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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­las­sen«, er­klär­te Bridge­man in sei­ner lie­bens­wür­di­gen Art. »Schau­en Sie sich ru­hig um. Die­ser Sek­tor darf nur von kom­man­die­ren Quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ten be­tre­ten wer­den.«
    »Ge­heim­waf­fen?« er­kun­dig­te ich mich.
    »Un­ge­fähr«, wich er aus. »Nicht un­be­dingt Ge­heim­waf­fen, aber im­mer­hin Din­ge, die nur ho­hen mar­sia­ni­schen Of­fi­zie­ren und an­de­ren be­deu­ten­den Per­sön­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung stan­den.«
    Ich blick­te be­tont auf das Ge­rät, das er wie­der auf der Brust trug. Es war je­ner Mi­kro­pro­jek­tor, der einen In­di­vi­du­al­schutz­schirm er­zeu­gen konn­te.
    »Ich ver­ste­he, Pro­fes­sor«, schmun­zel­te ich. »Sol­che Din­ge, nicht wahr? Sehr klug von den lei­der aus­ge­stor­be­nen Herr­schaf­ten. Ge­wöhn­li­che Sol­da­ten hät­te ich da auch nicht hin­ein­ge­las­sen – und sei es we­gen der lu­kul­li­schen Spei­sen, die man dort für die Al­ler­höchs­ten ein­la­ger­te.«
    »Sie ge­fal­len mir im­mer bes­ser, van Haet­lin«, mein­te er und klopf­te mir auf die Schul­ter. »Sie kön­nen wirk­lich den­ken. Viel­leicht er­tei­le ich Ih­nen ei­nes Ta­ges die Er­laub­nis, die­sen Sek­tor eben­falls zu be­tre­ten. Sie wür­den stau­nen! Als der Mars von den De­ne­bern zer­bombt wur­de, ha­ben die Reichs­ten der Rei­chen und die Mäch­tigs­ten un­ter den Mäch­ti­gen ih­re wert­volls­ten Gü­ter nicht et­wa auf dem mar­sia­ni­schen Mond­stütz­punkt de­po­niert, denn der war rein mi­li­tä­risch aus­ge­legt. Hier, in den Pri­vat­bun­kern, wie ich sie nen­ne, ru­hen die Lu­xus­gü­ter; dar­un­ter Sicht­neu­tra­li­sa­to­ren, die einen Men­schen un­sicht­bar ma­chen. Sol­che wert­vol­len Din­ge gab man na­tür­lich nicht je­der­mann. Die Her­stel­lung muß un­ge­mein kost­spie­lig ge­we­sen sein. Oder was glau­ben Sie?«
    Ich hat­te un­will­kür­lich den Kopf ge­schüt­telt. Die in­ne­re Span­nung zerr­te an mir.
    »Glau­be ich nicht, Sir. Das hat­te einen an­de­ren Grund. Kos­ten ha­ben be­stimmt kei­ne Rol­le ge­spielt. Krie­ge sind im­mer kost­spie­lig. Ich hät­te als Ober­be­fehls­ha­ber al­le Lan­dungs­sol­da­ten oder Män­ner mit Spe­zi­al­aus­bil­dung mit die­sen An­ti­sicht­ge­rä­ten aus­ge­rüs­tet. Nein, Sir, an den Kos­ten­grund glau­be ich nicht.«
    »Mann, ma­chen Sie mich nicht fer­tig«, sag­te Ra­mon aus dem Hin­ter­grund. Er hat­te mit den bei­den Auf­se­hern eben­falls den Wa­gen ver­las­sen.
    Bridge­man starr­te mich et­was fas­sungs­los an.
    »Aber warum denn? Wenn Kos­ten kei­ne Rol­le spiel­ten …?«
    »Sir, hier ging es mit größ­ter Wahr­schein­lich­keit um die Roh­stoff-Fra­ge. Ich kann mir vor­stel­len, daß Ge­rä­te die­ser Art be­son de­re Le­gie­rungs­ele­men­te ent­hal­ten, äu­ßerst sel­te­ne Schwing­quar ze oder sons­ti­ge, kaum zu be­schaf­fen­de Gü­ter. Das wä­re ein plau si­bler Grund, sol­che Aus­rüs­tun­gen nur für die Höchs­ten der Ho hen an­zu­fer­ti­gen. Ent­schul­di­gen Sie, Pro­fes­sor. Ich woll­te nicht vor­laut oder gar be­leh­rend sein.«
    Er nick­te fas­zi­niert. Sei­ne Au­gen schie­nen zu leuch­ten. Mit sol­chen Ar­gu­men­ten konn­te man ei­nem Su­per­lo­gi­ker wie Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man im­po­nie­ren.
    »Ih­re Er­klä­rung ist ein­leuch­tend! Na­tür­lich, nur das kann der Grund sein. Ich be­dau­re wirk­lich sehr, Sie nicht mit­neh­men zu dür­fen. Ich müß­te vor­her das hie­si­ge Steu­er­ge­hirn pro­gram­mie­ren, Sie ab­tas­ten und re­gis­trie­ren las­sen. Als Quo­ti­en­ten­be­rech­tig­ter könn­ten Sie dann hin­ein. Nun, bei nächs­ter Ge­le­gen­heit ha­ben wir mehr Zeit, das ver­spre­che ich Ih­nen.«
    »Op­fern Sie doch die paar Mi­nu­ten oder Stun­den, Pro­fes­sor«, bat ich.
    »Es geht nicht, mein Freund. Mein Sohn er­war­tet mich. Ehe er die Be­herr­schung ver­liert, möch­te ich … aber las­sen wir das. Es ist jetzt nicht mög­lich. Ich bin in et­wa ei­ner Stun­de zu­rück.«
    Er ver­schwand hin­ter den Schutz­schir­men und wur­de un­sicht­bar.
    Ra­mon hüs­tel­te un­ter­drückt. Er hat­te be­merkt, daß ich bei der Er­wäh­nung des Soh­nes

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