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Sonne über Wahi-Koura

Sonne über Wahi-Koura

Titel: Sonne über Wahi-Koura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Laureen
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Geräusch. Möchten Sie es hören?«
    Helena schüttelte den Kopf. In ihrer Magengrube schien plötzlich ein schwerer Stein zu liegen. Kalter Schweiß trat auf ihre Stirn. »Ist das gefährlich?«
    »Sehr gefährlich sogar, denn das Gefäß kann jederzeit platzen.«
    Entsetzt schlug Helena die Hand vor den Mund. Solch ein Schicksal hatte Louise nicht verdient.
    »Ein Aneurysma taucht aber nicht plötzlich auf, es bildet sich über Jahre hinweg. Die plötzliche Verschlechterung schreibe ich der Aufregung zu, die sie in den vergangenen Monaten hatte.«
    »Gibt es irgendwelche Medikamente, die sie einnehmen kann?«
    »Ich fürchte nicht. Die beste Medizin ist strikte Schonung. Wir müssen auf alle Fälle verhindern, dass das Aneurysma reißt. Sonst verblutet Ihre Schwiegermutter innerlich.«
    Helena krallte die Hände in ihren Rock. Verzweiflung, aber auch eine grenzenlose Wut auf Manson erfasste sie.
    »Gibt es etwas, was ich tun kann?«
    »Sie müssen dafür sorgen, dass sie kürzertritt. Ich werde ihr ein Medikament verschreiben, das ihr das Atmen ein wenig erleichtert. Achten Sie darauf, dass sie sich nicht unnötig bewegt und erst recht nicht aufregt. Jeder Anstieg ihres Blutdruckes könnte das Ende bedeuten.«
    Kürzertreten? Das wird Louise gar nicht gefallen, ging Helena durch den Kopf. Und sie bezweifelte auch, dass ihre Schwiegermutter Medikamente schlucken würde.
    »Bitte, könnten Sie mir Ihre Anweisungen aufschreiben? Ich befürchte nämlich, dass meine Schwiegermutter nicht auf mich hören wird. Nach der Gehirnerschütterung ist sie auch viel zu früh aufgestanden.«
    Fraser nickte.
    Sobald der Arzt gegangen war, klopfte Newman an die Schlafzimmertür.
    »Wie geht es ihr?«, fragte er flüsternd, als Helena öffnete.
    »Nicht gut. Doktor Fraser meint, dass sie sich in der nächsten Zeit sehr schonen muss.« Helena schlüpfte hinaus und schloss die Tür leise hinter sich.
    »Kein Wunder bei der Aufregung heute.« Newman stemmte die Hände in die Seiten. Zorn flammte in seinen Augen auf. »Wird sie wieder gesund?«
    Helena senkte den Kopf. Tränen schossen ihr in die Augen. »Doktor Fraser sagt, dass sie vielleicht noch fünf Jahre hat - oder fünf Wochen. Je nachdem, ob ihre Aorta hält oder nicht.«
    Newman verschlug es die Sprache.
    Auch Helena wusste nichts mehr zu sagen. Was habe ich sie gehasst, als ich hier ankam!, dachte sie. Und jetzt, wo sie dem Tode nahe ist, bin ich beinahe so traurig, als würde ich Laurent noch einmal verlieren ...
    Auf einmal konnte Helena ihre Gefühle nicht mehr unterdrücken. Sie brach in Schluchzen aus.
    Zane zog sie an sich und streichelte ihr beruhigend den Rücken. »Nun weinen Sie doch nicht, Madam! Es wird schon alles werden.«
    Helena hielt sich an seiner Jacke fest und weinte hemmungslos. »Ich weiß nicht, was werden soll! Dieser Manson macht alles zunichte!«
    »Er versucht es nach Kräften. Aber wird nicht durchkommen damit. Madame hat einen guten Anwalt. Der wird nicht zulassen, dass sie enteignet wird.«
    Diese Worte beruhigten Helena ein wenig. Sie schöpfte wieder Zuversicht. Keine Begründung würde ausreichen, um Louise von ihrem Besitz zu vertreiben.
    Helena straffte sich und löste sich von Newman. »Bitte entschuldigen Sie meinen Gefühlsausbruch«, sagte sie. Sie war plötzlich verlegen und schämte sich ein wenig.
    Zane hielt ihr sein Taschentuch hin. »Mir hat er gefallen, Madam«, flüsterte er. »Hier, nehmen Sie!«
    Helena fragte sich verwirrt, ob sie sich verhört hatte. Sie bedankte sich, nahm das Taschentuch und trocknete ihre Tränen.
    Als sie es zurückgeben wollte, schüttelte er den Kopf. »Behalten Sie es für den Fall, dass Sie es noch mal brauchen.«
    »Das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Als Newman sich zum Gehen umwandte, hielt Helena ihn am Arm zurück.
    »Mister Newman!«
    »Ja, Madam?«
    Helena zögerte einen Moment. »Wenn Sie möchten, können Sie mich Helena nennen.«
    Newman lächelte. »Ob es Ihrer Schwiegermutter gefällt, dass Sie sich mit einem Angestellten verbrüdern wollen?«
    »Sie sind mehr als nur ein Angestellter ...«
    »Danke, Helena, aber nur unter der Bedingung, dass Sie mich im Gegenzug Zane nennen.«
    »Das mach ich, Zane.«
    Helena sah dem Kellermeister nach, bis er um eine Ecke verschwand, bevor sie zu Louise zurückkehrte.
    Wie betäubt saß Helena neben Louise, unfähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Kopf war wie leer gefegt. Stumpf betrachtete sie das Muster der

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