Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
ihr und sie lächelte breit. Dann bat sie Sophie einzutreten.
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Wenn Sophie an die letzten 24 Stunden zurückdachte, in denen sie geglaubt hatte, alles sei aus, und sich jetzt umsah, in dieser Runde von freundlichen Menschen, die sie bei sich aufgenommen hatten, war sie sprachlos vor Glück. Nie und nimmer hätte sie an so etwas gedacht, sich es auch nur im Traum vorgestellt. Pedro hatte sie mit zu sich nach Hause genommen, sie seiner Familie – seiner Mama, seinem Papa und seinem kleinen, dreizehnjährigen Bruder Julio – vorgestellt. Sie war sehr bewegt, auch wenn sie sich kaum miteinander verständigen konnten. Julio sprach ein wenig Deutsch, aber die Eltern so gut wie gar nicht. Der Vater war Fischer und die Mutter Näherin – ganz einfache Leute, wie Sophie und ihre Mutter auch.
Pedros Mama Maria hatte extra für sie eine riesige Paella gekocht mit frischen Muscheln, Scampi und Hühnerfleisch, weil sie Pedro mal erzählt hatte, wie gerne sie sie aß. Er hatte sie also nicht aus einer spontanen Eingebung heraus hierher gebracht, sondern hatte es geplant, seiner Mutter den Besuch angekündigt. Die Familie war wirklich unglaublich herzlich. Sie zeigten ihr Kinderfotos von Pedro, was er überhaupt nicht peinlich fand. Er schien sehr stolz auf seine Familie und sein Leben zu sein.
Gegen neun Uhr sagte Pedro seinen Eltern, dass er sie jetzt zurückbringen werde und sie machten sich auf den Weg.
„Du bist ja unglaublich“, sagte Sophie, als sie wieder auf der Vespa saßen.
Pedro drehte sich um und sagte: „Ich habe dir doch gesagt, du bist etwas Besonderes für mich, ich hoffe, das habe ich dir hiermit bewiesen.“
„Das hast du“, antwortete sie. „Es tut mir leid, wie ich mich gestern verhalten habe. Kannst du mir verzeihen?“
„Das habe ich schon, Sophie“, sagte er, gab ihr einen Kuss auf den Mund und fuhr los.
Sophie war glücklich, überglücklich. Nun schmiegte sie sich wieder genüsslich an ihren Schwarm und genoss die Fahrt und den Wind in ihrem Gesicht. Er verwehte ihre Haare und vermittelte ihr ein wunderbares Gefühl von Freiheit.
Nach einer Weile, noch bevor sie Alcúdia erreichten, machte Pedro Halt an einem verlassenen kleinen Strand.
„Gehen wir noch ein bisschen spazieren?“, fragte er.
Sophie nahm seine Hand. Der Spaziergang erinnerte sie an ihren ersten gemeinsamen Abend. Unglaublich, dass er erst drei Tage her war.
Sie setzten sich auf einen Steg und kuschelten zärtlich.
„Bist du jetzt glücklich?“, fragte Pedro.
„Ja, sehr glücklich. Ich bin ehrlich berührt, dass du mich deinen Eltern vorgestellt hast.“
„Ich wollte dir zeigen, wie wichtig du mir bist. Ich bin wirklich in dich verliebt, Sophie. Und ich möchte nicht, dass du wieder zurück nach Deutschland fliegst.“
Sophie wurde traurig. „Das muss ich aber, Pedro. Mein Leben ist in Deutschland. Ich gehe dort zur Schule, habe dort meine Freunde. Außerdem bin ich erst sechzehn.“
„Ich wünschte, du könntest hier bei mir bleiben.“
„Das wünschte ich mir auch. Ich will dich niemals verlassen.“
„Aber du musst, oder?“
Jetzt sah sie Pedro direkt ins Gesicht. Sie war ihm so nah, dass sie seinen Atem spüren konnte. Ja, sie würde ihn verlassen müssen, und es würde das Schwerste sein, was sie jemals würde tun müssen.
Sie nickte. „Ja“, sagte sie so leise, dass man es kaum hören konnte.
„Wirst du mich besuchen kommen?“
„Ich werde es versuchen.“
Nun nickte Pedro. Sie waren beide in ihren Gedanken verloren.
„Ich danke dir“, sagte Sophie und nahm Pedros Hand. Sie hielt sie sich an die Wange. „Ich verspreche, dass ich versuchen werde, zu kommen. Das mit uns darf nicht einfach so vorbei sein.“
Pedro sah ihr tief in die Augen. „Ich liebe dich.“
Oh mein Gott, dachte Sophie. Er liebt mich! Er hat gerade echt gesagt, dass er mich liebt. Was soll ich nun tun? Ihm das Gleiche sagen? Ist es denn so? Liebe ich ihn? Kann das möglich sein nach nur drei gemeinsamen Tagen? Andererseits waren es keine gewöhnlichen drei Tage gewesen, es waren Tage voller Zärtlichkeiten gewesen, voller Glück und Abenteuern. Sie hatten zusammen neue Welten entdeckt. Sie hatten sich etwas gegeben, das sie für immer verbinden würde. Und deshalb brauchte sie nicht lange nachzudenken, denn plötzlich war es so klar wie die Sterne am spanischen Abendhimmel.
„Ich liebe dich auch.“
Pedro sah sie erstaunt an, dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie so voller Gefühl,
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