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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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und De­zen­tra­li­sie­rungs­po­li­tik der Mar­sia­ner ge­gen En­de des Krie­ges so­weit ge­gan­gen, daß sie nicht ein­mal mehr ih­ren größ­ten und bes­ten Kom­man­do­ge­hir­n­en trau­ten?
    Hat­ten sie es ab­sicht­lich ver­mie­den, Da­ten über ge­wis­se Stütz­punk­te in die­se Groß­ro­bo­ter ein­zu­spei­sen?
    Ich fand kei­ne an­de­re Er­klä­rung, denn ich hat­te NEW­TON mehr als ein­mal da­nach ge­fragt. Er hat­te le­dig­lich Stütz­punk­te ge­nannt, die uns be­reits be­kannt wa­ren.
    Das war ein Pro­blem, das ich er­kun­den muß­te.
    Der Ener­gie­prall­glei­ter schi­en ei­ne Spe­zi­al­kon­struk­ti­on des Mars zu sein. Die durch­sich­ti­gen Ener­gie­schir­me wehr­ten die auf­pral­len­den Sand­mas­sen mü­he­los ab.
    Sturm­böen von un­ge­heu­rer Ge­walt, ge­röll­durch­setz­te Or­kan­spee­re, die un­se­re Lan­dungs­boo­te in Stücke ge­ris­sen hat­ten, wur­den von ei­ner Sta­bi­li­sie­rungs­au­to­ma­tik ex­akt ab­sor­biert. Wir ver­spür­ten kaum ei­ne Er­schüt­te­rung.
    »Phan­tas­tisch!« staun­te ich. »Ein­fach phan­tas­tisch. Die Mars­be­woh­ner müs­sen ab­so­lu­te Kön­ner ge­we­sen sein. Ich hal­te es schon für ein Kunst­stück, auf ei­ner sol­chen Teu­fels­welt über­haupt zu lan­den. Und die ha­ben so­gar Stütz­punk­te hier an­ge­legt.«
    »Gi­gan­ti­sche De­pots«, wur­de ich be­lehrt. Bridge­man war ge­sprä­chig und bes­ter Lau­ne.
    »De­pots?«
    »Ja! Rie­si­ge La­ger­hal­len mit Nach­schub­gü­tern al­ler Art, tief un­ter dem Bo­den. Hier gibt es Raum­schiffs­werf­ten, die ich wie­der zur Funk­ti­on er­we­cken will. Ich brau­che Zeit und ge­schul­te Mit­ar­bei­ter. Sie ent­schul­di­gen …«
    Er zog ein Ge­rät aus der Ta­sche, das mei­nem Ko­da­tor glich. Es han­del­te sich um ein Kom­man­do­ge­rät, wie es sei­ner­zeit mar­sia­ni­sche Flot­ten­be­fehls­ha­ber be­nutzt hat­ten.
    Mars­kom­man­deu­re, die einen NOQ-Wert von über fünf­zig Ein­hei­ten auf­wei­sen konn­ten – und da­von hat­te es vie­le ge­ge­ben – gal­ten bei je­dem mar­sia­ni­schen Ro­bot­ge­hirn als be­fehls­be­rech­tigt.
    Auf die­se Art war es mir ge­lun­gen, den Groß­ro­bo­ter NEW­TON auf Mars zum Ge­hor­sam zu zwin­gen.
    Bridge­man ver­fuhr nach dem glei­chen Sys­tem. Er klapp­te den Ko­da­tor auf, war­te­te das Emp­fangs­sym­bol des hie­si­gen Kom­man­do­ge­hirns ab und stell­te sich als Be­fehls­be­rech­tig­ter vor; so hat­te ich es da­mals auch ge­tan.
    Er wur­de so­fort ak­zep­tiert. Jetzt er­kann­te ich auch, wie­so wir ein­wand­frei hat­ten lan­den kön­nen und wes­halb wir mit dem Spe­zi­al­wa­gen ab­ge­holt wor­den wa­ren.
    Bridge­man hat­te be­reits von Bord aus die Ver­bin­dung her­ge­stellt. Das war mir ent­gan­gen. Die Lan­dung war fern­steu­er­tech­nisch durch­ge­führt wor­den.
    Er er­klär­te mir die Be­deu­tung sei­nes Ge­rä­tes. Ich nick­te be­ein­druckt.
    »Sie müs­sen ver­ste­hen, daß je­des mar­sia­ni­sche Steu­er­ge­hirn aus Si­cher­heits­grün­den ge­son­dert pro­gram­miert wur­de. Sie er­wähn­ten doch den Groß­ro­bo­ter NEW­TON?«
    »Rich­tig, Sir. Mein Ver­hör­of­fi­zier war ziem­lich ge­sprä­chig, wie man es ei­nem To­des­kan­di­da­ten ge­gen­über manch­mal ist. Die GWA ver­fügt über gleich­ar­ti­ge Ge­rä­te.«
    »Das glau­be ich. Aber wo­her nimmt man den da­zu not­wen­di­gen In­tel­li­genz­quo­ti­en­ten? Auf Ra­mon de Gi­u­e­ra bei­spiels­wei­se wür­de der Ko­da­tor nie­mals an­spre­chen. Im Ge­gen­teil, die reich­lich vor­han­de­nen Ab­wehrein­rich­tun­gen wür­den ihn auf der Stel­le tö­ten.«
    Bridge­man dreh­te sich in sei­nem Sitz halb her­um und such­te mei­nen Blick. Ich fühl­te mich nicht wohl in mei­ner Haut.
    »Ha­ben Sie da­für ei­ne Er­klä­rung, Dok­tor? Gibt es un­ter den GWA-Be­am­ten Män­ner, die über fünf­zig Neu-Orb­ton auf­wei­sen kön­nen?«
    »Vor­sicht!« er­reich­te mich Han­ni­bals An­ruf. »Kann ge­fähr­lich wer­den.«
    Das brauch­te er mir nicht erst zu sa­gen. Ich nahm mir Zeit, schau­te nach­denk­lich auf einen der bei­den Front­bild­schir­me und wieg­te lang­sam den Kopf.
    »Es muß so

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