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Sonne, Schnee und Tote

Sonne, Schnee und Tote

Titel: Sonne, Schnee und Tote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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absolut sicher und, wie der Hoofdcommissaris bereits
sagte, durch die angefertigten Fotos von Tatort und Opfer wird diese
Einschätzung bestätigt.“
    „War
abgesehen von den übrigen Polizisten, Hoofdcommissaris Van Houden, Nasridim
Hadosh und Karim Abusif noch jemand an dem Tag im Lagerhaus zugegen?“, wollte
Kees wissen, obwohl er die Antwort kannte. Der Spurensammler verneinte
kopfschüttelnd.
    „Okay“,
seufzte Bloemberg. „Es können also rein faktisch nur zwei Personen in Frage
kommen, die den Schneeball in Namirs Hand gepackt haben. Der alte Nasridim oder
Karim Abusif „
    „Also
war’s doch der Abusif“, knurrte Fred und murmelte dann in seinen Schnauzbart.
„Der Fall ist so klar wie nur was. Warum verschwenden wir hier unsere Zeit.
Machen wir uns einfach an die Fahndung und fertig.“
    „Seit
wann hast du es so eilig, Commissaris? In den letzten Jahren hast du nie Wert
auf eine zeitnahe Fahndung nach Verdächtigen gelegt.“
    „Das
muss ich mir von dir nicht sagen lassen, Bloemberg. Du bist diesmal derjenige,
der hier unnötig die Ermittlungen verschleppt.“
    „Genug!“
raunzte Nicolas van Houden. „Wenn ich Sie beide noch einmal ermahnen muss,
zusammenzuarbeiten, entziehe ich Ihnen den Fall und auf unabsehbare Zeit auch
alle weiteren. Wir sind hier, um uns auf die Fakten zu konzentrieren und alle
ein genaues Bild der Lage zu erhalten.“
    Kees
Bloemberg, der nach dem zweiten Seitenhieb mit etwas mehr Unterstützung seitens
des Hauptkommissars gerechnet hatte, war dermaßen angefressen darüber, dass er
für einen Augenblick die Beherrschung verlor und Van Houden anfuhr.
    „Ein
klares Bild? Na toll! Dann fangen Sie doch direkt an und erzählen uns ein paar
Dinge, die bislang offensichtlich nur Nasridim Hadosh und Sie wissen. Ich wäre
nämlich durchaus daran interessiert, nach vier Tagen endlich ein klares Bild zu
sehen. Die Geheimniskrämerei der letzten Tage kotzt mich nämlich richtig an.“
    Van
Houden klappte der Mundwinkel herunter und es vergingen einige peinliche
Sekunden, in denen niemand im Raum mehr etwas sagte. Sekunden, in denen Kees
klar wurde, dass seine Kritik in unpassendem Ton und zum absolut falschen
Zeitpunkt gefallen war. Doch der Moment verging und Van Houden reagierte
gelassener, als man hätte annehmen können.
    „Eins
nach dem anderen, Bloemberg. Es gibt tatsächlich einige Informationen, die ich
in diesem Fall bisher schuldig geblieben bin. Sobald wir mit den wichtigeren
Punkten hier fertig sind, werde ich das nachholen, aber erst nachdem ich Ihnen
ordentlich den Kopf gewaschen habe, damit Sie in Zukunft wieder wissen, wie Sie
mit einem Vorgesetzten zu reden haben, Inspecteur! Ihr Auftreten ist nicht mal
dem eines Surveillanten würdig.“
    Er
bedachte Kees mit einem strengen Blick und der fühlte sich in diesem Moment so,
als sei er ein unmündiger kleiner Schulbankdrücker, der von seinem Lehrer einen
Tadel erhalten hat. Doch im nächsten Moment wechselte Van Houden das Thema,
ließ Kees damit keinen Spielraum für jegliche Art Erwiderung, und das war
vermutlich besser so.
    „Wie
dem auch sei, die Informationen der Schneeballproblematik zu bewerten,
überlasse ich euch, den ermittelnden Beamten. Es sollte hierbei jedoch keiner
vergessen, dass nicht die Substanz für den Tod des jungen Mannes verantwortlich
war, sondern unter anderem vierzig lange Nägel, die man gewöhnlich nur im
Baugewerbe verwendet und nicht, um damit jemanden an einem Stuhl festzunageln.
Ich habe …“, er unterbrach sich und fischte eine graue Mappe von seinem
Schreibtisch. „… beim Obduktionsteam um rasche Ergebnisse gebeten und gerade
eben die ersten gesicherten Erkenntnisse erhalten. Sie werden eine Kopie
erhalten. Der ausführliche Bericht kommt in spätestens zwei Tagen. Zu den
bisherigen Ergebnissen wird ihnen Dr. Houlsten jetzt eine kurze Zusammenfassung
liefern. Er war so freundlich, einen Augenblick länger zu bleiben, um Sie ins
Bilde zu setzen.“ Van Houden deutete auf den schmächtigen bebrillten Mann in
weißem Hemd und Cordhose, den Bloemberg nicht kannte. Neben Kees auf dem Stuhl
nörgelte Fred vor sich hin.
    „Wir
werden wohl noch in der Lage sein, selbst den Bericht zu lesen.
Zeitverschwendung.“
    Dessen
unbeachtet erhob sich Dr. Maarten Houlsten, räusperte sich und griff nach der
Mappe, die Van Houden ihm entgegenhielt. Er suchte kurz darin und zog ein auf
DIN A4 Größe entwickeltes Foto des verbrannten Leichnams hervor. Houlsten
betrachte es und legte die Mappe

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