Sonderplanung Mini-Mond
Nähe stehenden Robotmenschen an und deutete auf meine heruntergefallene Zigarre.
»Aufheben, Boß, jawohl aufheben, sofort, Boß!« sagte der Mann teilnahmslos, rannte los und reichte mir knieend die Zigarre.
Alec stieß ihn mit einem Fußtritt zur Seite, daß der willenlos gewordene Mensch schmerzgequält aufschrie. Von diesem Augenblick an wußte ich endgültig, was ich von Professor Bridgemans Sohn zu halten hatte.
»Ich muß doch sehr bitten, Alec«, mischte sich Horatio-Nelson Bridgeman erblassend ein. »Das hättest du lassen sollen.«
»Beruhige dich, Vater. Mir gingen die Nerven durch«, erwiderte Alec. Er wußte genau, wie weit er gehen durfte. »Radokowsky hat dich hintergangen. Er rief mich bereits von Bord aus an und behauptete, nicht Boster Havelink hätte unseren Anden-Stützpunkt in die Luft gejagt, sondern ein GWA-Schatten in van Haetlins Maske.«
»Das ist völlig unmöglich«, erregte sich Bridgeman. »Mir scheint, als wäre ganz im Gegenteil Radokowsky in die Sache verwickelt gewesen. Doktor, ich bitte um Entschuldigung. Niemand weiß genauer als ich und Ramon, daß wir Sie von Henderwon befreit haben.«
Alec musterte mich nachdenklich.
»Oder bist du doch ein kleiner, meisterhaft maskierter Schatten, eh?« fragte er mit einem dünnen Lächeln. »Freund, ich werde nicht nur deine linke Niere untersuchen lassen, ich werde auch deine NOQ-Werte genau durchmessen. Und wehe dir, wenn du weniger als fünfzig hast! Dann ist das Schauspiel zu Ende!«
Er meinte es ernst. Das Lächeln fiel mir diesmal schwer. Im gleichen Moment bekam ich von Hannibal eine neue Information. Alec schien gerade daran gedacht zu haben.
»Okay, einverstanden. Aber vorher werde ich noch allen erzählen, wie du sternhagelblau auf dem Dach des Palazzo-Rio gestanden hast, um auf die Leute hinunterzupin…«
»Es langt, kein Wort mehr«, unterbrach er mich. Anschließend lachte er schallend. »Okay, du bist es. Das hat außer dir niemand beobachtet.«
»Genau! Und wenn ich dich nicht zurückgerissen hätte, wärest du bei deinem benebelten Gehirn garantiert abgestürzt.«
»Stimmt, Muscy, ich nehme jedes Wort zurück. Du bist echt. Aber etwas muß doch zwischen dir und Fedor vorgefallen sein. Ich mag keine Ungewißheiten.«
Da ging ich aufs Ganze – nein, ich riskierte sogar viel mehr! Ich riß Hannibal aus seiner gefährlichen Lage, wiegte Alec in Sicherheit und gab ihm ein Stichwort, das seinen Herzenswunsch betraf.
»Ach, eine Kleinigkeit. Peroni und ich haben ihn – und auch Coolert und Armand – sinngemäß einen Dummkopf genannt, der vor Leuten mit mehr als fünfzig Neu-Orbton strammzustehen hätte. Das war alles. Ich konnte ja nicht wissen, daß er infolgedessen … was ist, Admiral? Was soll das?«
Ich wich zurück und hob blitzschnell die Hände.
Er hatte seine Waffe gezogen und die Mündung auf mich gerichtet. Seine vollen Lippen bebten.
»Ich verstehe alles«, knirschte er. »Freundchen, ich bin auch nicht quotientenaufgestockt. Bin ich also ein Dummkopf, oder bin ich keiner?«
Nonyo Batrun seufzte trübsinnig, lud seinen Maschinenkarabiner durch und entsicherte ihn.
»Schon wieder«, klagte er. »Oder wollen Sie es selbst machen, Boß?«
Ich bemerkte, daß Alec kurz vor dem Abdrücken war. Darauf hatte ich gewartet. Jetzt mußte ich psychologisch zuschlagen.
»Wieso denn das?« fuhr ich ihn an. »Warum läßt du dich nicht aufstocken? Das dürfte doch wirklich kein Problem sein. Ich würde dich garantiert einen Dummkopf nennen, wenn du darauf verzichtest.«
Er ließ die Waffe fallen. Noch nie hatte ich einen derart fassungslosen Mann gesehen. Nonyo sicherte seinen MK und schüttelte grinsend den Kopf. Mehr hatte er zu dem Vorfall nicht zu
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