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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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und unwichtig. Ich erschrecke mich über die Intensität meiner Gefühle und erzittere heftig. Tino reagiert, indem innehält, beide Arme um mich schlingt und sein Gesicht in meinen Haaren vergräbt. Wir stehen einfach nur so da, während die tanzende Menge um uns herumwirbelt und die Musik meine Ohren benebelt. Mein Unterleib pulsiert und ich kann deutlich das Beben fühlen, das seinen Leib durchfährt. Ich weiß nicht mehr wo ich bin und denke nicht an die Leute um uns herum, auch nicht an Mira und Jonas, die uns neugierig mustern. Ich bin nur noch bei Tino. Alle meine Gedanken, meine Emotionen und mein Körper werden von ihm absorbiert, wie Materie von einem schwarzen Loch. Mein Verstand hat komplett ausgesetzt. Der Atem verlässt stoßweise meine leicht geöffneten Lippen. Als ich meine Wange gegen seine presse, spüre die kleinen Bartstoppeln auf seiner Haut. Tino reagiert mit einem tiefen Atemzug. Die Minuten vergehen viel zu schnell, in denen wir uns still aneinander schmiegen. Dann registrieren meine Ohren plötzlich eine langsame Melodie.
    « I've never seen you looking so lovely as you did tonight
    I've never seen you shine so bright
    I've never seen so many men ask you if you wanted to dance»
    Die Musik durchflutet meinen K örper mit Wärme und wir setzten uns wieder langsam in Bewegung. Wir wiegen uns sanft im Takt der Musik und alle Zellen meines Körpers schwingen mit ihm, stehen unter Strom, der sich kribbelnd über jeden Bereich meines Körpers ausbreitet. Tino streichelt über meinen Rücken und stöhnt dabei leise auf. Viel zu schnell ist der Song wieder zu Ende und es folgt etwas schnelles. Tino schiebt mich noch immer eng umschlungen von der Tanzfläche in eine Ecke des Raumes. Willenlos lasse ich es mit mir geschehen. Er lässt mich los und sieht mich an. Seine melancholischen Augen bohren sich in meine. Dann flechtet er seine Finger zwischen meine und hebt unsere Arme wie in Zeitlupe über meinen Kopf, so dass sie mich ganz umschlingen. Er drückt mich gegen die Wand, und ich spüre wieder die Schwellung in seiner Hose. Mein Puls rast. Der Luftzug seines keuchenden Atems auf meinem Gesicht hinterlässt eine Gänsehaut. Dann legt er seine Stirn auf meine, so dass sich unsere Nasenspitzen berühren. So verharren wir eine Weile schwer atmend. Er schließt die Augen und es scheint mir, als vollführte er wieder innere Kämpfe. Plötzlich spüre ich seine Lippen, wie sie sich zärtlich über meinen schließen und wieder öffnen. Ich küsse ihn leidenschaftlich zurück. Er steht zwischen meinen leicht gespreizten Beinen und unsere Unterleiber schmiegen sich gierig aneinander. Ich komme. Einfach so, ohne Vorwarnung. Es klopft und zuckt tief in mir und ich stöhne auf. Tino vergräbt wieder seinen Kopf in meinen Haaren und keucht.
    « Lass mich gehen!», stöhnt er mir ins Ohr. Aber er hält mich dennoch weiter fest. Verwirrt lockere ich den Griff der Hände, die noch immer verknotet in meinen liegen. Tino stöhnt gequält auf, als erleide er große Schmerzen. Dann lässt er mich los, dreht sich um und torkelt Richtung Ausgang, wie ein verwundetes Tier. Ich stehe schockiert in meiner Ecke und starre ihm hinterher. Auf meinen Lippen spüre ich noch seine Küsse und mein Körper sehnt sich zitternd nach seiner Nähe. Ich spiele mit dem Gedanken ihm nachzulaufen, fühle mich aber wie gelähmt, wie jemand, den man aus seinem wohlig warmen Himmelbett herausgerissen und nackt in einer Eiswüste zurückgelassen hat. Ich lasse hundeelend den Kopf hängen. Tränen lösen sich aus meinen Augen und tropfen zu Boden. Ich ertrage die fröhlich laute Musik hier drin nicht mehr.
    Pl ötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich blicke auf uns sehe in Miras besorgtes Gesicht.
    « Lena, was ist passiert?», fragt sie leise, aber ich schüttele nur den Kopf und sie schließt mich tröstend in die Arme. Als ich mich nach eine Weile endlich etwas beruhigt habe, fährt uns Jonas wieder nach Hause. Mira und er unterhalten sich vorne leise, aber ich höre nicht zu, sondern starre nur auf die draußen vorbeiziehende Straßenbeleuchtung. Tinos BMW parkt immer noch verlassen vor meinem Haus.
    Aus den Augenwinkeln sehe ich, wie sich Mira von Jonas mit einem leidenschaftlichen Kuss verabschiedet, gleich darauf sind wir alleine. Wir setzten uns auf die Couch und Mira legt den Arm um mich.
    «Willst du reden, Lena?», fragt sie vorsichtig.
    Ich glaube, es t äte mir gut, darüber zu sprechen, aber die Worte wollen nicht

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