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Sonderplanung Mini-Mond

Sonderplanung Mini-Mond

Titel: Sonderplanung Mini-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Nä­he ste­hen­den Ro­bot­men­schen an und deu­te­te auf mei­ne her­un­ter­ge­fal­le­ne Zi­gar­re.
    »Auf­he­ben, Boß, ja­wohl auf­he­ben, so­fort, Boß!« sag­te der Mann teil­nahms­los, rann­te los und reich­te mir knie­end die Zi­gar­re.
    Alec stieß ihn mit ei­nem Fuß­tritt zur Sei­te, daß der wil­len­los ge­wor­de­ne Mensch schmerz­ge­quält auf­schrie. Von die­sem Au­gen­blick an wuß­te ich end­gül­tig, was ich von Pro­fes­sor Bridge­mans Sohn zu hal­ten hat­te.
    »Ich muß doch sehr bit­ten, Alec«, misch­te sich Ho­ra­tio-Nel­son Bridge­man erb­las­send ein. »Das hät­test du las­sen sol­len.«
    »Be­ru­hi­ge dich, Va­ter. Mir gin­gen die Ner­ven durch«, er­wi­der­te Alec. Er wuß­te ge­nau, wie weit er ge­hen durf­te. »Ra­do­kow­sky hat dich hin­ter­gan­gen. Er rief mich be­reits von Bord aus an und be­haup­te­te, nicht Bos­ter Ha­ve­link hät­te un­se­ren An­den-Stütz­punkt in die Luft ge­jagt, son­dern ein GWA-Schat­ten in van Haet­lins Mas­ke.«
    »Das ist völ­lig un­mög­lich«, er­reg­te sich Bridge­man. »Mir scheint, als wä­re ganz im Ge­gen­teil Ra­do­kow­sky in die Sa­che ver­wi­ckelt ge­we­sen. Dok­tor, ich bit­te um Ent­schul­di­gung. Nie­mand weiß ge­nau­er als ich und Ra­mon, daß wir Sie von Hen­der­won be­freit ha­ben.«
    Alec mus­ter­te mich nach­denk­lich.
    »Oder bist du doch ein klei­ner, meis­ter­haft mas­kier­ter Schat­ten, eh?« frag­te er mit ei­nem dün­nen Lä­cheln. »Freund, ich wer­de nicht nur dei­ne lin­ke Nie­re un­ter­su­chen las­sen, ich wer­de auch dei­ne NOQ-Wer­te ge­nau durch­mes­sen. Und we­he dir, wenn du we­ni­ger als fünf­zig hast! Dann ist das Schau­spiel zu En­de!«
    Er mein­te es ernst. Das Lä­cheln fiel mir dies­mal schwer. Im glei­chen Mo­ment be­kam ich von Han­ni­bal ei­ne neue In­for­ma­ti­on. Alec schi­en ge­ra­de dar­an ge­dacht zu ha­ben.
    »Okay, ein­ver­stan­den. Aber vor­her wer­de ich noch al­len er­zäh­len, wie du stern­ha­gel­blau auf dem Dach des Pa­laz­zo-Rio ge­stan­den hast, um auf die Leu­te hin­un­ter­zu­pin…«
    »Es langt, kein Wort mehr«, un­ter­brach er mich. An­schlie­ßend lach­te er schal­lend. »Okay, du bist es. Das hat au­ßer dir nie­mand be­ob­ach­tet.«
    »Ge­nau! Und wenn ich dich nicht zu­rück­ge­ris­sen hät­te, wä­rest du bei dei­nem be­ne­bel­ten Ge­hirn ga­ran­tiert ab­ge­stürzt.«
    »Stimmt, Mus­cy, ich neh­me je­des Wort zu­rück. Du bist echt. Aber et­was muß doch zwi­schen dir und Fe­dor vor­ge­fal­len sein. Ich mag kei­ne Un­ge­wiß­hei­ten.«
    Da ging ich aufs Gan­ze – nein, ich ris­kier­te so­gar viel mehr! Ich riß Han­ni­bal aus sei­ner ge­fähr­li­chen La­ge, wieg­te Alec in Si­cher­heit und gab ihm ein Stich­wort, das sei­nen Her­zens­wunsch be­traf.
    »Ach, ei­ne Klei­nig­keit. Pe­ro­ni und ich ha­ben ihn – und auch Coo­lert und Ar­mand – sinn­ge­mäß einen Dumm­kopf ge­nannt, der vor Leu­ten mit mehr als fünf­zig Neu-Orb­ton stramm­zu­ste­hen hät­te. Das war al­les. Ich konn­te ja nicht wis­sen, daß er in­fol­ge­des­sen … was ist, Ad­mi­ral? Was soll das?«
    Ich wich zu­rück und hob blitz­schnell die Hän­de.
    Er hat­te sei­ne Waf­fe ge­zo­gen und die Mün­dung auf mich ge­rich­tet. Sei­ne vol­len Lip­pen beb­ten.
    »Ich ver­ste­he al­les«, knirsch­te er. »Freund­chen, ich bin auch nicht quo­ti­en­ten­auf­ge­stockt. Bin ich al­so ein Dumm­kopf, oder bin ich kei­ner?«
    Nonyo Bat­run seufz­te trüb­sin­nig, lud sei­nen Ma­schi­nen­ka­ra­bi­ner durch und ent­si­cher­te ihn.
    »Schon wie­der«, klag­te er. »Oder wol­len Sie es selbst ma­chen, Boß?«
    Ich be­merk­te, daß Alec kurz vor dem Ab­drücken war. Dar­auf hat­te ich ge­war­tet. Jetzt muß­te ich psy­cho­lo­gisch zu­schla­gen.
    »Wie­so denn das?« fuhr ich ihn an. »Warum läßt du dich nicht auf­sto­cken? Das dürf­te doch wirk­lich kein Pro­blem sein. Ich wür­de dich ga­ran­tiert einen Dumm­kopf nen­nen, wenn du dar­auf ver­zich­test.«
    Er ließ die Waf­fe fal­len. Noch nie hat­te ich einen der­art fas­sungs­lo­sen Mann ge­se­hen. Nonyo si­cher­te sei­nen MK und schüt­tel­te grin­send den Kopf. Mehr hat­te er zu dem Vor­fall nicht zu

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