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Sonne über Köln (German Edition)

Sonne über Köln (German Edition)

Titel: Sonne über Köln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Schneider
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die Ermittlungen in dem Taxifahrermord von Sonntag.
Und wie's aussieht, können Sie uns da weiterhelfen."
    "Ich
wüsste zwar nicht wie, aber ich kann's versuchen. Tun Sie mir bloß den Gefallen
und machen Sie's kurz", sagte Toni, der nur den einen Wunsch hatte, so
schnell wie möglich nach Hause ins Bett zu kommen.
    Jäger
stoppte am Kaffeeautomaten. Er musterte Toni während der Becher volllief. Die
Schwellungen und Rötungen in seinem Gesicht ließen erahnen, wie er sich fühlte.
    Toni
seinerseits dachte, dass er noch nie einen so schlampig aussehenden Beamten gesehen
hatte.
    Als
sie sich im Büro gegenübersaßen, blätterte Jäger zunächst in dem Hefter, den
ihm der Diensthabende gegeben hatte. Dann schaute er auf und warf Toni einen
mitleidigen Blick zu: "Schlimme Sache, die Ihnen da passiert ist. Geht's
inzwischen einigermaßen?"
    Toni
nickte und deutete auf den Kopfverband: "Sieht schlimmer aus, als es ist.
Hat nur ziemlich stark geblutet."
    Jäger
tastete seine zerknitterte Jacke ab, wurde fündig und holte eine
Zigarettenschachtel aus der Brusttasche: "Rauchen Sie?"
    "Normalerweise
nicht, aber jetzt könnte ich eine vertragen", sagte Toni.
    Jäger
hielt ihm die Schachtel entgegen. Als Toni sich eine Zigarette herausnahm,
verriet das Zittern seiner Hand, wie sehr er noch unter Schock stand. Jäger
warf ihm einen aufmunternden Blick zu und zündete sich selbst eine an.
    "Dann
kommen wir mal zur Sache", sagte er, nachdem er einen tiefen Zug genommen
hatte. "Die beiden haben also zu Ihnen gesagt, dass es Ihnen genauso
ergehen wird wie Billy.–Kannten Sie ihn persönlich?"
    "Wir
haben uns oft unterhalten", sagte Toni. "Er hat mich sogar mal
zuhause besucht. Ich würde ihn als guten Bekannten, vielleicht sogar als
Freund, bezeichnen."
    Jäger
nahm einen Schluck aus seinem dampfenden Kaffeebecher, dann sagte er:
"Wenn die Männer seinen Namen erwähnt haben um Ihnen zu drohen, muss es
einen Zusammenhang geben. Oder meinen Sie, die haben nur die Zeitung
gelesen?"
    "In
der Zeitung stand ‘ein Taxifahrer’. Die Taxinummer Drei-sieben-sieben wurde
auch erwähnt, aber kein Name", sagte Toni.
    "Hmmm
... Das stimmt", sagte Jäger nachdenklich. "Erzählen Sie mir noch mal
genau, was passiert ist ... Ich weiß, mein Kollege hat Ihre Aussage bereits
aufgenommen. Ich möchte das Ganze aber noch mal aus Ihrem Mund hören."
    Toni
drückte die halb aufgerauchte Zigarette aus–Er war einfach kein
Raucher–, atmete tief durch und erzählte die ganze Geschichte noch
einmal.
    "Der
Typ sagte: Gib uns einfach die Steine zurück und wir lassen dich laufen. Wenn
nicht, wirst du enden wie dein Kumpel Billy?", sagte Jäger mehr zu sich selbst,
als Toni fertig war.
    Toni
nickte.
    Jäger
kratzte sich nachdenklich das Kinn: "Und? Haben Sie die Diamanten? ... Ich
meine, wir sind alle nur Menschen."
    "Erstens,
Brillanten und zweitens, natürlich nicht!", sagte Toni empört. "Wenn
die sie tatsächlich in meinem Taxi verloren haben, dann sind die Dinger weg,
für immer. Der nächste Fahrgast hat sie eingesteckt. Ich schau nicht nach jeder
Fahrt nach, ob da jemand was liegen gelassen hat."
    Jäger
hob beschwichtigend die Hände: "Okay, okay! Ich glaube Ihnen ... Von wo
nach wo haben Sie die beiden Samstagnacht eigentlich gefahren?"
    Toni
atmete tief durch, um eine ruhigere Tonlage bemüht: "Von einem Restaurant
in der Hamburger Straße–"
    "Heißt
das zufällig Touba?", fragte Jäger wie von einem Geistesblitz getroffen.
    "Ja,
so hieß der Laden", sagte Toni überrascht. "Der eine Typ ist kurz
hinterm Chlodwigplatz ausgestiegen. Mit dem anderen bin ich weitergefahren nach
Marienburg."
    "Und
das war um 1.36 Uhr?", fragte Jäger in Erwartung eines klaren Ja.
    Toni
zuckte mit den Schultern: "An die genaue Minute kann ich mich nicht
erinnern. Aber es muss so um diese Zeit gewesen sein … Ja, ich erinnere mich,
weil Billy um zwei jemanden abholen musste. Deshalb habe ich die Fahrt für ihn
übernommen."
    Jäger
schnippte mit den Fingern, sprang auf und ging zum Nachbartisch. Er öffnete
eine Schublade und holte einen Hefter heraus. Auf dem Weg zurück blätterte er
darin, zufrieden lächelnd. Er setzte sich wieder und legte Toni zwei
Phantombilder vor: "Haben Sie die schon mal gesehen?"
    Toni
erkannte Usama sofort und tippte auf sein Bild: "Den hier auf alle Fälle.
Bei dem anderen bin ich mir nicht sicher."
    "Ich
denke, Sie haben die beiden zweimal gefahren?", sagte Jäger verwundert.
    "Ja
schon. Aber es passiert sooft, dass ich mir die Leute

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