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Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II

Titel: Somnia Crudeles - grausame Traeume Vol II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Varus
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mich nicht töten. Er will mich unterwerfen. Leider beißt er sich an mir die Zähne aus.“
    Corvus war ein schweres Kaliber. Man durfte ihn nicht unterschätzen. Hinter seinem alkoholverklärten Blick verbarg sich ein durchaus taktischer Verstand. In seinem Schachspiel gegen Cato hatte er Sejan als Bauern eingesetzt – ein Grund mehr für Sejan, ihm auch weiterhin zu misstrauen. Zudem ärgerte es ihn, dass Corvus ihm bei Cato allmählich den Rang ablief.
    Noch wusste Cato nicht, dass Corvus sein genetischer Bruder war. Corvus hingegen hatte es herausgefunden, als Cato sich in seiner Eitelkeit vor ihm entblößt hatte: „Schau dir diesen Körper an, Gracchus.“
    Dieses Ausmaß an Perfektion schrie geradezu nach Nova Genesis. Und Corvus sah das Muttermal auf Catos Brust. Er besaß dasselbe. Es war verborgen unter seiner Tätowierung. Nur wenn man sehr genau hinsah, konnte man es erkennen. Corvus hatte allerdings darauf verzichtet, sich vor Cato auszuziehen. Damals hatte Cato ihn noch nicht erpresst. Als er ihn dann erpresste, brachte er Corvus wieder auf die Lösung eines Rätsels: „Dieser junge Kerl. Silvius. Wer hätte das gedacht? Er sieht Cato überhaupt nicht ähnlich. Nur die Augen hat er von ihm.“
    Corvus fand es ironisch, dass ausgerechnet Cato zur Fortpflanzung fähig war: „Der Kerl fickt doch nur Ärsche. Wie hat der bitte einen Sohn zustande gebracht?“
    Während Corvus die Antwort in seinem Weinglas suchte, wurde Sejan nachdenklich: „Zumindest wissen wir dadurch, dass Cato Genom 357 ist. Die Nummern sind also verteilt. Fehlt nur noch Genom 451.“
    Ein Rätsel, das noch blieb.
    Bis auf ein paar dicke Bücher über molekulare Genetik hatten sie in Catullus' Haus nichts gefunden, das auf Nova Genesis hinwies.
    Corvus griff nach der Kette, die Sejan noch immer um den Hals trug. Seine Finger spielten mit dem Anhänger.
    „So einfach wird er es uns bestimmt nicht machen.“
    Sejan schlug Corvus' Hand beiseite und versteckte die Kette unter seinem Hemd. Dann stand er auf, denn er wollte sich in Gegenwart von Corvus nicht betrinken. Lieber widmete er sich dem Vorrat unter seinem Bett. Davon musste Corvus nichts erfahren.
    Kurz vor der Tür drehte Sejan sich noch einmal um und musterte den Mann. Sejans Angewohnheit, alle Männer mit Cato zu vergleichen, machte ihm bei Corvus schwer zu schaffen. Auch Sejan verglich sich mit ihm. Schließlich waren sie alle drei Söhne derselben kalten Mutter.

XIII
     
    Gaius hatte Darius am Nachmittag auf dem Flur an ihre abendliche Verabredung erinnert. Er hatte ihn an die Wand gedrückt und mit der Faust neben Darius' Gesicht geschlagen. Der Putz war an der Stelle von der Wand gebröckelt – eine Warnung: „Eine kleine Erinnerung.“
    Gaius machte ihn fertig, aber Darius war zu stolz. Er wollte niemanden um Hilfe bitten. Schließlich hatte er sich dieses Unheil selber eingehandelt. Zudem verhielt sich Curio gegenüber Gaius vollkommen loyal. Das machte Darius zusätzlich wütend.
    Zögernd klopfte er an Gaius' Zimmertür und hörte die Stimme des ehemaligen Kommandanten: „Komm rein!“
    Es war dessen gewohnter Befehlston. Darius trat ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Art, wie Gaius ihn musterte, verhieß nichts Gutes – und die Reitgerte in dessen Hand erst recht nicht. Darius hielt seinen Blick lieber auf Gaius' Brust gerichtet.
    Gaius trug sein Hemd offen. Zugegeben hatte er einen anregenden Körperbau. Auch der Ring, der durch seine Brustwarze gestochen war, gefiel Darius. Er hätte ihn gern angefasst, aber er traute sich nicht. Allein schon Gaius' Tonfall schüchterte ihn ein: „Worauf wartest du?!“
    Unschlüssig blickte Darius zu Gaius auf: „Ich weiß nicht.“
    Gaius ließ die Gerte auf seiner Handfläche tanzen. „Wenn du es nicht weißt, dann muss ich es dir beibringen.“
    Allein die Vorstellung, dass Gaius ihm die Gerte auf den Hintern schlagen werde, war zuviel für Darius. Sein Arsch war nach der gestrigen Behandlung voller dunkler Striemen. Selbst eine leichte Berührung tat in diesem Zustand weh.
    Darius schüttelte den Kopf: „Das kannst du nicht mit mir machen. Ich bin ein Bandenmitglied. Du bist bloß ein Gefangener.“
    Das war ganz und gar nicht klug. Darius wusste das natürlich. Rasch drehte er sich um, öffnete die Zimmertür und wollte verschwinden. Leider erwischte Gaius ihn am Oberarm. Er zerrte Darius zurück ins Zimmer und verriegelte die Tür. „Nun bist du mein Gefangener.“
    Das war schon schlimm genug,

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