Sonderplanung Mini-Mond
zusammengefahren war.
Großer Gott – an diesen irgendwo im Weltenraum lauernden Burschen hatte ich nicht mehr gedacht! Natürlich – wenn er die Nerven verlor und den Paniksender in Betrieb nahm, war die Menschheit verloren.
Ich winkte Ramon zur Seite.
»Ich darf Ihnen keine Auskünfte geben«, sagte er so laut, daß es die beiden anderen Wächter hören konnten.
Ich fluchte innerlich und konzentrierte mich auf seinen Gedankeninhalt. Da kam das kleine Geheimnis sehr schnell ans Tageslicht.
Bridgemans Sohn war ebenfalls Wissenschaftler. Seine Fach gebiete waren Kosmo-Bakteriologie und Elektronik. Aber – er war nicht quotientenaufgestockt!
Schlagartig wurde mir klar, welcher Fehler Hannibal unterlaufen war, als er Dr. Armand einen Schwachkopf nannte, der in der Gegenwart eines Aufgestockten zu spuren hätte! Das mußte für Bridgeman ein Schock gewesen sein.
Wie würde das Söhnchen wohl auf eine solche Einstellung reagieren?
»Kleiner, hoffentlich wirst du nicht doch noch zum Tode verurteilt«, gab ich telepathisch an ihn durch.
Ich erntete eine Verwünschung.
»Bin ich ein Hellseher? Ich wollte uns herausstellen. Aufpassen, deine Konzentrationsstarre fällt auf! Ich habe Ramon und die beiden Burschen ständig unter Kontrolle. Kümmere dich nicht um ihren Geistesinhalt. Ich informiere dich, wenn er gefährlich werden sollte.«
»Fühlen Sie sich nicht wohl?« erkundigte sich Ramon im gleichen Augenblick.
»Nicht besonders«, bestätigte ich und griff demonstrativ an meine linke Hüfte. Man hatte mir vor dem Einsatz die linke Niere entfernen müssen, denn der echte van Haetlin besaß auch keine mehr.
»Die Wunde, was? Wir werden uns darum kümmern. Peroni soll sie sich mal ansehen. Legen Sie sich in den Wagen, Doc. Der Kombigürtel wird wohl heftig drücken.«
Ich nickte dankbar und befolgte seinen Rat. Wenn die Angelegenheit mit Bridgemans Sohn nur gutging!
4.
Wir waren mit der gleichen Leichtigkeit von Venus gestartet, mit der wir auch gelandet waren. Das bestätigte meine Theorie.
Bridgeman hatte Geräte, die wir gar nicht kannten, auf dem zweiten Planeten unseres Sonnensystems gefunden.
Dies schien kein Zufall zu sein, denn er hatte durchblicken lassen, entsprechende Hinweise seien in der positronischen Datenkartei des Mondgehirns ZONTA verankert gewesen.
Wissenschaftler, die wir im Interesse aller Völker eingesetzt hatten, waren im Verlauf ihrer Mondforschungen nicht vollkommen aufrichtig gewesen; aber das war eine längst bekannte Tatsache.
Die GWA und die anderen Geheimdienste hatten ermittelt, daß in den Jahren der ersten Entdeckungen zahlreiche wichtige Unterlagen verschwunden waren.
Eine davon schien den Marsstützpunkt auf dem nordpolaren Sektor des Planeten Venus zu betreffen.
Ich hatte ferner von Bridgeman erfahren, daß die Unterlagen darüber ursprünglich von Professor Jerome A. Bulmers stamm ten, der lange Zeit zu den führenden Wissenschaftlern der Mondexpeditionen gehört hatte. Anscheinend hatte er seine Erkenntnisse an Bridgeman weitergegeben, denn Bulmers schien sich nach der Entdeckung der Atlantis-Festung Crutcolatla ausschließlich den dortigen Einrichtungen gewidmet zu haben.
Bridgeman indessen hatte sich die Venus vorgenommen – und damit hatte er die Menschheit automatisch in der Hand gehabt.
Dort, an einem Ort, den die Männer der GWA aus Unkenntnis der Lage übersehen hatten, gab es alles, was die Mächtigen des Mars für wichtig gehalten hatten; also auch jene Bakterien- oder Virenkulturen, die den bewußten Willen eines Menschen ausschalten konnten.
Für mich stand
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