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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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einem anderen Mann verlobt. Er ist mit Celia verlobt. Es ist doch hoffnungslos. Sinnlos.«
    »Dann spreche ich mit ihm«, sagte Pokey.
    »Nein!« Annajane umklammerte ihren Arm. »Wag es ja nicht! Wenn du auch nur ein Wort darüber zu Mason sagst, dann schwöre ich dir, Pokey, spreche ich nie wieder mit dir. Das meine ich ernst. Halt dich da bitte raus, ja?«
    »So was Dämliches!«, sagte Pokey stur. »Er wird sein eigenes Leben und das von Sophie zerstören, wenn er dieses Spiel weiterspielt und Celia heiratet.«
    »Aber das ist sein Leben«, sagte Annajane. »Nicht deins.«

    Sie hörten die Stimme schon, als sie den Korridor entlang zum Wartezimmer gingen.
    »Los, Schätzchen, du musst doch etwas essen«, gurrte Celia. »Ich habe dir extra diesen Korb gepackt. Vielleicht ein kleines Schinkensandwich oder ein Stück vom Tenderloin-Steak.«
    Annajane drückte unwillkürklich den Rücken durch. Pokey neben ihr tat, als müsse sie würgen.
    Am liebsten wäre Annajane umgedreht und weggelaufen. Doch sie zwang sich, ins Wartezimmer zu gehen.
    Celia hatte ihr Brautkleid ausgezogen und trug nun einen blauen, samtigen Jogginganzug. Das Oberteil hatte sie weit genug geöffnet, um einen quälend tiefen Blick in ihren Ausschnitt zu gewähren. Ein großer Picknickkorb stand neben ihren Füßen, sie hatte einen Tisch zu den Stühlen hinübergeschoben, wo sie appetitlich verpackte Kleinigkeiten anrichtete.
    »Hallo!«, sagte sie, als die beiden Freundinnen näher kamen. »Ich hoffe, ihr habt noch Hunger, denn Sallie hat dafür gesorgt, dass die Caterer Essen für eine ganze Armee einpacken!«
    »Ich habe schon gegessen«, sagte Pokey ungerührt.
    »Annajane?« Celia hielt ihr ein kleines Hefeteigröllchen mit rosa Roastbeef und Rucola hin.
    »Oh, ich möchte nichts«, beeilte sich Annajane zu sagen, auch wenn ihr Magen ihr zubrummte, dass er seit dem Frühstück nichts mehr bekommen hatte. Sie schaute zu Mason hinüber, der seine Smokingjacke ausgezogen und die Hemdsärmel hochgerollt hatte. »Gibt’s was Neues von unserer Patientin?«, fragte sie.
    »Die Schwester war gerade hier und meinte, Sophie ginge es gut«, schaltete sich Celia ein. »Deshalb hatte ich gehofft, ich könnte meinen verrückten Mann vielleicht überreden, dass er sich ein bisschen entspannt und etwas isst.« Liebevoll drückte sie Masons Knie.
    »Und ich habe gerade versucht, ihr zu erklären, dass ich in diesem Krankenhaus eine Gänsehaut bekomme und hier wirklich nichts essen will«, entgegnete Mason und sah Annajane mit einem Ausdruck an, den sie nicht recht deuten konnte.
    »Tja«, sagte Annajane fröhlich und blickte von Mason über Celia zu Pokey. »Das war ein langer Tag. Und wenn die Krankenschwester sagt, dass es Sophie gutgeht, ist das eine große Erleichterung. Vielleicht gehe ich jetzt nach Hause und gucke morgen früh wieder vorbei. Ich bin dann schon früh da, hoffentlich bevor sie aufwacht.«
    »Das halte ich für eine sehr vernünftige Idee«, stimmte Celia ihr zu und nickte nachdrücklich. »Heute Abend kannst du hier wirklich nichts mehr tun, Annajane. Die Schwester sagte, sie lassen nur Familienangehörige durch, wenn sie im Aufwachraum ist. Mason und ich halten die Stellung, nicht wahr, mein Schatz?«
    Mason runzelte leicht die Stirn. »Annajane gehört zur Familie.«
    Celia stieß ein silbriges Lachen aus. »Ja, sicher. Aber sie möchte wahrscheinlich nach Hause gehen, raus aus diesem stinkenden Kleid und duschen, meinst du nicht?« Unbewegt musterte sie Annajanes Gesicht. »Versteh mich bitte nicht falsch, aber du siehst ganz schön fertig aus.«
    Annajane sah an sich hinab. Auf ihren Schuhen waren undefinierbare Flecken, die Strümpfe hatten an beiden Beinen Laufmaschen, das Kleid war reif für die Mülltonne. Ihre Schultern sackten nach unten. Sie hatte Celias Perfektion nichts entgegenzusetzen. Sie sollte besser gehen.
    »Ich rufe dich an, wenn sich was tut«, sagte Mason und stand auf.
    Er will mit seiner Braut allein sein, dachte Annajane.
    »Ich fahre auch besser nach Hause und gucke nach, ob Pete die kleinen Racker wirklich ins Bett bringt«, verkündete Pokey.
    »Ich bringe euch zum Auto«, sagte Mason.

10
    »Ich stehe da drüben«, sagte Pokey und wies auf den Range Rover, den sie in der Ladezone geparkt hatte.
    Mason und Annajane sahen zu, wie Pokey sich hinters Lenkrad setzte und in der Dunkelheit verschwand.
    Erst als Annajane die Rücklichter ihrer Freundin sah, fiel ihr ein, dass sie im Krankenwagen hergekommen war und

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