Songkran
mit dieser Maßnahme aufpoliert werden konnte, blieb dem einzelnen Betrachter überlassen.
Aufreizend verrieben die nackten Mädchen im Jacuzzi Seifenschaum über ihre Brüste, Ärsche und Vaginas. Aus der Distanz hatte Manfred die zum Teil blank rasierten Geschlechtsorgane verschlungen. Die temporäre Zuneigung einer zwanzigjährigen Bikinischönheit, die sich an seine Seite schmiegte, hatte der 65jährige mit einem ladydrink erkauft. Sie kraulte seinen Penis, während er ihre Schamlippen unter ihrem Bikinihöschen abtastete. Das Stück Stoff behielt die Zwanzigjährige während dieser Interaktion an. Offen zur Schau getragene Nacktheit stand nicht in ihrem Arbeitsvertrag. Diese letzte Bastion Scham ließ sie sich nicht für zusätzliche 3000 Baht im Monat abkaufen. Manfred war angetan von ihrem Fleisch. Vom moralischen Wertefundament seiner Besitzerin wusste er nichts.
Manfred wechselte in die nächste Bar. Im Schlepptau eines untersetzten Engländers betrat er den großen, halbdunklen Raum. Zielstrebig marschierte der Engländer in Richtung einer nackten Molligen und ihrer ebenfalls nackten Freundin, die sich auf einer winzigen Tanzfläche mit verchromter Gogo-Stange räkelten. Manfred nahm auf einem der gepolsterten Sofas Platz, die kreisförmig um die mittig installierte Tanzfläche drapiert waren. Er genoss es, zu den Beobachtern zu gehören.
Vor dem Erscheinen des Engländers war die Show der beiden Nackedeis dahin geplätschert. Höhepunkt war eine Banane gewesen, die die Mollige in ihre Vagina hineingeschoben hatte und lüstern wieder herausholte. Periodisch biss sie ein Stück ab und ließ es aus ihrem Mund fallen. Pure Erotik im thailändischen Verständnis, die Fachleute unter dem Oberbegriff Pingpong - Show subsumieren. Der Siegeszug dieser Innovation hatte seinen Anfang in den versifften Bars von Patpong genommen. Namensgeber für diese Art der Unterhaltung waren Tischtennisbälle gewesen, die sich junge Frauen in ihre Vagina geschoben hatten. Durch eine muskuläre Kontraktion flogen die Bälle dann den Zuschauern um die Ohren. Die Pingpong - Show war geboren.
Die Blicke der Molligen und ihrer Kollegin richteten sich auf den Engländer, der auf dem Barhocker vor der erhöhten Tanzfläche in Stellung ging. Skeptisch schauten sie zu, wie der Dreißigjährige seine fünf Finger der linken Hand in ein Kondom zwängte. Sichtlich genoss der Mann mit dem Kondom, im Scheinwerferlicht zu agieren. Die Mädchen diskutierten, ob die Hand nicht zu mächtig sei für die Vagina der Molligen. Man kam zu dem Ergebnis, das die weibliche Anatomie dehnbar ist. Die Freundin träufelte mit einem Fläschchen ein Öl auf das Gummi, um Gleitfähigkeit sicher zu stellen. Sie sah dem Engländer in die Augen und ließ provozierend ihr Zunge kreisen. Dieser erwiderte seinerseits mit einem Zungenspiel. Dann streckte er seinen Arm in die Luft und deutete an, mit der Vorstellung zu beginnen.
Manfred begnügte sich, in der anonymen Dunkelheit das Treiben zu beobachten. Im männlichen Lehrerkollegium war er der Leithengst gewesen. Naive Referendare hatten bewundernd zu ihm aufgeschaut und über seine anzüglichen Witze gelacht. Seine Kolleginnen hatten seine Gegenwart gemieden, weil sie ihn als widerlich empfanden. Das war ihm, dem sexuell Unwiderstehlichen, nie bewusst geworden.
Manfreds Sicht auf die Bühne war tadellos. Alte Männer aus Arabien und Indien saßen weniger optimal. Sie erhoben sich und schlichen wie Spanner durch die Besuchergruppen. Unauffällig wollten sie Einblicke in den Unterleib der Molligen erheischen. Langsam schob der Engländer seine Kondomhand in das Geschlechtsteil. Immer weiter versanken seine ausgestreckten Finger. Wie in einem drittklassigen Pornofilm verzog die Thailänderin ihr Gesicht zu einer ekstatischen Pose. Die Hand des Engländers war verschwunden. Seine Armbanduhr erreichte das Fleisch. Dann zog er die Gummipranke raus. Triumphierend streckte er seinen Arm in die Luft. Anerkennend applaudierten die Zuschauer. Manfred zollte dem Jüngeren Respekt. Rivalitäten existierten nicht unter den Freiern von Pattaya.
Wan
Mittwochmittag
Die schwarze Marmorskulptur Pridi Banomyongs blickte mit gutmütigem Gesichtsausdruck zu Noi und Wan herunter, die unter den ausladenden Ästen einer Tamarinde auf einer Holzbank saßen. Im wallenden Talar thronte der legendäre Pridi auf seinem runden, sonnigen Ehrenplatz. Vielleicht hätte der Ex-Premierminister diese Ehre als Genugtuung für ein
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