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Sonne, Sex und Meer

Sonne, Sex und Meer

Titel: Sonne, Sex und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Newman
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Strand füllte sich sogar hier draußen langsam mit Menschen. Bald würden sie Badeanzüge tragen müssen. In der Stadt tummelte sich der verrückteste Haufen verschiedenster Leute. Alteingesessene Lesbierinnen und Schwule, Künstler und Studenten, Hippies, Möchtegernhippies von den Colleges, Transvestiten, die hier ihren Sommerstrich hatten, Touristen, ganze Familien, die sogar von Alaska herkamen, alle Arten von Hausierern und Schmarotzern, die den Touristen das Geld aus der Nase zogen. Man hatte beschlossen, die Unternehmungen mehr oder weniger auf die Stadt auszudehnen. Während der nächsten zwei Wochen sollte es jeder von den drei Jüngeren mit wenigstens drei verschiedenen attraktiven Personen treiben. Ganz unabhängig voneinander. Aber sie sollten sich danach umsehen, ob sie nicht jemanden fänden, den sie mitbringen und in ihren Kreis einführen könnten.
    Nun schliefen sie zum letzten Mal vor ihrem Abenteuer in der Stadt gemeinsam ein. Barbaras Eltern waren damit einverstanden gewesen, dass sie über Nacht fortblieb … sie kannten Max … aber sie wussten nichts von Tom und Leslie. Die drei jungen Körper verschlangen sich ineinander unter der salzigen Brise, die durch die geöffneten Fenster hereinwehte. Max saß in der dunkelsten Ecke und in seinen schwarzschimmernden Augen spiegelte sich die gelbe Glut, immer wenn er einen Zug aus der Wasserpfeife nahm.

Wer bringt das Opfer im Körper?
    Wie ist das Opfer beschaffen?
    Und wenn es Zeit ist fortzugehen,
    Wie erkennen Dich dann jene, deren Seele in Eintracht lebt?
    Bhagavad-Gita
    Kapitel 5
    Tom und Max gehen am Strand nahe der Stadt spazieren. Es ist früh, acht Uhr morgens. Flut. Sie begegneten zwei Anglern mit einem Jeep, die fischten in der Brandung und waren die einzigen Fremden in Sicht. Kurz geschorenes Haar und Tätowierungen. Als sie an ihnen vorbeikamen, erklang ein langer, gedehnter, auffordernder Pfiff. Max drehte sich zu Tom um. »Warte hier«, und ging langsam zu den zwei Kerlen hinüber und lächelte versöhnlich. Man denke sich Max! Langes Haar, Bart, stämmig. Immer noch lächelnd trat er auf die beiden Angler zu und betrachtete sie von oben bis unten. Sie sahen kräftig aus und nach Arbeit an frischer Luft. Vielleicht waren es Dachdecker oder Zimmerleute. Ihre Gesichter waren braungebrannt. Sie trugen schwere Schuhe. Es waren Männer, die gewohnt waren, draußen zu arbeiten, und auch ihren Urlaub draußen verbrachten. Derjenige, der gepfiffen hatte, der Obermacker, hatte eine Marine-Tätowierung auf seinem starken linken Unterarm. Mit seiner sanften Stimme sagte Max: »Zweierlei muss ich euch einmal sagen, liebe Leute. Erstens ist dies, wie man behauptet, ein freies Land.«
    »Jaaa?«
    »Zweitens«, Max schaute dem Obermacker mit einem leisen Lächeln in die Augen, »nuckelt deine Mutter an schmutzigen Hundeschwänzen.«
    Die beiden starrten ungläubig auf Max, der entspannt dastand; sein linker Fuß war geradeaus gerichtet, sein rechter im rechten Winkel dazu, die Füße etwa einen halben Meter auseinander, die Knie leicht eingedrückt, die Hände hingen locker herab und er hielt die Fäuste halb geballt vor seinen Leib – die klassische Pose des Dojo, des japanischen Kämpfers. Der Obermacker warf seine Angelrute in den Sand und schlug weitausholend mit der rechten Faust nach Max. Max wich zur Rechten aus und, als der schwerfällige Kerl sich in der Wucht seines Schlages um die eigene Achse drehte, ging nach links unter dessen Arm.
    »Aaaaah.«
    Max unterlief den Arm des miesen Kerls, rammte ihm den Ellbogen in die Nierengegend, drehte sich um und trat ihm mit dem linken Fußballen direkt in den Steiß, so dass er flach aufs Gesicht in den Sand flog. Sein Kumpel angelte sich ein spitzes Stahlrohr (das beim Angeln in der Brandung dazu diente, die Angelrute aufrecht im Sand festzuhalten) und stürzte sich mit einem unartikulierten Schrei auf Max, das spitze Stahlrohr über dem Kopf schwingend. Als er Max fast erreicht hatte, ließ dieser sich auf den Strand fallen, so dass der Kerl von seinem Schwung mitgerissen wurde und stolperte. Er erhob sich wieder. Umkreiste Max vorsichtig. Er hielt sich außer Reichweite, das spitze Ende des Stahlrohrs vor sich hingestreckt und stach und stieß damit. Max wich dem Stoß durch eine Seitenbewegung aus und trat ihm, höher als es möglich schien, direkt in den Solarplexus. Der Kerl fiel ohnmächtig in den Sand neben seinen Freund. Max machte Tom ein Zeichen, er solle sich nicht von der Stelle

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