Sonne, Strand und Pedro - Eine Mallorca-Liebe
dass ihr ganz schwindlig wurde.
Nach einem unendlich langen Kuss lösten sie sich voneinander und Pedro fragte: „Hast du morgen Zeit für mich? Wir sollten jede Minute nutzen, uns bleiben nur noch zwei Tage.“ Es war bereits Mittwoch.
„Musst du morgen nicht arbeiten?“
„Doch, leider. Gusttavo hat mich heute schon früher gehen lassen. Ich glaube, ich war ganz schön neben der Spur. So sagt man das doch, oder?“
Sophie lachte. „Ja. Wieso warst du denn neben der Spur?“ Jetzt hatte er sie neugierig gemacht.
„Na, weil ich dachte, ich hätte dich für immer verloren.“
„Das hast du nicht. Ich bin bei dir. Jetzt.“
„Ich wünschte, dieser Moment würde niemals vergehen.“
„Ja, wie schön das wäre“, schwärmte Sophie.
Doch der Moment verging, wie auch jeder andere Moment in diesem Leben. Und der nächsten Tag verging auch, genau wie der Abend, an dem Pedro Sophie abholte.
҉
Es hatte den ganzen Nachmittag geregnet und die beiden Schneider-Frauen hatten den Tag im Hotel verbracht. Es war ihnen nicht viel anderes übrig geblieben, denn es schüttete wie aus Eimern. Sophie nutzte die Zeit, um endlich mal die Postkarten zu schreiben, die sie schon seit Tagen mit sich herumtrug. Sie wusste, dass sie selbst wahrscheinlich viel früher als die Karten Deutschland erreichen würde, aber sie wollte trotzdem wenigstens ihrer Oma, Lilly und Benni schreiben, wie versprochen.
Sie simste auch fleißig mit Lilly, die ihr berichtete, dass in Hamburg gerade mal acht Grad waren. Sophie schwärmte von der Sonne auf Mallorca – sie musste ja nicht unbedingt erzählen, wie schlecht das Wetter ausgerechnet heute war, es war ja auch eine Ausnahme. Von Benni hatte sie noch nichts gehört.
„Mum, weißt du, wie ich hier Internet-Empfang bekomme?“
„Ich glaube, du kannst dir unten in der Lobby einen Code holen, mit dem du dort gratis surfen kannst. Hatten die nicht so was beim Einchecken gesagt?“
Brigitte verbrachte die meiste Zeit im Whirlpool, im Fitnessraum und im Spielezimmer zusammen mit den neuen Bekannten Rolf und Daniela, die sie gefunden hatte. Sophie hatte keine Lust auf Gesellschaft. Sie las in ihrem Zimmer, ging runter zum Essen in den Speisesaal und schwamm eine Runde im Innenpool. Und jetzt versuchte sie, eine Internetverbindung auf ihrem Handy zu bekommen, damit sie Lilly endlich mal ein Foto von ihrem Pedro mailen konnte.
Sie hatten am Dienstag auf dem Markt einige schöne Fotos voneinander und miteinander gemacht. Darauf sahen sie aus wie zwei Frischverliebte, und das waren sie ja auch.
BOAH, DER IST JA DER HAMMER!, schrieb Lilly sofort zurück.
JA, NE? ER IST EINFACH TOLL!, antwortete Sophie.
WAHNSINN! ICH WÜNSCHE DIR NOCH EINE COOLE ZEIT! UND ICH WILL ALLES HÖREN, WENN DU WIEDER ZURÜCK BIST. ALLES!!!
Typisch Lilly, die Neugier in Person.
Gegen Abend kam zum Regen noch Donner dazu. Und als sie beim Abendessen im Restaurant saßen, fing es auch noch an zu blitzen.
Na super, dachte Sophie, den Abend kann ich dann wohl vergessen. Sie wusste nicht einmal, ob Pedro bei dem Mistwetter überhaupt kommen würde. Wer traute sich schon raus in diese düstere Hölle?
Pedro hatte kein Handy und so konnte sie ihn auch nicht erreichen. Verdammt! Wieder ein verlorener Tag.
Doch Sophie hatte zu früh die Hoffnung aufgegeben, denn als sie um kurz nach acht vom Essen kamen, stand ein klitschenasser Pedro in der Lobby.
„Pedro!“, rief sie und lief ihm in die Arme.
Ihre Mum lächelte und sagte: „Wenn ihr wollt, könnt ihr aufs Zimmer gehen, da kann sich Pedro ein bisschen abtrocknen. Ihr seid auch ungestört, ich wollte eh noch eine Partie Scrabble spielen mit Rolf und Daniela.“
Sophie würde ihrer Mum auf ewig dankbar sein.
Sie gingen hoch aufs Zimmer, wo sie Pedro als Erstes mal das nasse T-Shirt auszog und ihm ein Handtuch reichte. Ihm schien es gar nichts auszumachen, auszusehen wie ein nasser Hund. Sophie half ihm beim Abtrocknen, rubbelte seine nassen Haare trocken und küsste ihm die Regentropfen vom Gesicht. Dann streichelte sie ihm über die muskulöse Brust und küsste sie, und seinen Rücken und seinen Nacken, seinen Hals und seinen Mund, und geleitete ihn zum Bett.
Als sie nackt da lagen, sagte Pedro zwischen zwei Küssen: „Deine Mutter.“
„Was? Wieso redest du denn jetzt von meiner Mutter?“
Er grinste. „Nein, ich meine, was ist mit deiner Mutter? Was, wenn sie reinkommt?“
„Mach dir keine unnötigen Gedanken und genieße! Und jetzt sei still!“ Sie
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