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Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition)

Titel: Sonder-Edition - drei Romane (Das Mondgeheimnis, Die Gestoßenen, Den Teufel am Hals) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan M. Fischer
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aufgewiegelt. Stimmt’s? Was findest du eigentlich an der?«, rief Vlado.
    Petr fasste nach dem Türgriff, wandte sich zu ihm um und deutete zu der Katzenstatue. »Erinnerst du dich an das, was du von dem Holzding gesagt hast? Kennst du das nicht, dass dir etwas die Sinne vernebelt? Es scheint nach außen hässlich – doch irgendwas fesselt dich daran. Es liegt in irgend so einer Ahnung«, wiederholte Petr die damaligen Worte. »Durch Magdalena kenne ich nun dieses Gefühl.« Dann trat er aus dem Wohnzimmer, und bevor er die Tür hinter sich ins Schloss klacken ließ, sah er im Augenwinkel, wie Vlado die Katzenstatue packte und sie Richtung Vitrine warf. Glas schepperte, Trophäen polterten zu Boden.
     
    Petr fuhr erschrocken hoch. »Hast du das eben gehört?«
    Magdalena horchte. »Die Wohnungstür?«
    »Nein, vor dem Haus.«
    Sie tastete auf dem Nachttisch nach dem Knopf der Lampe und machte Licht. Dann stieg sie aus dem Bett, zog sich das Hemd über und schlich zum Fenster.
    »Da schlagen sich welche.«
    Magdalena schlüpfte in die Jeans und warf Petr die Cordhose zu. »Komm! Schnell! Wir müssen da runter.«
    Sie rannten die Treppen hinunter und stürzten ins Freie. Magdalena blieb abrupt stehen, sah Petr hinterher und starrte auf Ondrej, der vor den Stufen lag. Aus seinem Kopf sickerte Blut. Es breitete sich auf dem Asphalt aus und rötete herumliegenden Federflaum. Der Wind spielte mit einem weinroten Halstuch, wirbelte es vom Gehsteig hinaus auf die Straße, bis eine Pfütze den Stoff tränkte. Von Alena fehlte jede Spur.
    Magdalena tastete nach dem Geländer.
    »Los, Magda, ruf einen Krankenwagen. Und die Polizei!«
    »Das war Vlado«, brachte sie hervor. »Er hat Alena entführt!«
    Petr zog sich den Pullover aus. »Oder einer seiner Schläger.« Er brachte Ondrej in eine stabile Lage und presste den Pullover auf die Kopfwunde.
    »Ist er tot?« Magdalena hatte Mühe, ihre Tränen zurückzuhalten.
    »Nein, ist er nicht. Nun mach’ schon. Hol Hilfe!«
     
    ***
     
    Den Schlafsack hielt Havel fest an sich gedrückt, die Wodkaflasche sowieso. Hier in dieser Seitengasse war ein guter Platz für die Nacht. Der Container dort würde ihn vor dem Wind schützen. Er wischte einige Steinchen beiseite und legte den Schlafsack ab. Das Pflaster würde ihm trotzdem eine harte Nacht bereiten. Ihm war kalt und sein Magen knurrte. Ein Schluck Wodka half ein wenig gegen die Kälte, dann lehnte er die Flasche neben dem Schlafsack an die Gassenmauer.
    Im Container fand er allerlei nützliche Sachen: ein paar Zeitungen, Kleidungsstücke und einen angebissenen Apfel, den er gierig verschlang. Mit dem Kerngehäuse zielte er auf eine Pfütze, traf aber nicht. Er warf die Zeitungen auf seinen Schlafplatz, dann den Pullover und die zerrissene Jeans. Die Wodkaflasche kippte um, gut, dass er sie fest verschraubt hatte.
    Das Papier zerknüllte er und legte es mitsamt der Kleidung unter den Schlafsack, Matratze Eigenbau. Er stellte sich vor, in einem Himmelbett zu liegen und prostete den Sternen zu. Da hörte er Schritte näher kommen. Sie hallten von den Wänden. Er kratzte seinen Bart, und schon kam ein stämmiger Kerl um die Ecke gelaufen, keuchend. Eine Frau hing über seiner Schulter wie ein lebloses Bündel. Seine Schritte zerplatschten die Pfützen. Havel wollte etwas rufen, da fiel ihm das Messer auf, dass der Mann seitlich in einem Halfter stecken hatte. Havel zog den Kopf ein, und als der Mann vorübergelaufen war, sah er ihnen hinterher, bis sie verschwunden waren.
    Geht mich nichts an, dachte er, prostete nochmals den Sternen zu und legte sich wieder bequem.
     
    ***
     
    Petr saß auf der Rückbank eines Polizeiautos. Das Steinarmband hatte einige Spritzer Blut abbekommen. Er rieb es an der Hose sauber, während die Polizistin den Rückwärtsgang einlegte und zurücksetzte.
    »Das Kickbox-Center kennen wir, und dort wohnt auch dieser Vlado, sagten Sie?«, wollte der Polizist auf der Beifahrerseite wissen. Petr nickte und sah aus dem Fenster zu Magdalena. Ein Sanitäter stand bei ihr, seine Hand auf ihrer Schulter, und redete auf sie ein. Seine Kollegen hievten Ondrej auf einer Trage in den Rettungswagen. Das Polizeiauto wendete und Petr schaute auf die Straße vor sich. Die Kruste an der Oberlippe kitzelte, er rieb sachte darüber.
    Häuser huschten an ihm vorüber, bläuliche Lichter flimmerten aus manchen Fenstern. Die Polizisten wechselten Worte, die Petr nicht realisierte. Und wenn er Vlado Unrecht tat? Wenn jemand

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