Sonderplanung Mini-Mond
aufgenommen.
Die enorme Gefahr einer Fernortung durch die von der GWA garantiert alarmierten Marsgeräte war damit ausgeschaltet. Er war Erde und Mars einfach davongeflogen; zur entgegengesetzten Seite hin. Das erschien einfach im Prinzip, in der Praxis war es jedoch ungeheuer schwer.
Als ich diesen Gedanken mit allen verfügbaren Mitteln durchgerechnet hatte, war mir klar, weshalb dieser extrem vorsichtige Wissenschaftler das Wagnis auf sich genommen hatte, die WONDERFUL POWER so nahe an der Sonne vorbeizusteuern, daß unsere Schutzschirme beinahe zusammengebrochen wären.
In den wenigen Augenblicken höchster Nervenanspannung war es Hannibal und mir allerdings gelungen, kurzfristig in Bridgemans Geistesinhalt vorzudringen.
Für einen Moment hatte er seine Bewußtseinsblockade aufgeben müssen. Sie beruhte übrigens nicht auf der Kraft seines Geistes, wie wir bisher angenommen hatten, sondern auf einem marsianischen Geheimgerät, das ebenfalls von der Venus stammte. Es gehörte zu den »Luxusgütern«.
Er trug es ständig am Körper, obwohl er nicht wissen konnte, daß Hannibal und ich Telepathen waren.
Durch den Apparat wurden seine fünfdimensionalen Gehirnimpulse nicht nur verschleiert, sondern derart verzerrt, daß wir nichts damit anfangen konnten.
Zwar hatten wir nun ein weiteres Rätsel gelöst, aber das half uns wenig.
Nur in den kritischen Augenblicken der direkten Sonnenpassage schienen die Absorberimpulse des Gerätes nachgelassen zu haben, wahrscheinlich aufgrund der enormen, überdimensionalen Einwirkung der Sonne.
Wir hatten unsere Chance so gut wie möglich genutzt, aber Bridgeman hatte an nichts anderes gedacht als an seinen Sohn.
Nur seinetwegen hatte er den »geraden« Kurs eingeschlagen. Andernfalls wäre es bei den vorhandenen Leistungsreserven der Marstriebwerke eine Kleinigkeit gewesen, die Sonne in einer gefahrlosen Entfernung zu umfliegen.
Nach dem Abklingen der fürchterlichen Energiestürme innerhalb unserer Schutzschirme war Bridgeman für uns erneut telepathisch unantastbar geworden, denn sein Absorbergerät hatte wieder voll gearbeitet. Ich wäre dankbar gewesen, wenn es wenigstens eine halbe Stunde lang völlig ausgesetzt hätte.
Wie einfach wäre es für uns gewesen, wenn wir seinen Gedankeninhalt genauso leicht und mühelos hätten auskundschaften können, wie den der anderen Anwesenden!
Das hatten wir natürlich getan. Besonders Hannibal, der in seiner Maskerade als Professor Peroni allen Grund hatte, während technischer Manöver den Mund zu halten, hatte unablässig geforscht.
Ich konnte so etwas nicht riskieren, denn Bridgeman schien mich neuerdings »ins Herz geschlossen« zu haben. Ich schien ihm imponiert zu haben.
Das war zwar ein glänzender Ausgangspunkt für kommende Situationen, aber wenn ich an seinen Sohn dachte, war mir trotzdem unbehaglich zumute.
Wer war dieser Mann? Ramon de Giuera kannte ihn persön lich, Ali el Haffid, der Physiker, ebenfalls.
Beide Männer wußten aber zu wenig über ihn. Wir konnten aus den dürftigen Ergebnissen keine handfesten Rückschlüsse auf seinen Charakter ziehen.
Für mich stand jedoch ein Faktor unverrückbar fest:
Nur wenige Söhne berühmter Väter hatten im Verlauf der menschlichen Geschichte die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt!
Es wäre ein Wunder gewesen, wenn Bridgemans Sohn in die »Fußstapfen« seines Vaters getreten wäre.
Die Söhne hochgeehrter und weltberühmter Persönlichkeiten schlugen meistens völlig aus der Art; sie taten Dinge, die man von ihnen
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