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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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Aus der Erde gruben sich riesige Maulwürfe. Ihre Augen vereitert, ihre Nasen vernarbt. Sie machten sich über den Elb und den Zwerg her. Die Meerjungfrau verzehrte gierig die gegrillten Fanderellen und blickte zum Horizont.
    Die Schemen eines untoten Hexers waren zu erkennen. Sein Zauberstab eine versteifte Giftschlange. Neben ihm tauchte ein buckliger Ork auf, er hatte drei Augen. Dann ein Drache ohne Schwingen. Immer mehr entstellte Kreaturen rotteten sich dort zusammen. Die Meerjungfrau blickte sich zu den Maulwürfen um, die sich vorwärts gruben, und winkte die Horde am Horizont zu sich.
    Das Ziel der Abandonier war ein Dorf mit friedlich lebenden Elben. Es lag unweit des Weihers hinter einer Kuppe.
    Eine Elbin mit einer Schüssel im Arm, vor sich ihr krabbelndes Kind, summte ein Lied. Eine alte Elbin saß auf einer Bank, blinzelte in die Sonne. Weitere junge Elbinnen tanzten im Rhythmus, klatschten fröhlich in die Hände. Dann ein Vibrieren. Ein leichtes Beben. Unruhe in den Gesichtern, vereinzeltes Gebrüll war zu hören, wurde lauter. Einige Elben stürmten aus den Hütten, mit Pfeil, Bogen und Schwert bewaffnet, und stellten sich auf. Als der untote Hexer am Firmament erschien, die steife Giftschlange gen Himmel stemmte, zerbröselten die Waffen der Elben in deren Händen. Sie schauten sich um zu den Elbinnen. In ihren Blicken war zu sehen, dass sie verloren waren. Ein erster Maulwurf grub sich aus der Erde und stürzte sich mit weit aufgerissenem Maul auf einen Elb. Zähne wie ein wuchernder, schimmelnder Gartenzaun.
    Tarabas trat einen Schritt zurück und schaute weg. Er konnte sich das Gemetzel nicht länger ansehen. Die Angst der Oberen war verständlich. Die Abandonier mussten vernichtet werden, daran gab es keinen Zweifel. Ansonsten würde es zu einer Tragödie kommen.
     
    ***
     
    Tarabas war so in Gedanken, als er das Haus betrat, dass er Fumè fast über den Haufen gelaufen hätte. »Du bist wieder da!« Er fiel ihm um den Hals und merkte erst jetzt, wie sehr er seinen Meister vermisst hatte.
    Der klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken. »Schon gut, schon gut. Ich freu mich auch, dich wiederzusehen.«
    Tarabas wollte ihn nicht mehr loslassen und er musste die Augen zusammenpressen, um die Tränen zurückzuhalten. »Sie haben dich freigelassen. Gott bin ich froh, dass du wieder da bist.«
    »Hey! Du erdrückst mich ja.«
    »Ich hoffe du denkst nicht, dass ich den Untoten verraten hab?«
    »Hast du Vincent davon erzählt?«
    Tarabas blickte betreten zu Boden. »Kann sein.«
    »Und er wohnt doch mit der Grauen Haarigen zusammen …«
    Das war wohl ein Tag der Gewissensbisse. Tarabas wusste nicht, wie er über Vincent denken sollte. Er hatte versprochen, dichtzuhalten, oder hatte ihn seine Großmutter überlistet?
    Als Tarabas Fumès Augen musterte und ihm auffiel, dass da keine Stimmungsbilder zu erkennen waren, beschlich ihn ein ungutes Gefühl. Irgendetwas war mit Fumè geschehen. Vielleicht sollte er später darauf zu sprechen kommen. Jetzt aber war etwas anderes von Interesse. »Sie werden die Abandonier vernichten.«
    »Ich weiß, ich weiß. Qualandras hat mir davon berichtet.«
    »Hm«, druckste Tarabas herum. Sollte er auf die Notwehrsache zu sprechen kommen?
    »Was bedrückt dich?«, fragte Fumè. Tarabas konnte seinem Meister ohnehin nichts vormachen, also erzählte er von der Sache mit Vincent, dem er beim Sterben hätte zusehen müssen, und dass sein Opa, Hölder von Gölder, den Hyranias zum Opfer gefallen wäre, hätte er den Felsbrocken nicht in eine Sonne verwandeln können. »Verstehst du, was ich dir damit sagen will?«
    »Dass du den Zauber lernen willst, um dich vor Angriffen zu schützen?«
    »Ja! Ja!«
    »Gleich morgen beginnt das Training«, antwortete Fumè. »Ich werde dich lehren, wie du Steine in Sonnen verwandelst und Äste in Speere. Wie du dir Flossen wachsen lassen kannst, falls du mal in Seenot gerätst und wie du deine Arme in Schwingen verzauberst für den Fall, dass du in eine Schlucht stürzt.«
    Zu was er dann alles fähig wäre. Über seine Feinde hinwegfliegen wie ein Drache und sie mit Steinen bewerfen, die er im Flug zu Sonnen verwandeln könnte. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Ihn beschlich wieder das Gefühl, dass die Sache einen Haken haben musste. »Und das willst du mich wirklich alles lehren?«
    Fumè nickte. Er ging aus dem Raum und kehrte mit einer Dattel zurück. Während er die Fliegenhaie damit fütterte, fügte er hinzu: »Aber nur,

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