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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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eine fürchterliche Leere in sich. Gerade hatte er eine der wenigen vertrauten Personen in seinem Leben zum Teufel gejagt. Sollte er ihr nochmals auf die Mailbox sprechen? Sich entschuldigen? Er hatte es sich doch angewöhnt, nicht im Ärger zu reagieren, denn sobald die Wut verraucht war, bereute man es und er würde einiges an Entschuldigungen und Erklärungen benötigen, um die Dinge wieder gerade zu rücken. Doch wollte er das?
     
    Eine gefühlte Ewigkeit tigerte er durch seine Wohnung und grübelte hin und her. Die Hoffnung, dass sie sich melden würde, begrub er nach einiger Zeit. Irgendwann entschloss er sich, es dabei zu belassen. Ihr war es kein Bedürfnis, sich mit ihm auszusprechen und im Grunde würde sie nicht das wollen, was er wollte: eine Beziehung. Eine Versöhnung würde daran nichts ändern. Als er es endlich zuließ, sich ein Leben ohne Linda vorzustellen, wurde ihm leichter zumute. Er setzte sich auf das Sofa und horchte in sich. Die Leere war noch immer zu spüren, aber sie war nicht mehr so grausam zu ihm. Er verstand sie zunehmend als Chance für einen Neuanfang.
     
    Er bezog das Bett neu, die Wollmäuse saugte er aus den hintersten Ecken und in der Küche räumte er die Fächer mit den Gewür¬zen und anderen Zutaten aus, um sie schön säuberlich wieder einzusor¬tieren. Tatsächlich gab es ein Leben nach Linda, dachte er sich und füllte die Zuckerdose auf. Ihm kam es vor, als wäre das mit ihr lange her. Er genoss es richtig, sein Leben neu zu ordnen und nachdem er in seinem Computerzimmer die zerknüllten Papierknäuel in den Abfall geworfen hatte, nahm er sich noch das Bad vor. Beim Fliesenschrubben summte er ‚Marmor, Stein und Eisen bricht …‘, das Lied, das Felix über ihm auf laut gestellt hatte.
    »Aber unsere Liebe nicht!«, sang Sebastian mit und scheuerte eine Fliese, auf der Zahnpastaspritzer klebten. »Alles, alles geht vorbei, doch wir …« Er hörte abrupt zu singen auf, weil er das Gefühl hatte, einen Klingelton gehört zu haben.
    Hatte er eine SMS bekommen? Von Linda? Ihm gab es einen heftigen Stich im Herzen. Das Gefühl, sie wäre ihm mittlerweile gleichgültig und er würde sich an seinem Leben ohne sie erfreuen, stellte sich als Trug¬schluss dar. Er trocknete sich die Hände ab und suchte sein Handy. Es lag in der Küche neben den Marlboro und ein Blinken deutete ihm an, dass er tatsächlich eine SMS bekommen hatte. Wieder zitterten ihm die Hände, als er auf ‚Ansehen‘ klickte. Nein, keine SMS von Linda, sondern von Melissa. Sie fragte, wie es ihm geht.
     
    ***
     
    »Sie haben eine gespeicherte Nachricht«, tönte es aus dem Handy, das Linda neben der Tastatur auf dem Schreibtisch liegen hatte. »Erste Nachricht: Weißt du was?! Du kannst mich kreuzweise. Bleib bei deinem Fremden. Lass dich von dem vögeln, wie du es brauchst, und melde dich ja nie wieder bei mir. Du bist für mich gestorben!« Zum dritten Mal hatte sie es sich nun angehört und sie wusste noch immer nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Er war ihr doch ans Herz gewachsen, und er ärgerte sich auch zu Recht. Böse könnte sie ihm jedenfalls nicht sein, auch wenn es sie etwas verstörte, dass er sie so heftig beschimpfte. Das war doch sonst nicht seine Art. Alles ihre Schuld. Auch wenn sie mit offenen Karten gespielt hatte, so war sein Herz der Einsatz und das würde früher oder später daran zugrunde gehen. »Um die Nachricht nochmals anzuhören, drücken Sie die Zwei.«
    Linda drückte die Fünf und löschte Sebastians Mitteilung. Auf eine Beziehung wollte sie sich einfach nicht einlassen, zumal ihr dieses Erlebnis mit dem Fremden sehr gefallen hatte.
    Ja, ich hab es durchgezogen. Und ja, es war aufregend, prickelnd und ich werde es definitiv wiederholen, wenn Mister Talisman83 Lust darauf hat.
    Sollte sie das Sebastian sagen, um ihn noch mehr zu verletzen? Nein. Lieber wich sie diesen Fragen aus. Zu lügen war keine Option. Wenn sie schon so einen Weg eingeschlagen hatte, wollte sie zumin¬dest eine ehrliche Haut bleiben.
    Sie starrte auf den Monitor, die Hand auf der Maus. Seit gut einer Stunde war sie nun schon bei ‚spin.de‘ eingeloggt, doch Talisman83 kam nicht online. Zu gern würde sie wissen wollen, wie er über das dachte, was gestern unter der Brücke vorgefallen war. Der Gedanke, dass sie für ihn nun reizlos war, weil er bekommen hatte, was er wollte, machte Linda traurig. Aber sie hätte es dann möglicherweise verdient. Damit musste sie leben. Sie wollte schlichten

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