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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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nicht. Schon gar nicht die Bayless-Männer.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Annajane.
    Pokey zuckte mit den Achseln. »Das, was ich sage. Guck dir doch Davis an! Der Casanova vom Dienst. Er schläft doch mit jeder, die nicht bei drei auf dem Baum ist, solo oder verheiratet, und weil er Davis ist, trägt es ihm keiner nach. Er führt sich auf wie ein brünftiger Bock, und wir verdrehen nur die Augen und lachen. Und mein Vater? Annajane, du weißt genau, dass es niemals ein größeres Papakind gab als mich. Ich habe meinen Vater heiß geliebt und vermisse ihn jeden Tag, aber ich bin nicht dumm, und ich bin nicht blind. Ich wusste, dass er … Mama hinterging.«
    Im Laufe der Jahre hatte Annajane Gerüchte über die Eroberungen ihres ehemaligen Schwiegervaters gehört. Schließlich war Glenn Bayless auch mit Mitte sechzig noch ein eindrucksvoller Mann mit vollem, ergrautem Haar gewesen; er hatte stechende blaue Augen und eine sehnige, sportliche Figur gehabt, da er viele Stunden in dem Fitnessraum verbrachte, den er im Keller von Cherry Hill hatte einrichten lassen, ganz zu schweigen von den zwei hart umkämpften Tennismatches pro Woche, die er sich gegen halb so alte Gegner lieferte.
    Dennoch war es kein Thema, das Annajane jemals mit einem Mitglied der Familie besprochen hatte. »Glaubst du wirklich diese alten Geschichten?«
    »Ich weiß es einfach, ja?«, sagte Pokey. »Das Verrückte ist, dass es ihrer Ehe nicht geschadet hat, soweit ich weiß. Daddy hat den Boden verehrt, auf dem Mama lief. Ich denke, er mochte die Frauen einfach, ja? Und sie mochten ihn. Ich will dir nur sagen, dass Mason nicht so ist.«
    »Und weshalb soll Mason anders sein?«, fragte Annajane schnippisch.
    »Weil er weiß, dass unser Vater unsere Mutter betrogen hat«, sagte Pokey ausdruckslos. »Und das war nicht nur ein Gerücht. Wenn du es genau wissen willst – Mason und ich haben ihn mal erwischt. In flagranti. Und Mason hat ihm das nie verziehen.«
    Überrascht lehnte sich Annajane auf dem Stuhl zurück und betrachtete Pokey, die in Ruhe den Rest ihres Schokoriegels vertilgte.
    »Davon hat Mason nie ein Wort gesagt«, bemerkte sie.
    »Wir haben uns geschworen, es geheim zu halten«, sagte Pokey. »Wir haben es nicht mal Davis erzählt. Es war furchtbar. Für uns beide. Erinnerst du dich an den Sommer, als Mason fortzog? Direkt nach seinem Abschluss?«
    Annajane nickte. Sie erinnerte sich daran, dass ihr Herz schneller geschlagen hatte, als sie Mason Bayless zum ersten Mal in seinem roten Cabrio durch die Stadt hatte brausen sehen, fort zu einem Ferienjob auf den Outer Banks, und dass sie sich als Teenager nach einem Mann verzehrt hatte, der kaum von ihr Notiz genommen hatte.
    »Daddy sagte damals, er hätte Mason den Chevelle zum Geburtstag geschenkt. Aber in Wirklichkeit war es ein Bestechungsgeschenk. Oder ein Friedensangebot. Mason sprach damals nicht mehr mit unserem Vater. Ich glaube, er hat den ganzen Sommer nicht mit ihm geredet.«
    »Aber im Herbst kam er zurück. Und arbeitete wieder bei Quixie«, fiel Annajane ein. »Und ich habe nicht gehört, dass er auch nur ein schlechtes Wort über euren Vater verloren hätte. Ich fand das immer so süß, wie die beiden miteinander arbeiteten.«
    »Sie haben sich zusammengerauft«, stimmte Pokey ihr zu. »Aber sie haben sich nie mehr so nahegestanden wie vor jenem Sommer. Mason liebte Daddy, aber er hatte keinen Respekt mehr vor ihm.«
    Annajane schüttelte den Kopf. »Ich verstehe gar nicht, warum wir uns darüber unterhalten. Die Vergangenheit ist vergangen.« Sie hob die linke Hand und wackelte demonstrativ mit dem Ringfinger. »Ich habe ein neues Leben, Mason hat ein neues Leben. Es wird Zeit, ja?«
    Pokey verdrehte die Augen.
    »Ich weiß, dass du Celia nicht magst«, fuhr Annajane fort. »Und ja, ich hätte sie auch nicht für Mason ausgesucht, aber wichtig ist, dass sie ihm gefällt, und er liebt sie anscheinend, und ich glaube schon, dass sie gut für ihn und die Firma ist.«
    »Die Firma!«, rief Pokey. »Wen interessiert denn Quixie? Wir reden hier vom Glück meines Bruders. Und von deinem. Celia passt überhaupt nicht zu ihm. Ist dir aufgefallen, dass er der alten Ziege erst einen Heiratsantrag gemacht hat, nachdem du deine Verlobung bekanntgegeben hattest? Und Celia als Mutter möchte ich mir lieber gar nicht vorstellen.«
    »Sophie scheint doch ganz gut mit ihr klarzukommen«, warf Annajane ein.
    »Sophie kennt sie nicht so wie wir. Aber es interessiert mich nicht,

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