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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Farb­sym­bo­lik der Steu­er­or­ga­ne war kein Ge­heim­nis für mich. All­mäh­lich hat­ten wir ge­lernt, auf wel­chen Knopf oder Schal­ter man drücken muß­te, wenn man einen be­stimm­ten Vor­gang ein­lei­ten oder auf­he­ben woll­te.
    Bridge­mans Pi­lo­ten­küns­te wa­ren gut. Er muß­te sich ein­ge­hend mit der sinn­ver­wir­ren­den Fül­le der In­stru­men­te be­schäf­tigt ha­ben. Ein­fach war es je­den­falls nicht, zu­mal wir durch un­se­re »Knopf­druck­stra­te­gie« le­dig­lich et­was in Gang brin­gen konn­ten. Es be­deu­te­te noch lan­ge nicht, daß wir auch wuß­ten, was in der be­tref­fen­den Ma­schi­ne ei­gent­lich ge­sch­ah.
    Re­pa­ra­tu­ren je­der Art wa­ren un­denk­bar. Wenn Feh­ler­quel­len nicht von den über­all vor­han­de­nen Re­pa­ra­tur­ro­bo­tern be­sei­tigt wur­den, wa­ren wir hilf­los.
    Män­ner wie Pro­fes­sor Jo­sua Aich hat­ten uns und un­se­re mü­he­voll un­ter­rich­te­ten Pi­lo­ten mit un­ge­üb­ten Au­to­fah­rern des ver­gan­ge­nen Jahr­hun­derts ver­gli­chen, die au­ßer dem Ben­zin­ein­füll­stut­zen und dem Gas­pe­dal bes­ten­falls noch die Brem­se kann­ten.
    Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man schi­en sich eben­falls über die Schwie­rig­kei­ten völ­lig im kla­ren zu sein.
    Ich be­ob­ach­te­te sei­ne Schal­tun­gen un­auf­fäl­lig. Manch­mal er­kun­dig­te ich mich fas­zi­niert und ließ mir et­was er­klä­ren. Ich durf­te auf kei­nen Fall dar­auf ver­zich­ten, Fra­gen zu stel­len, die mei­ner Rol­le ent­spra­chen.
    Ich be­merk­te je­doch, daß Bridge­man nie­mals über die »Gelb­zo­ne« der Leis­tungs­an­zei­gen hin­aus­ging.
    Hier und da zö­ger­te er so­gar bei Schalt­vor­gän­gen, die un­se­ren GWA-Pi­lo­ten längst in Fleisch und Blut über­ge­gan­gen wa­ren.
    Wenn ich dar­an dach­te, wie ich die schwe­ren Waf­fen­tür­me des Su­per­schlacht­schif­fes BA­PU­RA auf Ver­dacht hin aus­ge­fah­ren und das Feu­er auf die Schiffs­gi­gan­ten der Or­ghs er­öff­net hat­te, er­schi­en mir Bridge­mans über­vor­sich­ti­ges Tas­ten bei­na­he lä­cher­lich.
    Im­mer­hin ver­stand er die Haupt­funk­tio­nen, be­herrsch­te sie und konn­te da­mit das Schwes­ter­schiff der »1418« ein­wand­frei flie­gen. Für sei­ne Zwe­cke ge­nüg­te das voll­kom­men.
    »Wür­de ich sei­nen zwei­ten Stütz­punkt ken­nen, flö­ge er in­ner­halb ei­ner Se­kun­de aus dem Kom­man­do­ses­sel«, mein­te Han­ni­bal.
    Er saß weit hin­ten in der Zen­tra­le, be­dach­te die um­her­ste­hen­den Leu­te mit sei­nem ab­sto­ßend wir­ken­den Grin­sen und paß­te auf, daß er Pe­ro­nis Ge­wohn­hei­ten nicht ver­gaß.
    Nicht nur Bridge­man war ein schar­fer Be­ob­ach­ter, son­dern auch der Chef sei­nes Wach­kom­man­dos, der Eu­ro­por­tu­gie­se Ra­mon de Gi­u­e­ra.
    Er hat­te das große Ri­si­ko auf sich ge­nom­men, die Be­sat­zung ei­nes eu­ro­päi­schen Atom­bom­bers geis­tig aus­zu­schal­ten, sie auf ho­her See über Bord zu wer­fen und als EU­RO-Ma­jor der Or­bit-Bom­ber­flot­te auf Hen­der­won-Is­land zu lan­den.
    Wenn wir ihn mit un­se­ren te­le­pa­thi­schen Über­sin­nen nicht iden­ti­fi­ziert hät­ten, wä­re Bridge­mans Plan, die sie­ben zum To­de Ver­ur­teil­ten zu be­frei­en, frag­los ge­lun­gen.
    Auf­grund un­se­rer Para­fä­hig­keit aber hat­ten wir recht­zei­tig re­cher­chie­ren kön­nen. Ra­mon hat­te nur Pe­ro­ni und van Haet­lin aus dem Zel­len­bun­ker her­aus­ho­len kön­nen. An­schlie­ßend hat­te Mi­ke Tor­pentouf den Feu­er­be­fehl ge­ge­ben. Ge­gen die streu­en­den Schnell­feu­er­ge­schüt­ze und über­lap­pungs­zo­nen­be­rech­ne­ten Plas­maflamm­wer­fer hat­ten auch Bridge­mans to­des­ver­ach­ten­de Ro­bot­men­schen kei­ne Chan­cen ge­habt.
    Ih­re mar­sia­ni­schen Ge­rät­schaf­ten hat­ten in die­ser Glut- und Ex­plo­si­ons­höl­le ver­sagt.
    Die vor­her Un­sicht­ba­ren wa­ren sicht­bar ge­wor­den. Da­mit wa­ren sie end­gül­tig ver­lo­ren ge­we­sen.
    Für die GWA und die an­de­ren Ge­heim­diens­te hat­te sich ei­ne wei­te­re Fra­ge auf­ge­wor­fen.
    Wo­her nahm Bridge­man all die­se Ge­rä­te? Sie stamm­ten ein­wand­frei aus der

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