Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
Vom Netzwerk:
sa­gen.
    Han­ni­bal warf mir einen ent­setz­ten Blick zu. Er ver­stand mich, sich selbst und die Welt nicht mehr.
    Alec streck­te die Hän­de aus und kam auf mich zu­ge­tau­melt. Er war ei­ner ech­ten Ohn­macht na­he.
    »Was … was sagst du da? Mus­cy, kannst du mich auf­sto­cken? Mus­cy …!«
    Er um­klam­mer­te mei­ne Ober­ar­me und schüt­tel­te mich. Da­bei rief er im­mer wie­der van Haet­lins Spitz­na­men.
    Sein Va­ter stand ver­stört ne­ben uns und sprach has­tig auf mich ein. Un­ge­fähr zwan­zig Wäch­ter und ei­ni­ge her­bei­ge­eil­te Wis­sen­schaft­ler schwie­gen ge­spannt.
    Ich hat­te ge­won­nen! Jetzt muß­te man mir mei­ne Ge­schich­te nur noch ab­kau­fen, aber da­für woll­te ich schon sor­gen.
    »Ja … selbst­ver­ständ­lich kann ich das, wenn du mich zum Auf­sto­ckungs­de­tek­tor bringst. Ich brau­che einen mar­sia­ni­schen 5-D-Hoch­fre­quenz­gleich­rich­ter.«
    »Das weiß ich auch, Mensch«, rief er au­ßer sich. »Die­se Ge­rä te sind je­doch mit der At­lan­tis-Ba­sis ver­nich­tet wor­den.«
    »Stimmt«, lach­te ich, »aber auf dem Mond ste­hen noch zwei! So­gar Hoch­leis­tungs­ge­rä­te, die nur höchs­te Of­fi­zie­re be­nut­zen durf­ten. Man wird in vier bis fünf Stun­den auf­ge­la­den. Du kannst da­mit sech­zig NOQ er­rei­chen. Warum al­so die Auf­re­gung?«
    Der jun­ge Mann, der vor kei­ner bru­ta­len Hand­lung zu­rück­schreck­te, be­gann wie ein Kind zu wei­nen. Ich muß­te ihn fest­hal­ten, oder er wä­re zu Bo­den ge­stürzt.
    Zwei Bi­os brach­ten auf Nonyos Wink hin schleu­nigst einen Hocker. Alec setz­te sich, aber er um­klam­mer­te nach wie vor mei­ne Hand. Ich blick­te in weit auf­ge­ris­se­ne Au­gen, in de­nen sei­ne Ge­füh­le glänz­ten.
    »Mus­cy, bit­te re­de, schnell! Wo­her weißt du das? Stimmt es auch, oder hat man dir einen Bä­ren auf­ge­bun­den? Von wem hast du die In­for­ma­ti­on? War das ein Wis­sen­schaft­ler, ein Kön­ner? Viel­leicht gar ein Auf­ge­stock­ter? Mus­cy, sprich doch end­lich! Ich hal­te die Un­ge­wiß­heit nicht län­ger aus.«
    Ein zwei­ter Hocker wur­de ge­bracht. Sie stan­den nor­ma­ler­wei­se ne­ben ei­ni­gen Schalt­an­la­gen im Hin­ter­grund des Han­gars.
    Han­ni­bal, ali­as Pe­ro­ni, er­hol­te sich all­mäh­lich von sei­nem »Schwä­che­an­fall«. Er gab mir un­auf­hör­lich neu­es Ma­te­ri­al.
    »Dr. van Haet­lin, ich bin äu­ßerst be­frem­det, erst jetzt der­ar­ti­ge Din­ge von Ih­nen zu hö­ren«, misch­te sich Bridge­man ein. »War um ha­ben Sie mich nicht un­ter­rich­tet?«
    »Pro­fes­sor, sei­en Sie mir nicht bö­se«, ent­geg­ne­te ich. »Einen klei­nen Trumpf woll­te ich im Är­mel be­hal­ten. Sie ha­ben so viel für mich ge­tan, daß ich mir dach­te, mit die­ser In­for­ma­ti­on ei­nes Ta­ges viel­leicht ein klei­nes – nun sa­gen wir – Ge­schäft ma­chen zu kön­nen. Sir, ich bin nichts mehr und ha­be nichts mehr. Ich wur­de zum To­de ver­ur­teilt und von der GWA wo­chen­lang ge­quält. Das müs­sen Sie ver­ste­hen.«
    »Selbst­ver­ständ­lich ver­ste­hen wir das«, warf Alec has­tig ein. Ein wü­ten­der Blick traf sei­nen Va­ter. »Das hät­te ich auch nicht aus­ge­plau­dert. Mus­cy, ich wer­de dich fürst­lich be­loh­nen. Al­so, wie sieht das aus?«
    Wir wa­ren plötz­lich von Män­nern um­ringt, die ich nie zu­vor ge­se­hen hat­te. Mei­ne Äu­ße­rung schi­en wie ei­ne Bom­be ein­ge­schla­gen zu ha­ben. Mir wur­de gleich­zei­tig aber auch klar, daß so­gar in dem Lu­xus­de­pot der Ve­nus kei­ne Lehr­ma­schi­nen mehr exis­tier­ten, oder Bridge­man hät­te sei­nem Sohn längst den sehn­li­chen Wunsch er­füllt.
    »Mein Ver­hör­of­fi­zier, Bri­ga­de­ge­ne­ral ZBV, HC-9, führ­te mir einen Film vor, um mir zu be­wei­sen, daß ich ihm geis­tig nicht über­le­gen sein konn­te. Er be­sitzt fast sech­zig Neu-Orb­ton, weil er im Auf­trag von Ge­ne­ral Re­ling, dem Chef der GWA, auf dem Mond auf­ge­stockt wur­de.«
    »Al­so wis­sen Sie ge­nau, daß es GWA-Of­fi­zie­re mit über fünf­zig NO gibt!« sag­te Bridge­man er­regt. »Mir ge­gen­über ha­ben Sie be­haup­tet, Sie könn­ten es bes­ten­falls ver­mu­ten.«
    »Pro­fes­sor, ich muß noch­mals um Ent­schul­di­gung

Weitere Kostenlose Bücher