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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ver­wun­der­ten und schau­te mich an.
    »Ha­ben Sie et­wa mich ge­meint?« er­kun­dig­te er sich ge­dehnt. »Oder wem hat Ihr An­ruf ge­gol­ten? Wohl über­ge­schnappt, was?«
    Ich seufz­te ge­lang­weilt, steck­te die Hän­de in die Ho­sen­ta­schen und ging auf ihn zu.
    Die blitz­schnell hoch­ru­cken­den Mün­dun­gen sei­ner Leib­wäch­ter stör­ten mich nicht.
    Er gab einen schar­fen Be­fehl. Die Läu­fe senk­ten sich, die Wa­chen tra­ten zu­rück.
    Ich blieb breit grin­send vor ihm ste­hen.
    »Sieh ei­ner an, der Ad­mi­ral! Jun­ge, du hast es ja wirk­lich ge­schafft. Fünf Ster­ne, ich wer­de wahn­sin­nig.«
    »Sie schei­nen der Auf­fas­sung zu sein, mich zu ken­nen«, mein te er, aber gleich­zei­tig be­gann er zu lä­cheln.
    »Wor­auf du dich ver­las­sen kannst, Ad­mi­ral. Mit dir ha­be ich die Jahr­tau­send­fei­er mei­nes Le­bens ver­bracht; du aber auch, denn den Be­ginn des nächs­ten Jahr­tau­sends wer­den wir bei­de nicht mehr er­le­ben. Es war in der Neu­jahrs­nacht 1999 auf 2000, als du mir im Pa­laz­zo-Rio die schöns­te Mu­lat­tin der Zucker­hut­stadt ab­ge­jagt hast. Ich nann­te dich Ad­mi­ral, weil dir dein Va­ter den Na­men ei­nes al­ten Ad­mi­rals mit auf den Le­bens­weg gab. Du hast mich Mus­cy ge­schimpft. Und wenn du jetzt noch im­mer be­haup­test, mich nie ge­se­hen zu ha­ben, bit­te ich den dun­kel­häu­ti­gen Gi­gan­ten an dei­ner Sei­te, mir den größ­ten Kü­bel mit Eis­was­ser zu be­sor­gen, der sich in die­sem Bau auf­trei­ben läßt. In den schmei­ße ich dich dann kopf­über hin­ein, ge­nau­so wie in je­ner Nacht, als du mit Ju­dy ver­schwun­den bist und ich in mei­nem Al­ko­hol­rausch un­ter ei­ner Pal­me lie­gen­blieb. Na, Ad­mi­ral – däm­mert dir end­lich et­was? Oder wie lan­ge willst du mich ei­gent­lich noch tes­ten? Was wird hier ge­spielt? Wel­cher Ba­stard, tut mir leid, ich fin­de kei­ne an­de­re Be­zeich­nung, hat dir weis­ma­chen wol­len, ich wä­re nicht Mus­cy van Haet­lin son­dern ein Spit­zel oder sonst et­was?«
    Er schmun­zel­te, griff in die lin­ke Au­ßen­ta­sche sei­ner Uni­form und ent­nahm ihr ei­ne hel­le Zi­gar­re, die er mir zwi­schen die Lip­pen schob.
    »Da­mit du end­lich den Mund hältst. Ra­do­kow­sky, ha­ben Sie ge­hört, wie er Sie ge­nannt hat? Einen Ba­stard! Fe­dor, mein klei ner, fet­ter Lieb­ling, sol­che Scher­ze soll­te man mit mir nicht ma­chen. Das ist van Haet­lin, denn au­ßer ihm kann nie­mand wis­sen, was er mir eben ge­sagt hat. Vor al­lem die Sa­che mit der Pal­me, un­ter die ich ihn tat­säch­lich zu­sam­men mit Ju­dy ge­legt ha­be, da­mit er uns nicht dau­ernd nachrann­te. Nonyo …!«
    »Nein, Boß, nein, ha­ben Sie doch Mit­leid!« brüll­te Ra­do kow­sky in To­des­angst. »Ich woll­te nur …«
    Nonyo Bat­run schoß von der Hüf­te aus. Der Mann war so kräf­tig, daß er den schwe­ren Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner hand­ha­ben konn­te wie ein nor­ma­ler Mann ei­ne leich­te Pis­to­le.
    Ra­do­kow­sky wur­de von et­wa zwan­zig Ex­plo­siv­ge­schos­sen ge­trof­fen. Ich konn­te nicht hin­se­hen.
    »Nach­la­den«, sag­te Nonyo Bat­run gleich­mü­tig und warf ei­nem an­de­ren Wäch­ter das teil­wei­se leer­ge­schos­se­ne Ma­ga­zin zu. »Denkt im­mer an mei­nen Lehr­satz, Freun­de: Wenn du durch­ge­zo­gen hast, er­set­ze so­fort die ver­schos­se­nen Pa­tro­nen, oder du bist dran.«
    Er lach­te vor sich hin. Der Mord schi­en ihn in kei­ner Wei­se zu be­rüh­ren.
    »He, du hast ja noch im­mer Ner­ven«, sprach mich Alec-Hood Bridge­man an. »Wei­ße Na­sen­spit­zen se­hen wir hier nicht gern. Aber viel­leicht bei dir ver­ständ­lich, wenn man so haut­eng un­ter der Guil­lo­ti­ne lag, hm …«
    Er lach­te und reich­te mir Feu­er für die Zi­gar­re. Wie bei­läu­fig mein­te er:
    »Was hast du Ra­do­kow­sky ei­gent­lich an­ge­tan, daß er in dir un­be­dingt einen GWA-Spit­zel se­hen woll­te?«
    Mir fiel die Zi­gar­re aus dem Mund. Ich starr­te ihn der­art ent­geis­tert an, daß der hü­nen­haf­te Mas­sai wie ein Un­tier zu brül­len be­gann. »La­chen« sag­te er da­zu.
    »Wa…was soll ich sein?« staun­te ich. »Mich trifft der Schlag!«
    »Auf­he­ben, Bio, wird’s bald!« fuhr Alec einen in der

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