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Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Sonne, Wind und Mord (German Edition)

Titel: Sonne, Wind und Mord (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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Inspecteur. Ich wollte nur
sagen… äh… also diese Aktentasche von Datona, die Tasche des Professors, ist
eine Tasche mit… äh… na ja, wenn es das Modell ist, von dem ich meine, dass es
das ist… also äh… Ach was rede ich denn hier?“
    „Surveillant!“, Kees hob bedrohlich die
Stimme, so dass Ronald zusammenzuckte.
    „Die Tasche… äh… die Tasche hat einen
doppelten Boden… müsste… sie… zumindest… Ein… ein Fach unter dem Boden.“
    ***
     
    Kees Bloemberg hatte das durchnässte Papier
achtlos aus der Tasche gezogen, es zwischen seine Füße geworfen und dann hastig
begonnen, den Taschenboden zu untersuchen.
    Zunächst war ihm nichts Ungewöhnliches
aufgefallen. Die Verarbeitung war so perfekt, dass man nur zu einem Schluss
kommen konnte. Die Aktentasche endete dort unten. Die Nähte waren in perfekter
Handarbeit gesetzt und wiesen keine Unregelmäßigkeiten auf, das war wirkliche
Textilhandwerkskunst. Nach einigem Abklopfen jedoch, bemerkte Kees, dass sein
Surveillant möglicherweise doch Recht hatte. Auf der rechten Seite auf einer
Fläche von etwa 10 mal 15 Zentimetern hörte sich das Klopfen hohl an.
Irgendetwas verbarg sich unter dieser Fläche. Das einzige Problem war, nirgends
erblickte Bloemberg eine Möglichkeit, an den Hohlraum heranzukommen. Eine Zeit
lang grübelte er, tastete die Innenwände und die Nähte ab, aber blieb dabei
erfolglos. Erneut war es Ronald Rudjard, der dem Inspektor den entscheidenden
Hinweis gab.
    „Bei diesem Modell kommt man nur von der
unteren Außenseite an das Fach heran.“
    Kees drehte das Gepäckstück herum. Wasser
floss auf seine Hose und er fluchte.
    Verdomme!
    Auch auf der Unterseite erkannte der Inspektor
zunächst keine Auffälligkeiten, dann jedoch ertasteten seine Finger eine, mit
dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare Unebenheit. Ein kräftiger Druck genügte und
an der Taschenseite war ein leises Klacken zu vernehmen. Kees‘ Augen suchten
fieberhaft nach einer Veränderung, fanden jedoch nichts Ungewöhnliches.
Stattdessen waren es erneut die Finger, die tastenderweise eine nicht sichtbare
Lücke, ganz unten in der - scheinbar perfekt verarbeiteten - Lederwand
entdeckten. Kees staunte, wie groß diese Lücke mit einem Mal wurde. Alle Nähte,
die dort vorher einmal gewesen sein mussten, waren passé. Wie das möglich war,
blieb ihm unerklärlich. Fakt war, binnen Sekunden hatte die Aktentasche ein
neues Fach dazu gewonnen. Zögernd griff er hinein. Seine Finger berührten
Metall.
     
    ***
     
    Dem Applet auf Joes Handy zufolge, waren die
Killer keine 4 Kilometer mehr entfernt. Eine Strecke, die man mit ihrem Auto
binnen weniger Minuten überbrückt hätte, allerdings spielte der Verkehr nicht
mit. Mitten auf dem Sturmflutwehr Oosterschelde fuhr eine lange Autoschlange
hintereinander her und der Gegenverkehr ließ kein weiteres Überholen zu. So
blieb den dreien nichts anderes übrig, als sich in Geduld zu üben, einer
Disziplin, die vor allem Hassan überhaupt nicht mochte.
     
    ***
     
    Kees zog das gerade entdeckte Metallkästchen
aus dem Geheimfach. Es war ein simples, sehr gut verarbeitetes Aluminiumgehäuse
mit der eingravierten Aufschrift - water-proofed - made in Germany .
    Der Inspektor öffnete den Deckel. Im hinteren
Teil des Wagens hörte man Linda erleichtert aufatmen und Ronald Rudjard war
ganz aus dem Häuschen. Das Innere brachte tatsächlich zwei DVDs und einen
schwarzen 16 Gigabyte USB-Stick zum Vorschein. Darunter lag ein weißer Zettel
mit einer Notiz. Kees holte behutsam alles aus dem Kästchen, gab die
Datenträger an Linda weiter und behielt nur den Zettel, den er kurz überflog.
    DVD abspielen. Wichtig!
Code: sunwin2009.
    Jahn
    „Wer ist Jahn?“, wollte der Inspektor sogleich
wissen, aber Linda, die von der Frage schwer überrascht schien, konnte ihm
keine Antwort liefern.
    „Sind das denn die Daten, die Van Kessner bei
sich hatte?“
    „Das weiß ich erst, wenn ich die Dateien auf
meinem Laptop überprüft habe.“
    „Worauf wartest du dann noch?“
    „Bin ich ein D-Zug? Sachte, sachte, Bloemberg.
Wir haben Glück, dass wir überhaupt was gefunden haben. Okay?“
    „Hör mal, Linda, ich will jetzt wissen ob
wir…“
    „Aufhören!“
    Surveillant Rudjard schien selbst erstaunt
über die Festigkeit in seiner Stimme, redete dennoch unvermittelt weiter.
    „Ihr beiden benehmt euch wie zwei Kinder! Seit
wir zusammen in der Scheiße hängen! Ich habe es satt, verhaltet euch endlich
eurem Alter entsprechend!“
    Die

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