Sonne, Meer und Bea (German Edition)
hat. Ich entscheide mich für den moralischen Ansatz und empöre mich vor Maja, während Bea in der Brandung planscht.
»Du kannst doch nicht …«, versuche ich Bea zu sagen, als sie aus dem Wasser kommt und sich vor mich stellt. Ihre Haare nass und verführerisch. Ich komme mir in meinen hochgekrempelten Hosen ein wenig albern vor. Sie hatte den vollen Spaß und ich noch nicht einmal den halben.
»Die anderen starren«, sage ich etwas sanfter, »Wir sind doch nicht in Goa!«
Als Bea die Aufmerksamkeit, die sie soeben erzeugt hat, realisiert, greift sie nach ihrer Bluse und streift sie sich über. Als wäre nichts gewesen, setzt sie sich neben Maja.
»Du das Wasser ist herrlich. Schade, dass Du nicht mit hineingekommen bist.«
Maja blickt Bea an. »Habe keinen Badeanzug mit.«
»Schade. Dann hätten wir beide es dem Paul mal so richtig gezeigt. Mädchenpower! Wuuuuh!«
Ihre Bluse schmiegt sich eng an ihren nassen Körper.
Maja
Angekommen in Mamallapuram muss ich feststellen, dass Bea vielleicht doch gar nicht so übel ist. Sie hat auch ihre guten Seiten. Aber nicht viele, das ist klar! Doch ihr Humor ist manchmal einfach ansteckend. Ich muss über ihren Witz lachen, ob ich will oder nicht. Und er überspielt die peinliche Situation, die Paul mit seinem panischen Ausruf »Aber kein Zimmer zu dritt« ausgelöst hat. Ich weiß nicht, was Paul da durch den Kopf gegangen ist. Dass wir um ein gemeinsames Hotel nicht herumkommen, war mir schon lange bewusst. Aber ein gemeinsames Zimmer mit Bea stand doch überhaupt nicht zur Diskussion. Wie kommt er bloß darauf? Logo, dass sie ein Eigenes nimmt. Und für sie war das auch keine Frage. Die belastende Spannung, die Paul auslöste, irritiert Bea nicht. »Ein Zimmer für uns Mädels.« Ihr Einwurf ist einfach super und ich muss lachen, auch über Pauls verdutztes Gesicht.
Inzwischen ist es später Nachmittag geworden und wir möchten unbedingt noch das Meer sehen. Natürlich wieder zu dritt. Wir sind ja so ein tolles Trio! Am Wasser wird erneut offenbar, warum mich Bea so nervt. Auf einmal steht sie vor uns, in einem Bikini mit einem winzigen Tangahöschen – und das in grellem orange. Sie rennt zum Wasser und ich kann nicht anders, als auf ihren festen runden Po zu starren. Er ist nahtlos braun. Wie hat sie das bloß hinbekommen? Auch die Inder am Strand können ihre Augen nicht von ihr lassen. Allein die Farbe des winzigen Fetzen Stoffes schreit nach Aufmerksamkeit. Bea sieht total billig aus!
Mir ist ihr Auftreten unangenehm. Hat sie denn gar kein Schamgefühl? Eigentlich wollten Paul und ich unsere Füße ins Meer halten, aber auch er ist peinlich berührt von ihrer Freizügigkeit und wir bleiben gemeinsam am Strand sitzen. Mich beruhigt es, dass wir endlich mal wieder einer Meinung sind und Paul Bea drängt, schnell etwas überzuziehen, als sie dem Wasser entsteigt. Da auch Paul sich aufgeregt hat, sind meine Sorgen wohl unbegründet. Es besteht kein Anlass zur Eifersucht! Er legt doch großen Wert auf Moral und achtet schließlich auch immer darauf, dass ich ordentlich angezogen bin. Er steht nicht auf Frauen, die ihre Reize so offenherzig präsentieren. Dennoch nagen die Zweifel an mir und ich bekomme das Bild von Beas halb nacktem Körper nicht aus meiner Vorstellung. Wenn ich schon nicht anders kann, als an Beas Blöße zu denken, wie wird es Paul ergehen? Aber ich traue mich nicht ihn zu fragen, als wir nebeneinander im Bett liegen. So schlafen wir ohne eine weitere Aussprache ein, jeder auf seiner Seite.
Geheimnisse
Paul
Ich habe in der Nacht von orangefarbenen Bikinis geträumt. Bea hatte einen an. Maja hatte einen an. Und als Bea begann, ihr Oberteil zu lösen, kam eine riesige Welle und ist über uns zusammengebrochen. Danach waren sowohl Bea als auch Maja weg. Nur das orange Oberteil lag noch am Strand.
Wir treffen uns nach dem Frühstück vor der Veranda unseres Hotels. Bea hat sich auf die Stufen gesetzt und raucht. Ich tippe ihr auf die Schulter, um ihr zu signalisieren, dass wir da sind.
»Wartet noch einen Moment. Ich möchte euch etwas zeigen.« Sie kramt aus ihrer Tasche ihren Reiseführer hervor. Die Zigarette balanciert sie dabei elegant auf ihren Lippen. Dann nimmt sie noch einen tiefen Zug und drückt sie in den Sand.
»Sorry Maja. Ich weiß ja, dass Du den Rauch nicht magst. Ich habe mal nachgeschaut. Es gibt drei wichtige Sehenswürdigkeiten. Ich schlage vor, wir machen heute die beiden wichtigsten.«
»Lass mal sehen!« Ich
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