Sonderplanung Mini-Mond
letztes Meisterstück geliefert. Mir wurde klar, daß dieser Himmelskörper in seinem Innern völlig ausgehöhlt war.
Was in Anbetracht dieser Größenordnung dort alles hineinging und aufbewahrt werden konnte, wagte ich mir kaum vorzustellen.
Das war der Stützpunkt, nach dem wir gesucht hatten! Wie gut, daß ich mich nicht dazu hatte hinreißen lassen, Professor Bridgeman nach dem gelungenen Anden-Unternehmen zu verhaften.
Sein Sohn hätte längst zugeschlagen. Ich war der festen Überzeugung, daß er höchstpersönlich am 5-D-Wahnsinnssender saß.
Jetzt sollte Dr. Dr. Alec-Hood Bridgeman aber zwei aktive GWA-Schatten mit besonderen Fähigkeiten kennenlernen. Das Vergnügen schien er bislang nicht gehabt zu haben, oder es hätte garantiert keinen Alec-Hood mehr gegeben.
Wissen Sie – unterschätzt zu werden, ist immer eine feine Sache!
5.
Hannibal hatte mich während des Landevorganges auf Alec-Hood Bridgemans Gehirnschwingungsmuster eingepeilt.
Auch dieser Mensch war nicht wahnsinnig im eigentlichen Sinne, aber er unterlag einem ungeheuren Geltungstrieb. Seine Eitelkeit war kaum zu überbieten.
Er war entschlossen, seinem »Alten« Respekt beizubringen, vorerst allerdings in zurückhaltender Form, denn Alec wollte unter allen Umständen mit Hilfe einer marsianischen Lehrmaschine eine Intelligenzaufstockung erreichen.
Die letzten Geräte dieser Art hatten Hannibal und ich im Tiefseestützpunkt Crutcolatla vernichtet. Sogar Horatio Bridgeman, der anscheinend über unerschöpfliche Hilfsmittel und marsiani sche Geheimdepots verfügte, war bisher nicht in der Lage gewe sen, den Wünschen seines Sohnes nachzukommen, dessen brennend stes Verlangen es war, zu den wenigen Auserwählten mit mehr als fünfzig Neu-Orbton zu gehören.
Auf seinen beiden wissenschaftlichen Fachgebieten schien er überdurchschnittliche Leistungen zu bringen, bei weitem aber nicht das Weltklassekönnen seines Vaters. Horatio hatte nämlich den Nobelpreis noch vor seiner Aufstockung erhalten – und das wollte etwas heißen!
All diese Dinge waren seinem Sohn bekannt. Er beneidete seinen Vater nicht nur um dessen frühere wissenschaftliche und gesellschaftliche Anerkennung, sondern darüber hinaus um seinen enormen Intelligenzquotienten von 55,34 Neu-Orbton.
Es war Alecs heißester Wunsch, diesen Wert noch zu übertreffen, zumal er Logiker genug war, um zu erkennen, daß er ohne Aufstockung mit der marsianischen Hinterlassenschaft so gut wie nichts anfangen konnte.
Kein Kommandogehirn, nicht einmal eine portable Kampfmaschine, würde sich ihm jemals unterordnen, wenn er nicht die Grundforderung von mindestens fünfzig NOQ erfüllte.
Sein Vater hatte keine Ahnung, daß er nur aus diesem Grunde noch geduldet wurde. Alec hätte ihn längst entmachtet oder gar beseitigt, wenn er die tatsächliche Gewalt hätte ausüben können.
Mit seinem jetzigen Quotienten, der wohl bei einem überdurchschnittlich guten Wert von achtzehn NO lag, konnte er nichts unternehmen. Lediglich Dinge, die sein Vater beschafft, eingeschaltet, justiert oder in einer anderen Form betriebsbereit gemacht hatte, unterstanden seiner Kontrolle. Niemals aber konn te er Zugang zum Venusdepot finden.
Wenn er den verrückten Gedanken gehabt hätte, seinem Vater den Kodator, das zum »Himmelreich« führende Kommandogerät, zu entwenden, wäre es bei der ersten unbefugten Benutzung in seinen Händen explodiert.
Auch das wußte er! Er befand sich also in einer Zwangslage, die ihm sein Handeln vorschrieb.
War er unhöflich oder aufsässig, mußte er
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