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Sonne, Sex und Meer

Sonne, Sex und Meer

Titel: Sonne, Sex und Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Newman
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andere Überlegung dieser einen vorziehen, und jemand, der wirklich das Böse fürchtet, würde so beständig nur Gutes tun, dass das Böse niemals die Möglichkeit haben könnte, ihn zu berühren. Ist es schon einmal jemandem gelungen, mit seiner ganzen Kraft nur einen einzigen Tag lang Gutes zu tun? Ich glaube nicht. Ich jedoch für meinen Teil habe noch niemanden einen solchen Versuch aufgeben sehen, nur weil er nicht die Kraft hatte weiterzumachen. Es mag wohl einmal geschehen sein, aber ich zumindest habe es nie gesehen.«
    konfuzius
    Kapitel 18
    »Dann solln sie sich doch die ganze Scheiße in den Arsch stecken!« Franz schrie so laut, dass die Menge auf der Straße sich umdrehte und ihn anstarrte. Sie saßen an dem runden Tisch in der Espressobar und waren mitten in einer fachmännischen Diskussion darüber, was während Franz’ Abwesenheit geschehen war. »Das ist doch ganz einfach«, fuhr Franz fort, »es war verdammt noch mal zu gefährlich. Ich nehme an, dass mir das schon immer klar war, aber jetzt habe ich Angst.«
    »Er hat recht«, griff Barbara heftig ein, »was soll denn aus uns bloß werden, wenn wir nach New York zurückgehen. Von all den wirklich vernünftigen Leuten, die wir diesen Sommer kennengelernt haben, wird kein einziger, auf den es in dieser Beziehung ankommt, in New York sein. Wir brauchen jemanden, der uns beschützt. Ein Ehepaar, erwachsen und cool. Das ist alles.«
    Max lächelte.
    »Was ist los, Max? Warum grinst du so breit?«, fragte Tom, der immer am empfindlichsten auf Max’ Stimmungen reagierte.
    »Wie viele wissen, dass sie ein Paar brauchen, das erwachsen ist?«
    »Na sicher, aber wie viele haben einen solchen Sommer hinter sich?«, antwortete Tom für die anderen. »Du kannst mit Recht lächeln. Aber wer löst das die Probleme von Franz und Barbara? Du gehst an die Westküste, Leslie, und wir freuen uns nur zu sehr darauf, zur Schule zurückzukehren. Oder besser zu unseren Freunden an der Schule, die schon unsere Geliebten wären, wenn wir früher Bescheid gewusst hätten. Aber Franz und Barbara werden zwei kleine Kinder in New York sein und Gott weiß, was ihnen zustoßen kann. Es ist einfach fantastisch, dass Franz nicht ins Kittchen gewandert ist oder von der Polizei zusammengeschlagen wurde oder beides. Glück ist Glück. Und er ist ein herrlicher Bursche. Aber lass sie dort erst einmal zwei Monate sein …«
    »Gut. Warum streiten wir also darüber?« Die Augen von Max suchten die vorüberziehenden Männer ab. »Richtig«, sagte Leslie. »Hier laufen eine Menge Leute aus New York herum. Es muss ja nicht unbedingt ein Ehepaar sein, obwohl das das Beste wäre, irgendjemand Erwachsenes, der cool ist und eine große Wohnung hat oder ein eigenes Haus.«
    »Aber cool müssten sie sein. Nicht irgendjemand, der ständig in Schwulitäten steckt«, beharrte Barbara, »sondern jemand, der in gesicherten Verhältnissen lebt. Und das bedeutet wahrscheinlich eben doch ein Ehepaar, ja sogar ein Ehepaar mit Kindern.«
    Allgemeines Beifallsgemurmel und sie brachen auf, um Beschützer für die beiden Kinder zu suchen. Es blieb noch eine Woche. Es war Dienstag nach dem Tag der Arbeit (in den USA der erste Montag im September); die Eltern von Barbara und Franz würden ihr Haus in einer Woche zumachen. Max konnte mit jemandem nach San Francisco fahren. Noch war die Stadt voll, und zwar voll von den besten Leuten. Nach dem Tag der Arbeit trennen sich die Leute am Cape streng in die sehr unbeliebten Acht-Tage-Touristen und die ohne Hast und Eile. Das Wetter wird dann immer schöner, heiße Tage und kalte Nächte. Nach Oktober und Mai ist der September der beste Monat in Provincetown. Die fünf waren wieder hinaus in die Hütte gezogen und verbrachten zur Begrüßung des heimgekehrten Franz zwei wunderschöne Tage dort und hörten, was er zu erzählen hatte, und erzählten, was sie erlebt hatten; jetzt, nachdem sie tagelang geredet hatten, entstand ein Gefühl wirklicher Dringlichkeit für ihre Suche.
    Vielleicht kam auch noch eine Andeutung von Rivalität dazu. Eine Rivalität zwischen Tom und Leslie, um die erforderlichen Beschützer für das jüngere Paar zu finden. Langsam verging der Tag, Leslie und Tom liefen kreuz und quer durch die Straßen, redeten mit Leuten und versuchten, sich ihre Absicht nicht ansehen zu lassen, wohl wissend, dass sich Sexmeetings leichter arrangieren lassen, wenn man sich intensiv mit etwas ganz anderem beschäftigt.
    Tom im Postamt. Er hat sich angestellt, um

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