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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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still­ge­legt wor­den. Wir konn­ten nicht einen fer­nen Stern se­hen.
    Ich ver­nahm sei­ne Stim­me und schreck­te auf. Ich saß et­was rechts von ihm im Ses­sel des Zwei­ten Pi­lo­ten.
    »So tief in Ge­dan­ken ver­sun­ken, Dok­tor? Was be­wegt Sie?«
    Aus den Au­gen­win­keln her­aus be­merk­te ich sei­ne vier Ro­bot­men­schen; den­ken­de, blitz­schnell rea­gie­ren­de Spe­zia­lis­ten im Tö­ten, aber völ­lig oh­ne Ge­füh­le. Die hat­te er ih­nen ge­nom­men.
    Die bei­den an­de­ren Bi­os, die nur zu­fäl­lig der all­ge­mei­nen Mas­sen­ver­haf­tung ent­gan­gen wa­ren, hock­ten teil­nahms­los im Hin­ter­grund der Zen­tra­le auf dem Bo­den.
    Bridge­mans Leib­gar­dis­ten je­doch wa­ren hell­wach. Der Wäch­ter, der mich vor Bridge­mans Ka­bi­ne auf­ge­hal­ten hat­te, war auch da­bei. Es fehl­te nie­mand.
    Ich hat­te das Ge­fühl, ei­nem Kön­ner wie Bridge­man ge­gen­über am bes­ten zu fah­ren, wenn ich stets bei der Wahr­heit blieb. So et­was schätz­te er! Er hielt es für fair, von sei­nen Mit­ar­bei­tern auf­rich­tig in­for­miert zu wer­den.
    »Dr. van Haet­lin!«
    Dies­mal klang sei­ne Stim­me um ei­ne Spur schär­fer.
    Ich räus­per­te mich und sah mich zö­gernd um. Ra­do­kow­sky hat­te ei­ne Hand vor die Au­gen ge­legt. Ar­chi Coo­lert gab sich un­be­tei­ligt. Der Che­mi­ker Ar­mand be­schäf­tig­te sich mit ei­nem Mi­kro-Pro­gram­mie­rungs­strei­fen.
    »Ich bin ner­vös, Sir«, sag­te ich schließ­lich stoß­ar­tig. »So­gar sehr.«
    »Warum, mein Bes­ter? Zwei­feln Sie an mei­ner Fä­hig­keit, mit die­sem Schiff um­zu­ge­hen?«
    Er run­zel­te die Stirn und schau­te mich la­chend an.
    »Nein, das nicht. Dann wä­ren wir längst ex­plo­diert. Ich kann mir die Ar­beits­wei­se mar­sia­ni­scher Hoch­leis­tungs­re­ak­to­ren un­ge­fähr vor­stel­len, zu­min­dest ih­re Leis­tung be­rech­nen. Sie muß enorm sein. Nein, Sir, mich be­un­ru­higt die all­ge­mei­ne Si­tua­ti­on. Sie er­scheint mir frag­wür­dig und nicht über­sicht­lich ge­nug. Der ge­rings­te Feh­ler kann uns vor die Ge­schüt­ze des GWA-Kreu­zers lau­fen las­sen. Ich ha­be ihn auf Hen­der­won ge­se­hen. Er lan­de­te weit drau­ßen auf ei­nem Atoll mit sol­cher Ele­ganz, daß mir klar wur­de, wie si­cher die Be­sat­zung be­reits da­mit um­ge­hen kann.«
    »Hm, ja, Sie kön­nen wirk­lich den­ken, mein Bes­ter. Wis­sen Sie, Dr. van Haet­lin«, er ver­schränk­te die Hän­de, lehn­te sich in dem Ses­sel zu­rück und schau­te zur De­cke, »ich be­wun­de­re Ih­re Fä­hig­keit, rich­ti­ge Din­ge im rech­ten Au­gen­blick zu sa­gen. Über die­ses Pro­blem den­ke ich näm­lich eben­falls nach. Ich bin fer­ner über­rascht, daß kei­ner mei­ner Her­ren Mit­ar­bei­ter ähn­li­che Be­den­ken ge­äu­ßert hat.«
    Han­ni­bal grins­te »schö­ner«, als es der ech­te Pe­ro­ni je­mals fer­tig­ge­bracht hät­te.
    Coo­lert senk­te den Kopf, wäh­rend Ra­do­kow­sky sich räus­per­te.
    »Sie ha­ben na­tür­lich nur an ein saf­ti­ges Steak ge­dacht, nicht wahr?« wur­de er von Bridge­man an­ge­spro­chen.
    Han­ni­bal lach­te dröh­nend. Die Span­nung lös­te sich.
    Au­ßer der rein wis­sen­schaft­li­chen Be­sat­zung wa­ren neun der ehe­ma­li­gen Auf­se­her mit an Bord. Sie stan­den un­ter Ra­mon de Gi­u­er­as Kom­man­do.
    Es han­del­te sich um über­ra­schend in­tel­li­gen­te Bur­schen, die aber einen un­be­streit­ba­ren Hang zur Bru­ta­li­tät und Kri­mi­na­li­tät auf­wie­sen. Bos­ter Ha­ve­link, den wir im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes ge­op­fert hat­ten, war der Schlimms­te un­ter den Auf­se­hern ge­we­sen. Er war we­gen Dop­pel­mor­des von den eu­ro­päi­schen Be­hör­den ge­sucht wor­den.
    Bei der Aus­wahl sei­ner Leu­te war Bridge­man lo­gisch vor­ge­gan­gen. Zur Steue­rung und Be­wa­chung wil­lens­mä­ßig ab­ge­tö­te­ter Men­schen eig­ne­ten sich kri­mi­nel­le Ty­pen die­ser Art am bes­ten.
    Da war Ali el Haf­fid, ein Phy­si­ker, der ei­ne Wo­che vor sei­nem Staats­ex­amen we­gen Gat­ten­mor­des un­ter­tau­chen muß­te und schließ­lich von Bridge­mans Ver­trau­ten an­ge­wor­ben wur­de.
    Na­tür­lich hat­te auch er kei­ne Ah­nung, daß

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