zauber erwachen, und gebrochene Herzen ganz heil wieder machen.
    Autsch! Sukie zuckte zusammen. Joss hatte ja wohl hoffentlich kein gebrochenes Herz, und nach dem, was Val ihr erzählt hatte, dürfte der grässliche Marvin ja wohl auch kaum für irgendwen ein verlorener Schatz sein. Hoffentlich zeigte auch dieser Spruch keine Wirkung. Ach, bestimmt nicht. Die Gedichte passten ja gar nicht auf Val oder Joss. Und überhaupt war das doch alles nur Hokuspokus. Oder?
     
     
    »Also, ich weiß ja nicht, wie es dir so geht«, sagte Val, als sie in The Close einbogen, »aber ich fühl mich irgendwie eigenartig.«
    »Ich mich auch.« Joss räkelte sich unter ihrem Sicherheitsgurt. »Aber wunderbar, fast als würde ich schweben oder als wär ich ein wenig beschwipst.«
    »Genau!« Val kicherte. »Als hätt ich ein bisschen zu viel getrunken und wär so richtig in Stimmung für eine Runde Knutschen und Fummeln, du weißt schon.«
    »Ja«, sagte Joss, die es zwar nicht wusste, sich aber vorstellen konnte.
    »Hoffentlich ist mein Alter zu Hause, dann fordere ich ihn zu einem kleinen Nachmittagsvergnügen auf.«
    »Ach ja«, meinte Joss sehnsüchtig. »Das wäre schön. Ich meine – natürlich nicht für mich mit deinem Mann.«
    »Auch nicht für mich mit deinem!«, prustete Valerie. »Den würd ich ja nicht mal mit der Kneifzange anfassen!«
    »Früher war Marvin anders …«, erwiderte Joss wehmütig. Sie konnte die ungewohnten Gefühle in ihrem Inneren noch nicht so recht einordnen. Die Massage war wie eine Offenbarung gewesen. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte sich ihr Körper jung und geschmeidig an; all ihre Verspannungen waren weggeschmolzen. Sie war wie verzaubert, so etwas hatte sie noch nie erlebt. Und sie fühlte sich – nun ja, so richtig in Stimmung? Sie seufzte. »Als wir noch jung waren und uns gerade kennen gelernt hatten, war Marvin ein flotter Typ.«
    »Ein flotter Typ?«, prustete Val, als sie vor dem Bungalow der Pridmores zum Stehen kamen. »Kann ich mir nicht vorstellen. Und wer will schon einen flotten Typ? Erotische Ausstrahlung muss ein Mann haben! Oooh – ich fühl mich ganz schön draufgängerisch, falls du mir folgen kannst.« Sie krabbelte aus dem Wagen, und ihr Bein trug die nicht unerhebliche Last nun mit Leichtigkeit. »Danke, Joss, bis bald beim Kaffee! Und jetzt will ich mal zusehen, dass ich meinen Knuddelbär in die Finger kriege!«
    Valerie sauste ins Haus, und Joss lachte vor sich hin, als sie in ihre eigene Einfahrt zurücksetzte. Sie fühlte sich auch »ganz schön draufgängerisch«. So hatte sie nicht mehr empfunden seit – ach, wer weiß wie vielen Jahren – wenn überhaupt jemals. Möglicherweise, dachte sie, hatte sie noch nie wirklich so empfunden wie jetzt.
    Es dauerte einen Moment, bis sie realisierte, dass da noch ein Wagen in der Einfahrt stand. Ein cremefarbener Wagen. Marvins Wagen. Aber warum in aller Welt sollte Marvin an einem Freitagnachmittag schon so früh zu Hause sein?
    Joss hatte noch immer die Stirn gerunzelt, als sie die Haustür aufschloss. Hatte Valerie vielleicht doch recht gehabt und Marvin hatte den Wagen gefahren, der fast mit

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