Sonea - Die Heilerin: Roman
Verbindung setzen könnten.
Der König schüttelte den Kopf. »Ich habe stark von einer Frau als Eurer Assistentin abgeraten, da sie Schwierigkeiten haben wird, mit sachakanischen Männern umzugehen, aber früher einmal hätte ich auch die Überlegung angestellt, dass eine Frau ein wahrscheinlicheres Ziel für die Verräterinnen darstellen würde, und in diesem Punkt haben sich meine Überlegungen als falsch erwiesen. Ich könnte mich auch irren, was Lady Merrias Erfolg hier betrifft.«
»Eure Majestät haben gewiss in allen anderen Belangen recht, und ich werde stets auf Eure Weisheit vertrauen, insbesondere in sachakanischen Angelegenheiten. Das ist der Grund, warum ich ihr Arbeiten zuweise, die es nicht erforderlich machen, dass sie Umgang mit sachakanischen Männern hat.«
Der König lachte leise. »Ihr seid ein kluger Mann.« Er blieb an der Tür zum Thronsaal stehen und bedeutete Dannyl, allein hineinzugehen. »Lebt wohl, Botschafter.«
»Es war mir wie immer eine Ehre und ein Vergnügen, Euer Majestät zu treffen.« Dannyl verneigte sich. Als der König davonging, drehte er sich um und kehrte in die große Halle zurück.
Nun, zumindest habe ich jetzt etwas, womit ich Merria beschäftigen kann. Obwohl es ein wenig grausam scheint, ihr eine so unmögliche Aufgabe zuzuweisen wie die, eine Möglichkeit zu finden, Lorkin ohne Hilfe der Verräterinnen zu kontaktieren. Aber für meine Forschungen interessiert sie sich ja ohnehin nicht, und ich könnte sie sowieso nicht bitten, sich allein in die persönliche Bibliothek eines Ashaki zu wagen, um für mich Bücher durchzusehen.
Allerdings hatte er in letzter Zeit auch keine Einladungen mehr erhalten, sich Bibliotheken persönlich anzusehen. Was seine Forschung anging, kam er keinen Schritt weiter.
Sonea schob den Korb mit Bettlaken von der einen auf die andere Hüfte und zog sich die Kapuze ihres Umhangs tiefer ins Gesicht. Obwohl es regnete und in der Luft eine Kühle lag, die vor unfreundlicheren Tagen warnte, fühlte sie sich ungeheuer wohl. Vielleicht würde es irgendwann ermüdend werden, in dieser Maskerade durch die Stadt zu streifen, aber für den Augenblick genoss sie die Freiheit, die sie ihr schenkte.
Nicht weit vom Hospital entfernt lag eine Wäscherei, die den größten Teil der Wäsche für das Hospital erledigte. Eine entsprechende Übereinkunft war bereits vor langer Zeit getroffen worden und hatte inzwischen schon mehrere Besitzerwechsel überstanden. Die Wäsche wurde immer von Helferinnen des Hospitals dorthin gebracht, so dass kaum Gefahr bestand, dass irgendjemand im Laden sie erkannte – es sei denn natürlich, es war ein Patient von ihr oder einer von dessen Angehörigen.
Sie duckte sich durch die offene Tür und ließ den Korb schnell fallen. Es war nicht notwendig, dass sie mit irgendjemandem sprach, und die Angestellten waren an Hospitalmitarbeiter gewöhnt, die es eilig hatten. Nebenan befand sich ein Süßigkeitenladen, und Sonea schlüpfte durch die Tür. Sie kaufte eine Tüte Pachi-Fruchtbonbons und sprach ein Losungswort. Die nicht mehr ganz junge Frau hinter der Theke bedeutete ihr, durch eine Tür in einen schmalen Gang zu treten.
Wenige Schritte später klopfte sie an eine weitere Tür. Auf die Anzahl der Klopflaute hatten sie sich schon vor Wochen geeinigt. Von innen wurde nun ebenfalls ein Losungswort genannt, und Sonea trat in einen kleinen Raum, der durch einen schmalen Schreibtisch in zwei Teile geteilt wurde.
»Seid mir gegrüßt.« Ein Mann mit breitem Brustkorb erhob sich und verneigte sich vor ihr, so gut er das in dem kleinen Raum vermochte. »Sie warten auf Euch.«
Sonea nickte und ging zu einer Seitentür – sie musste sich seitlich um den Schreibtisch herumschieben, um sie zu erreichen. Nachdem sie sie mit Magie geöffnet hatte, trat sie in ein Treppenhaus, verschloss die Tür hinter sich und fügte eine magische Barriere hinzu, die sich als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme quer über den Rahmen spannte.
Der Mann in dem kleinen Raum war ein Angestellter von Cery. Soweit Sonea es erkennen konnte, war er der Ehemann der Frau aus dem Süßigkeitenladen und einer der Geldeintreiber ihres Freundes aus Kindertagen. Als Nächstes ging Sonea die kurze Treppe hinunter und betrat einen Raum, der nicht viel größer war als der darüber und nur mit zwei Stühlen möbliert. Auf einem saß Cery, aber weder Gol noch Anyi hatte auf dem anderen Platz genommen.
Sonea schob ihre Kapuze zurück und lächelte ihren alten
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