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Sommerrot

Sommerrot

Titel: Sommerrot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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eher dazu tendiert, ihre weiblichen Reize zu betonen. Jonas lässt nicht lange auf sich warten. Kaum dass wir fertig sind, klingelt es schon an der Tür. Neugierig spurtet Mira die Treppe hinunter und öffnet. Ich komme kaum hinterher und luge hinter ihr hervor, als sie Jonas gegenübersteht. Ich muss über Jonas Gesichtsausdruck grinsen, der von einem überraschten zu einem strahlenden Lächeln wechselt.
    « Hallo, ich bin Jonas!», sage er, während er deutlich errötet.
    Ich dr ängele mich an Mira vorbei, um die beiden miteinander bekannt zu machen.
    « Und das ist meine beste Freundin Mira!», stelle ich sie vor.
    « Freut mich, dich kennenzulernen, Mira!» Jonas reicht ihr die Hand.
    Belustigt bemerkte ich die Funken, die zwischen ihren Blicken hin und herfliegen.
    «Wenn ihr dann so weit seid, können wir uns gleich auf den Weg machen!»
    « Ja, wir sind fertig!», sagte ich und schiebe Mira zur Tür hinaus, die wie hypnotisiert Jonas anschmachtet. Als wir die Straße erreichten, fällt mein Blick auf Tinos BMW, der dort noch immer parkt, er selbst ist aber nirgends zu sehen. Seltsam! Was geht bloß in diesem Mann vor? Wir steigen in den nicht mehr ganz neuen Polo von Jonas – ich alleine auf dem Rücksitz, Mira vorne neben Jonas. Es dämmert bereits, als wir am Park vorbeikommen. Mein Blick wandert unvermittelt zu einer dunklen Gestalt, die zwischen den Bäumen rastlos im Zickzack umherirrt. Ich kann nur die Konturen erkennen, aber die Art wie die Person rastlos umher läuft, fesselt meine Aufmerksamkeit. Wir halten vor einer Ampel und ich sehe, wie die Gestalt vor einem Baum stehen bleibt und mit den Fäusten auf den soliden Stamm einschlägt. Ich glaube, gedämpfte Schreie zu hören und kann die Wut und Verzweiflung spüren, die von ihm ausgeht. Mein Herzschlag beschleunigt sich. Was geht dort vor? Als die Scheinwerfer eines Autos die dunkle Person zwischen den Bäumen für eine Sekunde in gleißendes Licht tauchen. Ich erschrecke. Ich glaube Tino erkannt zu haben. Spinne ich oder war er das wirklich? Kann es sein, dass ihn der Tod seiner Eltern derart aus der Bahn geworfen hat oder was um Himmels Willen geht in diesem Mann vor? Die Ampel schaltet auf Grün und wir fahren weiter. Als ich zurück blicke, sehe ich noch, wie der Mann im Park in unsere Richtung rennt. Diese enorme Wut, der unendliche Frust, den der Mann im Park ausstrahlte, wühlt mich total auf.
    « Lena, was meinst, du dazu?», fragt Mira plötzlich. Ich habe überhaupt nichts von der Unterhaltung der beiden mitbekommen.
    « Ja, du hast sicherlich recht!», antworte ich noch immer verwirrt.
    « Sag mal, wo bist du denn gerade mit deinen Gedanken?»
    « Entschuldige, Mira, es war heute ganz schön viel los auf der Arbeit.»
    Wir kommen vor dem Lokal zum Stehen und steigen aus. Drinnen ist schon viel Betrieb und nur mit Gl ück können wir einen freien Tisch ergattern, nachdem sich eine andere Gruppe gerade zum Gehen entschließt, als wir eintreten. Mein Magen meldet sich bereits mit einem lauten Knurren. Als erstes muss ich unbedingt etwas essen. Jonas und Mira unterhalten sich so angeregt, dass ihnen gar nicht auffällt, dass ich mich nicht am Gespräch beteilige. Mir ist das nur recht. Meine Gedanken kreisen fortwährend um das überaus seltsame Verhalten von Tino. Selbst von dem Essen, das sicherlich köstlich schmeckt, bekomme ich nicht viel mit. Zwei mal fordert mich jemand zum Tanzen auf, aber mir ist nicht danach, mich zu amüsieren. Als Jonas zur Bar verschwindet, um nach Getränkenachschub zu fragen, wendet sich Mira zu mir.
    « Was ist los mit dir? Du bist so schweigsam heute!»
    « Ich habe gar nicht gedacht, dass du das bemerkst! Du scheinst dich ja wirklich super mit Jonas zu verstehen!»
    Ich hoffe, dass mein Einwand nicht vorwurfsvoll klingt, weil Mira ja nichts f ür meinen Geisteszustand kann und ich ihr den vergnüglichen Abend nicht verderben will.
    « Ja, Jonas ist super. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.»
    « Ich denke nur über jemanden nach», antworte ich ausweichend.
    « Du bist aber nicht sauer, wenn ich mich mit Jonas amüsiere?»
    « Nein, absolut nicht! Ich freue mich sehr für dich. Geht ruhig was tanzen, ich vergnüge mich schon auf meine Weise.»
    « Genug Verehrer hast du ja, wenn ich mich so umschaue. Dann vergraule sie nur nicht alle gleich wieder!»
    « Ich werde mich bemühen.»
    Jonas kommt zur ück und platziert bunte Cocktails vor uns. Neben einem kunstvoll gewundenem Strohhalm steckt ein mit

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