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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sei­ner Hand lag die Waf­fe, die Alec hat­te fal­len las­sen.
    »Scha­de, Boß, die lin­ke El­fen­bein-Griff­scha­le hat et­was mit­be­kom­men. Soll ich es Ih­nen aus­po­lie­ren?«
    »Don­ner­wet­ter!« ent­fuhr es mir fast ge­gen mei­nen Wil­len, »was für ein pracht­vol­les Stück! Die schöns­te .222 TA­RUFF, die ich je ge­se­hen ha­be.«
    »He, Sie sind Waf­fen­lieb­ha­ber, was?« lach­te der Afri­ka­ner. »Sie wer­den mir im­mer sym­pa­thi­scher, Dok­tor. Kön­nen Sie schie­ßen? Ich mei­ne or­dent­lich schie­ßen? Nicht ein­fach in die Ge­gend don­nern, son­dern auf fünf­und­zwan­zig Me­ter fünf­mal hin­ter­ein­an­der ein Ziel tref­fen? Sie ver­ste­hen, was ich mei­ne?«
    »Und ob, mein Freund. Üb­ri­gens – ich ken­ne Sie. Ir­gend­wo muß ich Sie schon ein­mal ge­se­hen ha­ben. Wa­ren Sie Sport­ler?«
    »Bo­xer, Schwer­ge­wicht«, er­klär­te er ge­schmei­chelt. Sei­ne Gunst muß­te ich un­be­dingt ge­win­nen. Er war der Chef von ins­ge­samt acht­zig hoch­qua­li­fi­zier­ten Spe­zia­lis­ten im Tö­ten.
    »Rich­tig, ich er­in­ne­re mich. Ah, jetzt fällt es mir ein. Sie wa­ren doch in den ost­afri­ka­ni­schen Rum­mel ver­wi­ckelt. Na­tür­lich, Ge­ne­ral Nonyo Bat­run. Das müs­sen Sie sein. Ich dach­te, man hät­te Sie längst ins Jen­seits be­för­dert.«
    Der Mas­sai grins­te. Alec lach­te auf.
    Ich tas­te­te schnell nach sei­nem Be­wußt­seins­in­halt. Er dach­te un­un­ter­bro­chen an sei­ne Quo­ti­en­ten­auf­sto­ckung. Selbst­ver­ständ­lich hat­te er nicht die Ab­sicht, noch ei­ne wei­te­re Per­son der­art zu qua­li­fi­zie­ren. Nur sich selbst woll­te er als Ge­nie se­hen!
    Nach­dem ich sei­ne Ge­dan­ken­gän­ge so klar se­ziert hat­te, gab ich ihm die letz­te »Psy­chos­prit­ze«. Die meis­ter­haft ge­ar­bei­te­te Pis­to­le in der Hand wie­gend, sag­te ich ge­dan­ken­ver­lo­ren:
    »Du, Ad­mi­ral, da fällt mir üb­ri­gens et­was ein, was der al­te Bul­mers noch nicht wis­sen konn­te. Da­für leb­te er nicht lan­ge ge­nug. Es hängt mit der Auf­sto­ckung zu­sam­men.«
    »Jun­ge, du bringst mich heu­te noch um den Ver­stand«, stöhn­te Alec, aber in sei­nen Au­gen fun­kel­te wie­der die Gier. »Worum geht es? Wich­tig?«
    »Ich glau­be schon. Sag mal, wie oft hast du dei­nen Va­ter ge­se­hen, seit­dem er von Bul­mers ent­las­sen wur­de? Sehr häu­fig?«
    »Nein, nur vier­mal.«
    »Aha! Und was meinst du, wenn du ihn ge­nau an­schaust: ist er äl­ter ge­wor­den? Un­sinn, na­tür­lich ist er das; aber ich mei­ne, ob er äu­ßer­lich ge­al­tert ist? Mehr Fal­ten, sprö­de Haut, mehr wei­ße Haa­re und so wei­ter. Ist dir in der Hin­sicht et­was auf­ge­fal­len?«
    Alec sprang wie von ei­ner Ta­ran­tel ge­sto­chen von sei­nem Hocker auf, um­faß­te die Ar­me sei­nes Va­ters und starr­te in des­sen Ge­sicht.
    Pro­fes­sor Bridge­man ver­stand. Ein win­zi­ges Lä­cheln lag auf sei­nen Lip­pen, als er sag­te:
    »Dr. van Haet­lin, ich glau­be, daß Sie sich in die­ser Hin­sicht täu­schen.«
    »Er sieht nicht äl­ter aus«, mein­te Alec nach ein­ge­hen­der Be­trach­tung. Sei­ne Hän­de be­gan­nen zu zit­tern. »Im Ge­gen­teil, er scheint jün­ger ge­wor­den zu sein. Mus­cy, willst du da­mit an­deu­ten, daß …«
    »Nicht nur an­deu­ten«, un­ter­brach ich ihn. »Pro­fes­sor Gold­stein stell­te die Be­haup­tung auf, Quo­ti­en­ten­auf­ge­stock­te wür­den sehr viel lang­sa­mer al­tern als nor­ma­le Men­schen. Er nahm ei­ne mitt­le­re Le­bens­er­war­tung von drei­hun­dert Jah­ren an.«
    Han­ni­bal schnall­te geis­tig völ­lig ab. Te­le­pa­thisch gab er mir durch:
    »Du bist der größ­te Gau­ner und Schwind­ler der Welt­ge­schich te! Wenn du noch ei­ne Stun­de so wei­ter­machst, bre­chen die Ker­le in Trä­nen aus und grün­den ei­ne Ge­mein­schaft zur Pfle­ge der Näch sten­lie­be.«
    Mein heim­li­ches Schmun­zeln fiel nie­mand auf.
    An­schlie­ßend kam das, was bei mei­ner of­fen­kun­di­gen Waf fen­be­geis­te­rung nicht aus­blei­ben konn­te.
    Alec nahm mir die zi­se­lier­te, ver­gol­de­te TA­RUFF aus der Hand und ent­fern­te das Ma­ga­zin mit den Ex­plo­siv­ge­schos­sen. Nonyo reich­te ihm eins mit

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