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Sonea - Die Hueterin

Sonea - Die Hueterin

Titel: Sonea - Die Hueterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trudi Canavan
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Name?«, fragte Sonea.
    Die Frau gab keine Antwort.
    »Kennt Ihr das Gesetz bezüglich der Magier in den Verbündeten Ländern? Das Gesetz, das besagt, dass alle Magier Mitglied der Magiergilde sein müssen?«
    »Ich kenne es«, erwiderte die Frau.
    »Und doch seid Ihr hier, eine Magierin, die kein Mitglied der Gilde ist. Warum?«
    Die Frau lachte. »Ich brauche Eure Gilde nicht. Ich habe Magie gelernt, lange bevor ich in dieses Land kam. Warum sollte ich vor Euch katzbuckeln?«
    Sonea lächelte. »In der Tat, warum?«
    Die Frau funkelte sie an.
    »Also«, fuhr Sonea fort. »Wie lange lebt Ihr schon innerhalb der Verbündeten Länder?« »Zu lange.« Die Frau spuckte aus.
    »Wenn es Euch hier nicht gefällt, warum bleibt Ihr dann?« Die Frau starrte Sonea hasserfüllt an. »Wie lautet der Name Eures Heimatlandes?« Die wilde Magierin presste halsstarrig die Lippen zusammen.
    »Also schön.« Sonea zog die Barriere um die Frau näher zu sich heran. »Ob es Euch gefällt oder nicht, die Magiergilde ist von Gesetzes wegen verpflichtet, sich um Euch zu kümmern. Wir bringen Euch jetzt in die Gilde.«
    Wut verzerrte das Gesicht der Frau, und ein neuer Schwall von Macht hämmerte gegen die sie umgebende Barriere, aber es war ein schwacher Angriff. Sonea erwog die Möglichkeit abzuwarten, bis die Frau müde wurde, doch dann entschied sie sich dagegen. Sie ließ die Barriere um die Frau zusammenschrumpfen, bewegte sie in die Mitte der Straße und begann anschließend, sie energisch, aber sanft vorwärtszudrängen. Die Heilerin und der Alchemist gaben ihr Geleit.
    Und auf diese Weise eskortierten sie die zweite wilde Magierin, die sie an diesem Tag gefunden hatten, durch mit neugierigen Zuschauern gesäumte Straßen zur Gilde.
     

28 Fragen
    Die Binde über Lorkins Augen juckte, aber seine Arme wurden von zwei Verräterinnen festgehalten. »Wir bleiben stehen«, sagte eine der Frauen und hielt ihn an. »Jetzt gehen wir weiter.«
    Die andere Frau ließ seinen Arm los, und er nutzte die Gelegenheit, um sich zu kratzen. Als sie einen Augenblick später aufwärtsgingen, wappnete er sich. Sein Magen schlingerte. Lange Momente spürte er wieder den unebenen Boden unter den Füßen. Die Frau zog an ihm.
    »Sei vorsichtig, der Boden hier steigt stark an. Zieh den Kopf ein.«
    Er spürte eine plötzliche Kühle und vermutete, dass sie aus dem Sonnenlicht in die Dunkelheit getreten waren. Aber das war nicht alles. Es lag Feuchtigkeit in der Luft und ein schwacher Geruch nach faulender Vegetation oder Moder. Seine Führerin blieb stehen.
    »Wir kommen jetzt zu einigen Stufen, die nach unten führen. Es sind vier.«
    Er fand mit den Zehen die Kante und trat dann vorsichtig nach unten. Die Stufen waren breit und flach, und an der Art, wie die Geräusche widerhallten, erkannte er, dass sie eine Höhle oder einen Raum betreten hatten. Einige Schritte entfernt hörte er das Plätschern von Wasser. »Von jetzt an bleibt alles flach.«
    Es war nicht die Wahrheit, wie er erkennen konnte, als er weiterging. Der Boden war glatt, aber er stieg definitiv allmählich an. Er lauschte auf das Geräusch der Schritte der Gruppe und auf das Fließen von Wasser. Falls es irgendwelche Biegungen gab, lagen sie zu weit auseinander, als dass er sie hätte wahrnehmen können.
    Irgendwo vor ihm machte er das Geräusch von Wind aus. Von raschelnder Vegetation und fernen Stimmen. Nach einigen weiteren Schritten schloss er aus der Art, wie die Geräusche ihn umringten, dass er jetzt im Freien war. Er spürte die Wärme von Sonnenlicht auf dem Gesicht und eine kühle Brise auf der Haut. Dann hörte er jemanden Savaras Namen sagen.
    Ohne Vorwarnung wurde ihm die Binde abgenommen, und er blinzelte in das grelle Licht der Mittagssonne. Bevor seine Augen sich angepasst hatten, zog die Verräterin, die ihn geführt hatte, ihn am Arm, um ihm zu bedeuten, dass er weitergehen solle.
    Savara führte die Gruppe an und nahm einen Weg zwischen hohen, sich wiegenden Halmen hindurch. Ihm wurde klar, dass dies der Rand eines Getreidefelds war, und aus den obersten Blättern ragten große Samenköpfe. Der Pfad stieg steil an, und schon bald schaute er auf ein breites Tal hinab.
    Zu beiden Seiten erhoben sich steile Wände, die sich am anderen Ende des Tals trafen. Felder zogen sich über den Boden, ein jedes in einer anderen Höhe, wie schlecht verlegte Fliesen, aber alle in sich eben. Die grünen Terrassen führten Stufe um Stufe zu einem langgestreckten, schmalen See hinab,

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