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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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übers Intranet, selten per Telefon. Wie lange will er das noch durchhalten, er kann mir doch nicht ewig aus dem Weg gehen, denke ich. Trotz seiner Stimmungsumschwünge vermisse ich ihn wie wahnsinnig. Es vergeht keine Nacht, in der ich nicht von ihm träume. Jedes mal lieben wir uns auf jede erdenkliche Weise, doch am Ende lässt er mich immer einsam und traurig zurück. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch ertragen kann. Mir wird immer bewusster, dass ich mich in ihn verliebt habe, und zwar so heftig und unwiderruflich, wie ich es nie zuvor in meinem Leben für möglich gehalten habe. Meine Gedankenmühle kreist unablässig um ihn und jede Zelle meines Körpers sehnt sich nach seiner Berührung. Dann plötzlich eine Woche später tritt er unvermittelt aus seinem Büro. Er wirkt dünner, blasser und dunklen Ringe umranden seine Augen. Er schaut mir nicht direkt ins Gesicht, sondern eher an mir vorbei, als er mit kontrolliert ruhiger Stimme zu mir spricht.
    « Wir müssen heute mit den Mitarbeitern die Präsentation proben. Haben sie alle anderen Aufgaben für heute erledigt?»
    « Ja!», antworte ich kurz. Alleine seine Anwesenheit versetzt alles in mir in Aufruhr. Mein Herz rast und ich hoffe, dass er mein Zittern nicht bemerkt. Er öffnet die Tür. Als ich an ihm vorbei nach draußen gehen will, sind meine Knie derart weich, dass ich stolpere und falle. Mit einer unmenschlich schnellen Reaktion fängt er mich auf und ich liege in seinen Armen. Jetzt rast mein Herz wie ein Schnellzug. Tino stellt mich wieder auf die Füße, lässt mich aber nicht los, sondern zieht mich unwillkürlich zu sich heran. Das Beben seines Körpers vereinigt sich mit meinem Zittern. Ich fühle mich wie betrunken, als er mir zärtlich mit einer Hand durch die Haare fährt. Das Telefon im Büro klingelt. Wir fahren erschrocken zusammen, Tino lässt mich los und springt abrupt rückwärts.
    « Wir treffen uns gleich unten bei den Technikern!», sagt er ohne mich anzusehen. Dann schließt er die Tür und ich stehe alleine im Büro mit dem klingenden Telefon. Ich atme tief durch und hebe ab. Ich hoffe, dass mein Gesprächspartner nicht merkt, wie wenig ich bei der Sache bin. Als ich im Großraumbüro der Techniker eintreffe, hat Tino bereits mit seiner Ansprache begonnen. Er erklärt allen, wie er sich die Präsentation vorstellt und bittet um Mithilfe. Jonas stellt sich neben mich und flüstert mir etwas zu:
    « Was ist denn jetzt mit euch beiden? Im Merlin wart ihr das Paar des Abends und die letzte Woche sieht es nach totaler Funkstille aus zwischen euch!»
    Als er meinen ungl ücklichen Blick sieht, legt er seinen Arm um meine Schulter.
    « Lassen wir das Thema!», antworte ich. »Erzähle mir lieber, was du jetzt mit meiner besten Freundin vor hast!»
    « Ach ihr Mädels habt doch sicher schon alle Geheimnisse ausgetauscht, stimmt's?»
    « Schon, aber ich würde die Sache auch gerne aus deiner Perspektive erfahren!»
    Jonas grinst schelmisch.
    «Mira ist der absolute Hammer in jeder Beziehung. Aber sag ihr das nicht.»
    « OK, das solltest du ihr auch lieber selbst sagen», antworte ich grinsend.
    Wir h ören eine Weile Tinos Ausführungen zu, als Jonas mir plötzlich etwas ins Ohr flüstert.
    « Hast du gesehen, wie dir dein Chef immer wieder eifersüchtige Blicke zuwirft?»
    « Nein, wirklich?»
    Ich habe tats ächlich nichts davon bemerkt.
    « Er wartet immer ab, bis du wegschaust. Sollen wir ihn mal so richtig eifersüchtig machen?»
    « Nein, lass lieber, so was geht immer nach hinten los!»
    Aber Jonas h ört nicht auf mich. Er dreht mich zu sich um und küsst mich auf den Mund. Ich stoße ihn fort und schicke ihm wütende Blicke entgegen. In diesem Moment steht Tino neben mir und er sieht aus, als wolle er Jonas niederschlagen. Ich greife beschwichtigend nach seiner Hand. Sofort beginnt sein Daumen über meinen Handrücken zu streicheln und seine wilden Züge glätten sich. Doch schon im nächsten Augenblick schüttelt er meine Hand unwirsch ab.
    « Tschuldigung!», murmelt Jonas leicht verlegen. Tino blitzt uns beide böse an und wendet sich dann wieder den anderen Mitarbeitern zu. Jonas zwinkert mir triumphierend zu, aber ich schüttle verärgert den Kopf. Ich bin noch immer wütend auf ihn. Die Sache zwischen Tino und mir ist schon kompliziert genug, da muss sie Jonas nicht noch schwerer machen.
    Jetzt beginnen wir, die Pr äsentation zu proben. Es klappt noch nicht besonders gut, aber Tino und ich ergänzen uns hervorragend

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