Sonderplanung Mini-Mond
vorgebildet. Nicht schlecht. Sie scheinen wirklich brauchbar zu sein. Mr. de Giuera!«
Ramon kam sofort näher und nahm eine respektvolle Haltung an.
»Sie werden mir bei der Landung assistieren. Bitte, Mr. van Haetlin, räumen Sie Ihren Platz. Ramon ist ein ausgezeichneter Copilot, der nicht nur mit einem europäischen Atombomber umgehen kann.«
»Ich greife unmittelbar nach der Landung an«, vernahm ich Hannibals Information. »Der zweite Sender ist also auf der Venus installiert.«
»Das unterläßt du! Bridgeman wird sich niemals auf einer solchen Höllenwelt niederlassen. Ich habe einen anderen Verdacht.«
»Und der wäre?«
»Daß die Tarnkappen-Feldweichen-Geräte, die Antiortungsprojektoren und sein Individual-Schutzschirmgeber von hier stammen! Das ist die Lösung! Dieser Bursche war und ist viel zu vorsichtig, um sich jemals in die antarktische Eiswüste zu wagen. Dort wimmelt es von Wachkommandos aller Nationen. Auf dem australischen Kontinent hat er sich garantiert noch weniger blic ken lassen. Kleiner, wenn auf Venus nicht ein riesiges Nachschubdepot der Marsianer existiert, küsse ich deine Biosynthlippen!«
3.
Da war es wieder – das teuflische Heulen und Orgeln der ewigen, anscheinend niemals endenden Sandstürme.
Dieses Geräusch würde ich nie vergessen! Bei einem früheren Unternehmen hatten wir mehrere Raumlandedivisionen auf der Venus abgesetzt, doch waren wir der Meinung gewesen, die Männer hätten sich mit einer feuchtheißen Urwaldhölle abfinden müssen.
Entsprechend war die Ausrüstung zusammengestellt worden. Viel zu spät hatten wir erkannt, daß unsere ferngesteuerten Robotsonden von Denebern und Zellverformern umprogrammiert worden waren, so daß sie uns grundfalsche Daten zur Erde lieferten.
Fünfzigtausend Mann, ausgerüstet mit Schwimmpanzern und Tropenanzügen, waren in der tobenden Giftgashölle umgekommen. Ihre zerborstenen Flugpanzer lagen heute noch unter den wandernden Gebirgen aus Sand und Geröll. Die Einsatztruppen hatten alles besessen, nur keine Raumanzüge und Sauerstoffgeräte.
Hannibal und ich hatten seinerzeit den letzten denebischen Stützpunkt ausgeräuchert und die Kommandogehirne abgetötet. Das war lange her.
Nun waren wir mit einem Marsschiff zurückgekehrt – und es hatte keinerlei Schwierigkeiten gegeben.
Aus der Verhaltensweise der Anwesenden ging hervor, daß man schon öfter in diese sturmzerwühlte Atmosphäre eingetaucht war.
Außerdem hatte sich meine Vermutung als richtig erwiesen! Die zweite Sendestation konnte überall im weiten Weltraum zu finden sein, nur nicht auf der Venus.
Es wäre Wahnsinn gewesen, Bridgeman und seine Besatzung auszuschalten.
Ich saß neben ihm in einem Energiegleiter. Wir trugen Raumanzüge irdischer Fabrikation, obwohl das innerhalb des geräumigen Wagens eigentlich nicht nötig war. Bridgeman hatte jedoch »vorsichtshalber« darauf bestanden.
Der kleine Kreuzer war auf den Bildschirmen nur noch schemenhaft zu erkennen. Hannibal hatte im Schiff zurückbleiben müssen. Mich hatte man auf meine Bitte hin mitgenommen, aber hinter mir kauerten drei Bio-Leibwächter mit schußbereiten Ma schinenwaffen, sowie Ramon und zwei Aufseher. Eine überflüssige Maßnahme. Ich dachte nicht an einen Angriff, aber ichwollte wissen, was die GWA auf dem zweiten Planeten unseres Sonnensystems leichtfertig übersehen hatte.
Wenn es hier einen großen Stützpunkt gab – wieso waren wir von NEWTON nicht darüber informiert worden? Oder von dem riesigen Robotgehirn ZONTA?
War die Geheimhaltungs-
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