Sonderplanung Mini-Mond
Verwunderten und schaute mich an.
»Haben Sie etwa mich gemeint?« erkundigte er sich gedehnt. »Oder wem hat Ihr Anruf gegolten? Wohl übergeschnappt, was?«
Ich seufzte gelangweilt, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging auf ihn zu.
Die blitzschnell hochruckenden Mündungen seiner Leibwächter störten mich nicht.
Er gab einen scharfen Befehl. Die Läufe senkten sich, die Wachen traten zurück.
Ich blieb breit grinsend vor ihm stehen.
»Sieh einer an, der Admiral! Junge, du hast es ja wirklich geschafft. Fünf Sterne, ich werde wahnsinnig.«
»Sie scheinen der Auffassung zu sein, mich zu kennen«, mein te er, aber gleichzeitig begann er zu lächeln.
»Worauf du dich verlassen kannst, Admiral. Mit dir habe ich die Jahrtausendfeier meines Lebens verbracht; du aber auch, denn den Beginn des nächsten Jahrtausends werden wir beide nicht mehr erleben. Es war in der Neujahrsnacht 1999 auf 2000, als du mir im Palazzo-Rio die schönste Mulattin der Zuckerhutstadt abgejagt hast. Ich nannte dich Admiral, weil dir dein Vater den Namen eines alten Admirals mit auf den Lebensweg gab. Du hast mich Muscy geschimpft. Und wenn du jetzt noch immer behauptest, mich nie gesehen zu haben, bitte ich den dunkelhäutigen Giganten an deiner Seite, mir den größten Kübel mit Eiswasser zu besorgen, der sich in diesem Bau auftreiben läßt. In den schmeiße ich dich dann kopfüber hinein, genauso wie in jener Nacht, als du mit Judy verschwunden bist und ich in meinem Alkoholrausch unter einer Palme liegenblieb. Na, Admiral – dämmert dir endlich etwas? Oder wie lange willst du mich eigentlich noch testen? Was wird hier gespielt? Welcher Bastard, tut mir leid, ich finde keine andere Bezeichnung, hat dir weismachen wollen, ich wäre nicht Muscy van Haetlin sondern ein Spitzel oder sonst etwas?«
Er schmunzelte, griff in die linke Außentasche seiner Uniform und entnahm ihr eine helle Zigarre, die er mir zwischen die Lippen schob.
»Damit du endlich den Mund hältst. Radokowsky, haben Sie gehört, wie er Sie genannt hat? Einen Bastard! Fedor, mein klei ner, fetter Liebling, solche Scherze sollte man mit mir nicht machen. Das ist van Haetlin, denn außer ihm kann niemand wissen, was er mir eben gesagt hat. Vor allem die Sache mit der Palme, unter die ich ihn tatsächlich zusammen mit Judy gelegt habe, damit er uns nicht dauernd nachrannte. Nonyo …!«
»Nein, Boß, nein, haben Sie doch Mitleid!« brüllte Rado kowsky in Todesangst. »Ich wollte nur …«
Nonyo Batrun schoß von der Hüfte aus. Der Mann war so kräftig, daß er den schweren Maschinenkarabiner handhaben konnte wie ein normaler Mann eine leichte Pistole.
Radokowsky wurde von etwa zwanzig Explosivgeschossen getroffen. Ich konnte nicht hinsehen.
»Nachladen«, sagte Nonyo Batrun gleichmütig und warf einem anderen Wächter das teilweise leergeschossene Magazin zu. »Denkt immer an meinen Lehrsatz, Freunde: Wenn du durchgezogen hast, ersetze sofort die verschossenen Patronen, oder du bist dran.«
Er lachte vor sich hin. Der Mord schien ihn in keiner Weise zu berühren.
»He, du hast ja noch immer Nerven«, sprach mich Alec-Hood Bridgeman an. »Weiße Nasenspitzen sehen wir hier nicht gern. Aber vielleicht bei dir verständlich, wenn man so hauteng unter der Guillotine lag, hm …«
Er lachte und reichte mir Feuer für die Zigarre. Wie beiläufig meinte er:
»Was hast du Radokowsky eigentlich angetan, daß er in dir unbedingt einen GWA-Spitzel sehen wollte?«
Mir fiel die Zigarre aus dem Mund. Ich starrte ihn derart entgeistert an, daß der hünenhafte Massai wie ein Untier zu brüllen begann. »Lachen« sagte er dazu.
»Wa…was soll ich sein?« staunte ich. »Mich trifft der Schlag!«
»Aufheben, Bio, wird’s bald!« fuhr Alec einen in der
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