Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
zwei­ten Vor­na­men nach ei­nem be­rühm­ten Ad­mi­ral der his­to­risch-bri­ti­schen See­kriegs­ge­schich­te be­nannt, un­ter­schied sich von sei­nem Va­ter wie ei­ne Gif­tot­ter von ei­nem lie­bens­wer­ten, in­tel­li­gen­ten Bi­ber.
    La­chen Sie bit­te nicht über den Ver­gleich; mir fiel in der Auf­re­gung kein bes­se­rer ein.
    Pro­fes­sor Bridge­man wand­te den Kopf und such­te mei­nen Blick. In sei­nen Au­gen las ich Ver­zweif­lung. Al­so kann­te er sei nen Sohn sehr ge­nau.
    An­de­rer­seits war er viel zu sehr Mensch und viel zu sehr Va ter, um die­ses Bürsch­lein recht­zei­tig in sei­ne Schran­ken zu ver­wei­sen. So et­was lag Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man nicht. An­de­rer­seits war er be­reit, die ge­sam­te Mensch­heit ei­nem hyp­no­sug­ge­s­ti­ven Zwang zu un­ter­wer­fen.
    In die­sem Au­gen­blick – und kei­ne Se­kun­de frü­her – glaub­te ich Bridge­mans Äu­ße­rung, die er mir ge­gen­über im An­den-Stütz­punkt ge­macht hat­te.
    Er woll­te end­lich den Welt­frie­den er­zwin­gen, die Völ­ker ab­rüs­ten, sie das Zu­sam­men­le­ben leh­ren, um sie dann aus der Fes­sel der geis­ti­gen Be­vor­mun­dung zu ent­las­sen.
    Das hat­te mir als ed­les Mo­tiv in den Oh­ren ge­klun­gen, aber ich hat­te mich nicht da­zu über­win­den kön­nen, ihm vor­be­halt­los zu glau­ben. Nun glaub­te ich ihm!
    Da­zu kam noch ei­ne Er­kennt­nis. Han­ni­bal hät­te sie mir nicht auf te­le­pa­thi­scher Ebe­ne zu be­stä­ti­gen brau­chen.
    Ab so­fort hieß un­ser ge­fähr­lichs­ter Geg­ner nicht mehr Ho­ra­tio-Nel­son, son­dern Alec-Hood Bridge­man! Auf die­sem Pla­ne­toi­den war er der ab­so­lu­te Chef, ob­wohl er nie­mals ei­ne Quo­ti­en­ten­auf­sto­ckung ge­nos­sen hat­te.
    Mei­ner Auf­fas­sung nach konn­te es schon ge­fähr­lich sein, ihm ge­gen­über ei­ne sol­che Auf­sto­ckung nur zu er­wäh­nen. Er ver­gaß das oh­ne­hin kei­ne Se­kun­de. Ty­pen wie er lit­ten meis­tens un­ter mehr oder we­ni­ger ge­schickt ge­tarn­ten Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xen.
    Alec-Hood haß­te sei­nen Va­ter; das war mir klar. Bridge­man muß­te das eben­falls wis­sen, zu­min­dest aber füh­len. Wie konn­te man den Wis­sen­schaft­ler aus der Klem­me be­frei­en und ihn be­we­gen, auf un­se­re Sei­te über­zu­tre­ten?
    Ich wä­re in die­sen Mi­nu­ten be­reit ge­we­sen, Pro­fes­sor Bridge­man al­les zu ver­zei­hen; mei­nen ge­sam­ten Ein­fluß für ihn gel­tend zu ma­chen und noch mehr für ihn zu tun, wenn ich es hät­te wa­gen kön­nen, ihm ge­gen­über ei­ne ent­spre­chen­de Be­mer­kung fal­len­zu­las­sen.
    Das war aber un­mög­lich. Ich brauch­te mich nur um­zu­se­hen, um zu wis­sen, daß dies mei­nen Tod be­deu­tet hät­te.
    Ar­mand und vor al­lem Fe­dor Ra­do­kow­sky mus­ter­ten mich an­züg­lich. Sie hat­ten die Si­tua­ti­on er­faßt. Nun wur­de mir klar, warum sie sich so lan­ge zu­rück­ge­hal­ten hat­ten.
    Von Pro­fes­sor Bridge­man hät­ten sie kei­ne Un­ter­stüt­zung er­hal­ten, wohl aber bei Alec-Hood. Sie wa­ren die Ge­mein­schaft der »Pri­mi­ti­ven«, der Nicht-Auf­ge­stock­ten. Alec-Hood ge­hör­te da­zu. Und Han­ni­bal hat­te aus­ge­rech­net die­se Be­mer­kung ma­chen müs­sen.
    »Fer­tig­ma­chen zum Lan­dungs­ma­nö­ver«, be­fahl Bridge­man. Die Fin­ger, mit de­nen er die Druck­tas­ten be­rühr­te, zit­ter­ten.
    Er wuß­te, daß er sei­nem Sohn un­ter­le­gen war; nicht im Wis­sen und in der Ge­nia­li­tät, aber in der Ver­hal­tens­wei­se.
    Die Lärmpfei­fen be­gan­nen zu schril­len. Der Sa­tel­lit CER­TUR­RY, wahr­schein­lich ei­ne mar­sia­ni­sche Be­zeich­nung, hat­te die WON­DER­FUL POWER über­nom­men.
    Bridge­man wich mei­nem fra­gen­den Blick aus. Er war von ei­ner Se­kun­de zur an­de­ren zu ei­nem ge­hemm­ten Men­schen ge­wor­den.
    Sein ver­än­der­tes Be­neh­men ver­riet mir deut­li­cher als Wor­te, wer auf CER­TUR­RY die Be­feh­le gab. Alec-Hood ließ nie­mand ne­ben sich be­ste­hen. Wir hat­ten uns so­fort auf sei­ne Ver­hal­tens­wei­se ein­zu­stel­len.
    »Han­ni­bal, zu­hö­ren«, rief ich den Klei­nen an. »Das ist ein Be­fehl. Du schau­spie­lerst ab so­fort den

Weitere Kostenlose Bücher