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Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Sommersonnenwende (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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eine große, grüne Kreatur mit spitzen Zähnen, dürren Armen und einem überaus dicken Bauch aus dem Wasser, die nach Emilys Beinen griff. Sie verfehlte das Mädchen nur um Haaresbreite, verlor jedoch keine Sekunde, ihr vom Wasser aus nachzueilen, als die Kleine am Ufer des Moores davon lief.
    „Was zur Hölle ist das denn?“, rief Arrow entsetzt.
    „Ich würde mal auf Jenny Grünzahn tippen“, entgegnete Adam entrüstet. „Eine Hexe, die in Mooren lebt und eine Vorliebe dafür hat, Menschen in die Tiefe zu ziehen, um sie dort zu verspeisen. Vor allem auf Kinder hat sie es abgesehen.“
    „Hast du das auch aus deinen Büchern?“, erwiderte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Nein, ich kenne die Schauergeschichten um sie von klein auf, sowie jedes andere Kind aus unserem Heimatdorf auch. Ich bin überrascht, dass du nichts über sie zu wissen scheinst. Allerdings habe ich nicht die geringste Ahnung, wie man sie bekämpfen kann. Sie ist schnell wie ein Fisch.“
    „Warte hier“, wies Arrow ihn an und folgte anschließend Neve, die dem Monster bereits hinterher lief.
    „Sie ist zu schnell“, rief die Elfe. „Und offenbar ist ihr auch nicht bewusst, dass Emily ein Geist und kein Mensch mehr ist.“
    „Dann haben wir vielleicht Glück und sie ist nicht besonders intelligent.“
    „Ich denke, wir sollten versuchen sie aus dem Wasser zu locken. Möglicherweise ist sie an Land nicht so schnell.“
    „Und wie stellst du dir das vor?“
    „Die Kleine soll sich vom Ufer wegbewegen, dann werden wir sehen, was passiert.“
    Emily vernahm Neves Vorschlag und rannte so schnell sie konnte in die Richtung, in der der Tunnel lag. Und tatsächlich ging der Plan auf. Die Hexe schnellte aus dem Wasser und versuchte, die Verfolgung mithilfe ihrer dürren Arme aufzunehmen, denn anstelle von Beinen besaß sie direkt unter der Hüfte nur eine Flosse. Ihr schwarzes, verzotteltes Haar musste mehrere Meter lang sein, denn es dauerte eine ganze Weile, bis die Spitzen aus dem Wasser nachfolgten. Obwohl sie an Land nun bedeutend langsamer voran kam, war sie für ihre Verhältnisse doch recht schnell, und so hatte Emily Mühe, ihr zu entwischen. Als sich das Mädchen schon fast in eine Ecke gedrängt sah, eilte sie kopflos in Richtung des Henkers davon, und als dieser sich mit seiner Axt auf sie stürzen wollte, gelang es ihr noch rechtzeitig, ihm auszuweichen. Sein Hieb verfehlte sie nur knapp und traf stattdessen Jenny Grünzahn. Bevor er das Ausmaß der Tat erkennen konnte, hatte er ihr einen Unterarm abgetrennt und sie wand sich, schreiend vor Schmerzen, auf dem Boden. Sogleich ließ er das Beil fallen, griff nach dem Arm und reichte ihn ihr, doch die Hexe krümmte sich ob ihrer Qualen.
    „Was tut er da?“, fragte Neve stirnrunzelnd.
    „Er gibt ihr den Arm, damit sie ihn wieder anbringen kann“, entgegnete Bon. „Doch solange die Axt unmittelbar neben ihr liegt, ist auch sie nicht in der Lage, ihre Zauberkräfte einzusetzen. Das Eisen schmerzt sie mehr als der Verlust ihres Körperteils.“
    „Adam!“, rief Arrow panisch, als er sich plötzlich von hinten an den Henker schlich, um ihm seine Waffe abzunehmen. Doch entgegen aller Warnungen, die ihm von allen Seiten aus zugerufen wurden, setzte er seinen Weg fort.
    „Wir müssen ihm helfen“, rief Arrow und eilte ihm nach.
    Abgesehen von Emily folgten die anderen ihr. Neve griff als erstes nach den langen Haaren der Hexe und wickelte diese um den kräftigsten Stalagmiten in ihrer Nähe. Einen Moment lang wankte sie, doch als Adam nach der Axt griff und sich damit entfernte, erlangte sie ihr Gleichgewicht zurück. Gleichzeitig verstummten auch die Schreie der Hexe und als diese ihr Bewusstsein ebenfalls zurückerlangt hatte, griff sie nach ihrem abgetrennten Unterarm. Sie benutzte ihn als Verlängerung und verpasste dem Henker einen kräftigen Schlag auf seinen Schädel, sodass er binnen einer Sekunde zu Staub zerfiel.
    Eilig versuchte Jenny Grünzahn, ihren Arm wieder an der abgetrennten Stelle anzubringen, doch bevor ihr dies gelang, eilte Adam wieder herbei und trennte ihr mit der Axt auch noch den anderen Arm ab. Wieder schrie die Hexe wie am Spieß, doch bevor sie sich wehren konnte, stieß Adam die Gliedmaßen so weit weg, dass sie auch für ihren Fischschwanz außer Reichweite waren.
    „Ich glaube, wir haben den Drahtzieher“, sagte er atemlos, während er einige Schritte zurücktrat und die Hexe ihn mit ihren pechschwarzen Augen finster anfunkelte.
    „Da

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