Sommersehnsucht - Sommersehnsucht - Bed of Roses (Bride Quartet 2)
erstarb. »Und ich habe mich verrechnet, oder?«
»Ich hatte einen Scheißtag, das ist alles.«
»Wozu ich eindeutig noch beigetragen habe.«
»Ja. Nein.« Jack presste die Finger gegen den Bohrer, der ihm die Schläfe durchlöchern wollte. »Es war ein mieser Tag. Ich muss mich einfach ein bisschen erholen. Du hättest anrufen sollen, wenn du … so was machen willst.«
Ohne nachzudenken, aus reiner Gewohnheit, nahm er die Ersatzschlüssel und steckte sie in die Tasche.
Er hätte Emma ebenso gut ohrfeigen können.
»Keine Angst, Jack. Ich habe keine Klamotten von mir in den Kleiderschrank gehängt oder in eine Schublade gelegt. Meine Zahnbürste ist auch noch in meiner Tasche.«
»Wovon zum Teufel redest du da?«
»Ich bin nicht weiter als bis in deine Küche eingedrungen, und es wird nicht wieder vorkommen. Ich bin nicht losgegangen, um deine kostbaren Schlüssel nachmachen zu lassen, und ich hoffe, du nimmst es Michelle nicht übel, dass sie sie mir gegeben hat.«
»Nun mach mal halblang, Emma.«
» Ich soll mal halblang machen? Weißt du eigentlich, wie demütigend es war, ihr sagen zu müssen, dass ich keinen Schlüssel habe? Dass du kein Vertrauen zu mir hast, obwohl wir seit April miteinander ins Bett gehen?«
»Das hat nichts mit Vertrauen zu tun. Ich habe noch nie …«
»Blödsinn, Jack. Kompletter Blödsinn. Jedes Mal, wenn ich hier übernachte - was selten vorkommt, weil es dein Reich ist -, muss ich aufpassen, dass ich nicht einmal eine Haarnadel hierlasse, denn, du lieber Himmel, was würde als Nächstes folgen? Am Ende eine Haarbürste? Oder eine Bluse? Und ehe du dich versiehst, würde ich mich hier willkommen fühlen.«
»Das bist du auch. Sei nicht albern. Ich will nicht mit dir streiten.«
»Ich aber mit dir, so ein Pech. Du bist sauer, weil ich hier bin, weil ich in dein Reich eingedrungen bin und es mir hier bequem gemacht habe. Und das zeigt mir, dass ich meine Zeit vergeude, meine Gefühle. Ich habe nämlich was Besseres verdient.«
»Hör mal, Emma, das alles kam einfach in einem ungünstigen Moment.«
»Es ist nicht der Moment, Jack, nicht nur der Moment. Es ist immer so. Du lässt mich hier nicht rein, weil dir das zu verbindlich ist.«
»Mein Gott, Emma, ich meine es doch ernst mit dir. Es gibt keine andere. Seit ich dich angerührt habe, hat es keine andere mehr gegeben.«
»Es geht nicht um eine andere. Es geht um dich und mich. Es geht darum, dass du mich willst, aber nur zu deinen Bedingungen, nach deinem - Entwurf.« Emma fuchtelte
mit den Händen. »Solange wir uns daran halten, kein Problem. Aber das funktioniert für mich nicht mehr. Es funktioniert nicht, wenn ich dir nicht einmal eine Tüte Milch mitbringen oder einen dämlichen Lippenstift auf deiner Ablage im Bad liegen lassen darf. Oder dir ein paar Blumen schenken darf, ohne dass du angepisst bist.«
»Milch? Was für Milch? Himmel, ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
»Es funktioniert nicht, wenn es schon ein Verbrechen ist, mal für dich zu kochen.« Emma schnappte sich den Teller mit den Muscheln und schmiss ihn krachend in die Spüle.
»Okay, das reicht jetzt.«
»Nein, es reicht nicht.« Emma wirbelte herum und stieß Jack mit beiden Händen zurück. Vor Kummer und Zorn kamen ihr die Tränen und vernebelten ihren Blick. Mit erstickter Stimme fuhr sie fort. »Und ich habe nicht vor, mich mit etwas zufriedenzugeben, was mir nicht reicht. Ich liebe dich, und ich will, dass du mich liebst. Ich will mein Leben mir dir verbringen. Heiraten, Kinder kriegen, eine Zukunft aufbauen. Aber das hier? Das ist nicht genug, nicht annähernd. Du behältst also doch Recht, Jack. Vollkommen Recht. Gib ihnen den kleinen Finger, und sie nehmen die ganze Hand.«
»Was? Wie? Warte.«
»Aber keine Sorge. Du brauchst nicht die Flucht zu ergreifen. Ich bin für meine Gefühle selbst verantwortlich, für meine Bedürfnisse, meine Entscheidungen. Und hier bin ich fertig. Mit dem hier bin ich fertig.«
»Hör auf.« Jack wunderte sich, dass sein Kopf nicht explodierte. Vielleicht war er das schon. »Warte wenigstens kurz, damit ich überlegen kann.«
»Die Zeit ist abgelaufen. Es gibt nichts mehr zu überlegen.
Fass mich jetzt nicht an«, warnte sie, als er auf sie zukam. »Du brauchst gar nicht erst daran zu denken, mich jetzt anzurühren. Du hast deine Chance gehabt. Ich hätte dir alles gegeben, was ich habe. Wenn du noch mehr gebraucht hättest, dann hätte ich es aufgetrieben und dir auch noch geschenkt. Das ist
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