Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol I
»Wie stark sind deine Schmerzen?«
Die Frage klang freundlich – fast schon besorgt. Ich antwortete: »Könnte schlimmer sein.«
Adrian lachte. »Das kannst du haben.«
Warum musste ich auch so was antworten. Verdammt.
Er ging zu einem Blecheimer, der in der Ecke stand, und brachte ihn zu mir. Der Eimer war randvoll mit Flüssigkeit. Bevor ich fragen konnte, was es war, bekam ich es zu spüren. Adrian übergoss mich damit. Es war Salzlauge. Ich schrie mich endgültig heiser und tanzte an der Kette hin und her. Mein Körper brannte, als habe man ihn ins Feuer getaucht.
Schließlich spreizte Adrian meine Arschbacken und goss mir die Salzlauge in den Anus.
Das war zuviel. Mir rannen die Tränen übers Gesicht, und der Rotz lief mir aus der Nase.
Damit war Adrian erstmal zufrieden. Er lächelte über meinen Zustand. »Für heute hast du genug, Soldat. Wir machen morgen weiter.«
Dann löschte er das Licht und verließ mit seinem Sklaven den Keller.
Ich blieb allein in der Dunkelheit.
Kapitel II
Ich weiß nicht, wie lange ich da hing. Es war wie beim Träumen. Die REM-Phase kommt einem unendlich lang vor, obwohl sie nur einen kurzen Teil des Schlafes ausmacht. Ich wünschte mir, zu schlafen – und dann aus diesem Alptraum aufzuwachen. Doch wenn ich meine Augen eine Weile schloss und danach wieder öffnete, blickte ich stets in dieselbe Dunkelheit. Sie machte mir ebenso zu schaffen wie die Schmerzen. Ich versuchte, an etwas Schönes zu denken. Ich dachte an Marius – an Marius und die Dunkelheit. Als Kind hatte er sich sehr davor gefürchtet. Er wollte nicht allein schlafen und kam daher ständig in mein Bett. Das ging mir auf die Nerven – besonders als Teenager. Ich wollte nicht mit meiner Morgenlatte an meinen kleinen Bruder stoßen. Andererseits gefiel es mir, den Beschützer zu spielen. Ich nahm meine Rolle sehr ernst und verprügelte jeden, der meinem Bruder zu nahe kam. Auch später noch. Er war so schön. Die Kerle in den Clubs stellten ihm ständig nach. Er sollte nicht in solche Clubs gehen. Ich wollte das nicht. Aber ich konnte es ihm nicht verbieten. Ich ging ja selbst dorthin, und Marius wollte bei mir sein. Im Grunde war er es, der mich nie aus den Augen ließ. Bis sich unsere Wege trennten.
Es war in der Nacht, bevor ich zur Armee ging. Er wollte bei mir schlafen. Wir tranken jede Menge Bier und Wein. Zwischen einem Meer aus leeren Flaschen schwankte Marius schließlich betrunken zum Schlafzimmer. Ich musste ihn stützen, damit er nicht umfiel. Dabei schlang er seinen Arm um meine Taille und rutschte ab. Seine Hand landete direkt auf meinem Arsch. Er ließ sie da und lachte: »Kein Wunder, dass die Kerle auf dich stehen.«
Ich lachte ebenfalls: »Du bist betrunken. Leg dich ins Bett.«
Ich half ihm aufs Bett, und er begann sogleich, sich auszuziehen. Wie schön er war. Ich musste ihn anstarren. Deshalb löschte ich das Licht. »Schlaf gut, Marius.«
Aber er wollte noch nicht schlafen. Er bat mich zu sich, und ich setzte mich auf die Bettkante.
»Was ist? Immer noch Angst vor der Dunkelheit?«
Das Licht einer Straßenlaterne fiel durch das Fenster und schimmerte auf Marius’ nackter Haut. Der Anblick erregte mich. Daher wollte ich ihn zudecken. Doch Marius griff meinen Arm. »Ich will nicht, dass du gehst.«
»Ich bin doch hier.«
»Aber morgen wirst du nicht mehr hier sein. Und vielleicht sehe ich dich dann nie wieder. Was ist, wenn du erschossen wirst oder dich eine Granate trifft?«
Ich schüttelte den Kopf. »Das wird nicht passieren. Ich passe auf mich auf. Versprochen.«
Seine Fingernägel krallten sich in meine Haut. »Du hältst deine Versprechen nicht, Aaron. Du hast versprochen, immer für dich da zu sein.«
Das hatte ich tatsächlich. Ich hatte ihn bisher immer beschützt. Aber wer beschützte ihn vor mir? Das war der Punkt. Ich saß neben meinem Bruder und hatte eine verdammte Erektion. Ausgerechnet jetzt legte Marius seinen Kopf auf meinen Schoß, wie er es früher oft als Kind getan hatte. Nur dass er diesmal nicht das Haar gestreichelt haben wollte. Er provozierte mich. Oder bildete ich mir das nur ein? Er drehte sich auf den Rücken und hob seine Hüften. Sein steifer Schwanz ragte empor. Ich konnte gar nicht anders. Sein Körper war so schön, und er roch so gut.
Ich küsste ihn auf die Brust und wanderte mit meinen Lippen tiefer bis zum Bauchnabel. Seine Kuppe stieß an meine Wange. Da leckte ich vorsichtig über seinen Schwanz. Er stöhnte und streckte sich
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