Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
Nach­schub­fra­ge an al­len mög­li­chen Be­darfs­gü­tern ist ein Pro­blem. Es gibt hier nicht ein­mal Was­ser. Der klei­ne Kreu­zer muß stän­dig un­ter­wegs ge­we­sen sein.«
    »Und das sol­len wir nicht be­merkt ha­ben?«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern.
    »Of­fen­bar nicht. Die Frisch­was­ser­ver­sor­gung hat man si­cher an­der­wei­tig ge­löst. Auf den großen Ju­pi­ter­mon­den gibt es Was­ser­vor­kom­men. Man wird al­so nicht stän­dig bis zur Er­de ge­flo­gen sein. Die Le­bens­mit­tel hat man si­cher­lich in de­hy­drier­ter Form an­ge­lie­fert. Es gibt auf der Er­de ge­nug Fir­men, die al­le nur denk­ba­ren Nah­rungs­mit­tel in Tro­cken­form aus­lie­fern. Un­se­re Raum­fahrt ver­langt da­nach. Da­durch spart man bis zu fünf­und­neun­zig Pro­zent an Mas­se, Ge­wicht und Um­fang. Wenn man das zur Nor­ma­li­sie­rung not­wen­di­ge Was­ser von den großen Ju­pi­ter­mon­den ho­len kann, wa­ren die Nach­schub­flü­ge re­la­tiv un­ge­fähr­lich und auch nicht so zahl­reich, wie ich ur­sprüng­lich an­ge­nom­men hat­te.«
    »Wie ge­hen wir vor?« lau­te­te sei­ne Fra­ge. Ich schau­te ihm starr in die tief­lie­gen­den Au­gen. Die Pe­ro­ni-Mas­ke war ab­so­lut na­tur­ge­treu.
    »Klei­ner, wir müs­sen vor­dring­lich da­für sor­gen, daß man uns nicht über den Hau­fen schießt. Ist dir das klar?«
    Er ließ sich auf das Pneu­mo­bett fal­len und fluch­te, weil er sich das Knie an­ge­sto­ßen hat­te.
    »Nur we­gen mei­ner Be­mer­kung Ar­mand und Ra­do­kow­sky ge­gen­über? Ver­dammt, Alec ist hof­fent­lich schlau ge­nug, sie zu ver­ges­sen. Leu­te wie wir wer­den ge­braucht.«
    »Hof­fent­lich so drin­gend, daß man sie nicht op­fert wie Ver­suchs­ka­nin­chen«, lach­te ich hu­mor­los. Ab und zu öff­ne­te ich mei­ne Pa­ra­sin­ne, um die Um­ge­bung ab­zu­su­chen.
    Wir wa­ren aber doch un­ter uns. Die we­ni­gen Män­ner der Be­sat­zung be­fan­den sich in der Zen­tra­le.
    »Ich ha­be ei­ne Idee, Klei­ner.«
    Er stütz­te sich auf die El­len­bo­gen und starr­te mich an. Der Fun­ken der Ver­zweif­lung in sei­nen Au­gen ent­ging mir nicht. Ich hü­te­te mich auch, in sein Be­wußt­sein ein­zu­drin­gen. Er hat­te Angst – ge­nau wie ich!
    Es war aber kei­ne nor­ma­le Angst, son­dern ein tief ver­an­ker­tes, pa­nik­ar­ti­ges Furcht­emp­fin­den, das sich aus ver­schie­de­nen Kom­po­nen­ten zu­sam­men­setz­te.
    Ein­mal war es die Angst um un­ser Le­ben, zu­ge­ge­ben! Nor­ma­ler­wei­se ist die To­des­angst die größ­te und schreck­lichs­te, die ein Mensch über­haupt emp­fin­den kann.
    In un­se­rem Fal­le ka­men je­doch noch an­de­re Fak­to­ren hin­zu. Da war die fer­ne Mensch­heit auf un­se­rem blau­en Pla­ne­ten. Wir wuß­ten, daß ein Ver­bre­cher wie Alec-Hood Bridge­man kei­nen Au­gen­blick zö­gern wür­de, sei­nen teuf­li­schen Plan in die Tat um­zu­set­zen.
    Sein Va­ter schi­en den Mo­ment im­mer wie­der hin­aus­ge­zö­gert zu ha­ben. Wahr­schein­lich hät­te er schon von der An­den-Sta­ti­on aus den Im­puls des Wahn­sinns ge­ben kön­nen. Warum er es nicht ge­tan hat­te, konn­te ich nur ah­nen.
    Wahr­schein­lich hat­te er mit sich ge­kämpft; mit all dem An­stän­di­gen, das er noch in sich trug. Bei sei­nem Sohn war da­mit nicht zu rech­nen. Al­so stand un­ser Vor­ge­hen fest.
    »Du hat­test ei­ne Idee?« er­in­ner­te mich Han­ni­bal. Ich nick­te zö­gernd.
    »Wenn es wei­te­re Schif­fe gä­be, klei­ne Bei­boo­te viel­leicht, könn­ten wir schleu­nigst un­se­re Bom­ben le­gen, ver­schwin­den und sie zün­den. Das ist lei­der un­mög­lich.«
    »Klar. Wei­ter!«
    »Wir müs­sen al­so ver­su­chen, min­des­tens sechs bis acht Ta­ge lang am Le­ben zu blei­ben. Dann er­scheint die Er­de wie­der im Ziel­punkt. Wenn wir bis da­hin kei­nen Weg ge­fun­den ha­ben, der uns in Si­cher­heit bringt, schla­gen wir zu, je­doch nicht in Form ei­ner To­tal­ver­nich­tung. Wir zer­stö­ren vor­dring­lich die Sen­de­sta­ti­on. Vor­her sind Raum­an­zü­ge zu be­sor­gen. Un­ter Um­stän­den kann die WON­DER­FUL POWER ge­ka­pert wer­den; wir müs­sen war­ten. Je­den­falls darf Alec nicht zur Ab­strah­lung des Im­pul­ses

Weitere Kostenlose Bücher