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Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Sonne, Meer und Bea (German Edition)

Titel: Sonne, Meer und Bea (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Christopher
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freue mich!« Dann plaudert sie gut gelaunt mit Paul, der wie ausgetauscht scheint. Er hört Bea zu, gibt kluge Antworten und beide lachen. In meinem Kopf überschlagen sich die Gedanken. Würde Bea mich nicht mitziehen, ich wäre kaum in der Lage einen Schritt zu tun. Dabei mag ich ihre Berührung nicht. Aber ihr Griff ist kompromisslos, ich kann mich ihm nicht entwinden. Ich kämpfe mit den Tränen und kann meine Enttäuschung nicht zurückhalten. Als wir die Wiese vor der Tempelanlage erreichen, sehe ich sofort den Toilettenblock.
    »Wartet mal, ich muss kurz aufs Klo.«
    Endlich lockert Bea ihren Arm und ich stürme davon. In der Kabine versuche ich mich zu beruhigen. Der Blick in den Spiegel über dem Waschbecken offenbart mir, dass ich ziemlich fertig aussehe. Ich entferne die verräterischen Spuren, putze meine Nase und trockne die Augen. So kann ich den beiden wieder gegenübertreten. Sie sitzen einträchtig auf der Wiese. Als ich hinzutrete, brechen sie ihr Gespräch ab.
     
    Wir sehen uns den Tempel an. Bea ist bester Laune und hüpft durch die Anlage. Ich hingegen muss mich sehr zusammenreißen, um den Tag zu überstehen. Ihr Anblick und ihr gespieltes Überinteresse an allem kotzen mich an. Paul hingegen findet das anscheinend attraktiv. Sowohl ihre Erscheinung als auch ihr Auftreten. Er hat heute nur Augen für Bea und hängt an ihren Lippen. Mich würdigt er kaum eines Blickes und richtig geredet hat er seit dem Frühstück auch nicht mehr mit mir. Außer »Hier Maja, nimm deine Karte«, als wir den Eintritt gezahlt haben, hat er mir nichts zu sagen gehabt. So wandle ich geistesabwesend hinter den beiden her und sehe kaum den Tempel. Ich muss unbedingt mit Paul alleine reden. Wir müssen das klären! Als Bea mit einem lang gezogenen Quietschton auf eine Steinfigur zustürmt, halte ich Paul am Ärmel zurück.
    »Und ich bin heute Luft für dich, oder was?!« Okay, das war eher ein Vorwurf, als eine klärende Frage. Paul fühlt sich sofort angegriffen und schleudert mir nur einen Satz an den Kopf, ehe er mich heute zum zweiten Mal stehen lässt:
    »Schlechte Laune kann ich halt nicht leiden!«
    Schlechte Laune? Ja, habe ich. Wegen seines Verhaltens! Solange er sich nicht für seine unmöglichen Reaktionen mir gegenüber entschuldigt, werde ich heute kein Wort mehr mit ihm reden!
    Der Zweifel nagt jetzt immer stärker an mir. Sein Verhalten lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Paul hat sich in Bea verliebt. Aber diesen Gedanken versuche ich nicht an mich herankommen zu lassen. Das kann nicht sein. Nein, nein, nein! Wir sind doch glücklich miteinander, daran sollte das Auftauchen eines billigen Flittchens nichts ändern! Auch wenn Bea sich noch so offensiv an ihn heranschmeißt. Paul ist doch intelligent und durchschaut das! Aber die Beweise sprechen dagegen. Er hat seine Kamera aus der Tasche geholt und macht Fotos. Und das nicht vom Tempel, nein von Bea. Diese räkelt sich auf den Steinmauern und setzt sich verführerisch in Szene. Ihr Spaghetti-Träger vom Top ist heruntergerutscht und gibt den Blick auf die Spitze ihres BHs frei. Lachend schießt Paul ein Foto nach dem anderen. Mich fotografiert er nicht. Ich erkenne Paul überhaupt nicht wieder. Doch dann wendet er endlich das Wort an mich:
    »Maja, machst du mal ein Foto von uns?«
    In mir sträubt sich alles. Aber dann ringe ich mich durch, springe über meinen Schatten und mache ohne zu murren die Aufnahme. Das sollte Paul zeigen, was er für eine tolle Freundin hat. Daraufhin müsste jetzt seine Entschuldigung folgen. Doch es ist nicht Paul, der, wie ich dachte, jetzt auch ein Foto mit mir zusammen fordert, sondern Bea.
    »Majalein, und jetzt wir Frauen!«
    Widerwillig stelle ich mich zu ihr. Aber Paul soll sein Fehlverhalten erkennen. Ich mache hier keine Probleme und verbreite auch keine schlechte Laune! Ich versuche für das Bild ein nettes Gesicht zu machen, aber ich kann nur an die Hose denken, dass Bea sie hier neben mir trägt und nicht ich. Ehe ich ein Lachen aufsetzen konnte, hat Paul den Auslöser gedrückt. Ich sehe unmöglich aus, aber Bea freut sich über das Foto. Wahrscheinlich, weil sie neben meiner Trauermiene umso begehrenswerter wirkt. Dennoch spüre ich ein ganz kleines bisschen Dankbarkeit. Denn nur wegen ihr bin ich heute überhaupt auf einem Foto vor dem Tempel drauf.
    Das aufflackernde positive Gefühl ist jedoch nur von kurzer Dauer. Ich kann es nicht glauben, aber Paul lobt jetzt auch noch Beas Hose. Ich höre nur

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