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Sommerprickeln

Sommerprickeln

Titel: Sommerprickeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Kay Andrews
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heiterem Himmel! Soweit ich wusste, haben wir uns gut verstanden, alles war in bester Ordnung«, sagte Joe. »Seit fünfundzwanzig Jahren machen wir die Werbung für Quixie. Als Glenn Bayless uns engagierte, war ich noch Juniortexter, und Davis, der kleine Schweinehund – bitte entschuldige meine Ausdrucksweise, Annajane –, der war gerade aus den Windeln raus. In seiner E-Mail stand nur, es gebe Veränderungen in den Besitzverhältnissen der Firma. Hast du eine Ahnung, was das heißen soll?«
    Annajane fuhr ein Schauer über den Rücken. »Ich weiß nur, dass Jax Snax angedeutet hat, Quixie ein Übernahmeangebot zu unterbreiten. Mason ist vollkommen gegen einen Verkauf. Seine Schwester ebenfalls. Aber Davis hat sich aktiv dafür eingesetzt.«
    »Was ist mit Sallie?«, wollte Joe wissen.
    »Laut Mason ist sie unentschlossen.«
    Joe zerknüllte ein Blatt Papier und warf es in den Müll. »Hört sich für mich an, als ob sie sich jetzt doch entschlossen hätte.«
    Annajane holte tief Luft. »Was bedeutet das für die Agentur?«
    »Das ist natürlich ein Schlag ins Kontor«, sagte Joe. »Quixie ist einer unserer größten Kunden. Ich werde versuchen, mit Davis und Mason zu sprechen, wenn ich sie erwische. Aber wenn uns der Kunde verlorengeht, nun ja, das ändert alles.«
    »Auch meine Anstellung?« Annajane bemühte sich, ruhig und gelassen zu sprechen.
    »Leider ja«, sagte Joe. »Wir zahlen natürlich trotzdem deine Umzugskosten und alle anderen Ausgaben, die sich ergeben haben, aber ohne das Geld von Quixie müssen wir hier so einiges verändern.«
    »Verstehe«, sagte Annajane. Sie stand auf und hielt Joe Capheart die Hand hin. »Also, dann muss ich wohl danke sagen.«
    »Dieser miese Hund!«, knurrte Joe. »Das ist nicht okay so. Das ist einfach verkehrt. Ich würde gerne mehr für dich tun können. Wir haben uns wirklich alle darauf gefreut, dass du unser Team verstärkst, Annajane. Bevor ich dir die Stelle angeboten habe, habe ich zu Davis gesagt, dass er verrückt wäre, dich gehen zu lassen.«
    Verwundert drehte sich Annajane um. »Du hast mit Davis über meine Einstellung gesprochen? Nicht mit Mason?«
    Joe zuckte mit den Schultern. »Es war Davis’ Idee. Ich meine, wenn ich gewusst hätte, dass du Quixie verlassen willst, hätte ich dich eh vom Fleck weg engagiert, aber ja, er erwähnte ganz nebenbei, dass er annähme, du würdest dich in der Firma nicht mehr richtig wohl fühlen, seitdem Mason etwas Ernstes mit dieser Beraterin angefangen hätte.«
    »Celia«, sagte Annajane. »Sie heißt Celia.« Und ihre schmierigen Fingerabdrücke befanden sich überall, dachte Annajane.

    So sehr sie sich auch davor fürchtete, nach Hause zu fahren, wusste Annajane doch, dass sie keine Wahl hatte. Celia hatte ihr den Fehdehandschuh hingeworfen; es war zu spät, einer Auseinandersetzung aus dem Weg zu gehen. Bevor sie den Parkplatz von Capheart verließ, rief sie die Hausverwaltung des von ihr gemieteten Apartments an, um dem Besitzer mitteilen zu lassen, dass sie nun doch nicht einziehen würde, und erhielt die wenig überraschende Nachricht, dass sie die erste und einzige Monatsmiete, die sie schon im Voraus gezahlt hatte, nicht zurückbekommen würde.
    Kaum hatte Annajane den Verkehr von Atlanta hinter sich gelassen und war wieder auf der Interstate Richtung Passcoe unterwegs, rief sie Pokey an. »Was ist da los bei euch?«, wollte sie wissen.
    »Mal überlegen. Womit soll ich anfangen?«, erwiderte ihre Freundin. »Ich glaube, ich habe einen Nagel hinten rechts im Reifen vom Range Rover. Clayton kriegt den nächsten Zahn, er jammert den ganzen Tag herum, und Petey hat beschlossen, dass er nicht sauber werden will, er kann also von mir aus noch mit Windelhöschen in die Grundschule gehen, und, ach ja, Mama hat vor kurzem verkündet, sie hätte überhaupt nichts dagegen, Quixie an ein Unternehmen in Tenafly, New Jersey, zu verkaufen, das mit Käse und Chilis gefüllte Kartoffelbällchen für die Mikrowelle produziert.«
    »O Gott!«, stöhnte Annajane. »Wie das? Warum?«
    Ein lauter Schrei ertönte am anderen Ende der Leitung.
    »Warte mal kurz, ja?«
    Annajane hörte Schritte, dann eine Wasserspülung und Kindergeschrei. »Denning Riggs!«, rief Pokey. »Hör auf, deinen kleinen Bruder in die Toilette zu drücken. Es ist mir völlig egal, ob er nach Kaka riecht. Nein! Das ist mein Ernst! Hol ihn sofort da runter!«
    Pokey kam wieder an den Apparat und seufzte. »Was habe ich mir dabei gedacht, so viele Kinder in

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