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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Luftschleuse wegbewegte. »Wir schaffen das.«
    Die dunkle Wölbung des Habitats verschwand, während sie die Schlinge an einem Seil zu dem Frachter brachte, der klein und deutlich zu erkennen im schwachen Sonnenlicht
im Raum hing. Er war etwas über drei Kilometer entfernt, wie Loc auf dem Radargerät seines Anzugs erkennen konnte, und kam bei steten achtzehn Kilometern pro Stunde näher. Um sie herum breitete sich die tiefe, mit Sternen gesprenkelte Dunkelheit aus. Loc klammerte sich mit verkrampften Fingern in seinen schweren Handschuhen an die Halterung der Schlinge. Das Rauschen seines Atems war im Innern des Helms deutlich zu hören; kalte, trockene Luft strich ihm übers Gesicht. Mehrere Minuten lang geschah nichts weiter, als dass das Schiff langsam näherkam. Einen Moment lang glaubte er sogar, dass sie es schaffen würden. Dann blitzte etwas am Rand seines Sichtfelds auf. Er drehte sich schwerfällig und steif in seinem Anzug um und sah einen zweiten Blitz aus dem Innern des Habitats hervorschießen. Teile der Habitathülle flogen davon, das Innengerüst hob sich dunkel vor einer aufflammenden roten Blüte ab, und dann war alles wieder dunkel.
    »Sie haben das Habitat gesprengt«, sagte Loc. »Jemand hat das Habitat gesprengt.«
    »Die Geister. Es ist auf dem Militärkanal. Sie haben einen Haufen Drohnen losgeschickt«, sagte Hauptmann Neves, als die Schlinge zum Stillstand kam und die Sterne sich um sie herum zu drehen begannen.
    Loc schrie auf. Er konnte es nicht vermeiden. Hauptmann Neves neben ihm löste ihre Leine von der Halterung der Schlinge und befestigte das Ende an seinem Gurt. Sie griff hinter ihn, um auch seine Leine zu lösen, als das Seil, an dem sie entlanggeglitten waren, plötzlich in einem großen Bogen nach außen schwang, so schnell und plötzlich wie ein Peitschenhieb. Hauptmann Neves fluchte, und Loc prallte so fest gegen sie, dass sein Kopf gegen die Polsterung seines Helms schlug. Alles um ihn herum drehte sich. Er entdeckte einen leuchtend hellen Stern – der Frachter, der
mit gezündetem Fusionsantrieb durch eine Ansammlung roter Blitze flog, die in willkürlichen Abständen aufleuchteten und wieder erloschen. Dann gab es einen weiteren heftigen Ruck, und er und Hauptmann Neves wurden von der Schlinge weggeschleudert. Seine Leine hatte sich von dem Transportseil gelöst, und die von Hauptmann Neves spannte sich zwischen ihnen. Sterne wirbelten um sie herum. Loc spürte, wie ihn Brechreiz überkam und ihm der Schweiß ausbrach. Er schloss die Augen, fürchtete, dass er sich übergeben müsste und seinen Anzug vollspucken oder an seinem Erbrochenen ersticken würde …
    Er spürte, wie sich die Leine lockerte. Einen Augenblick später stieß Hauptmann Neves gegen ihn, er packte sie, und sie wurden beide ruckartig hin und her geschleudert. Hauptmann Neves benutzte ihre Reaktionspistole, um ihrer Drehung entgegenzuwirken.
    »Okay«, sagte sie und legte ihm einen Arm um die Taille. »Mehr kann ich nicht tun …«
    Loc wagte es, die Augen zu öffnen. Die Sterne drehten sich noch immer, aber jetzt in einem langsamen und gleichmäßigen Rhythmus. Einem gemächlichen Walzer. Hauptmann Neves rief wieder und wieder um Hilfe. Sie probierte verschiedene Kanäle aus, wie Loc feststellte. Er schaltete sein Kommunikationsgerät ein und begann ebenfalls, um Hilfe zu rufen. Keine Antwort. Vielleicht war das Schiff nicht mehr in ihrer Reichweite … Er blickte in alle Richtungen und hielt Ausschau nach seinem diffusen Schimmer; Hauptmann Neves zog ihn dicht an sich heran und sagte ihm, dass er aufhören solle, sich zu bewegen, oder er würde sie wieder ins Trudeln bringen.
    »Sie haben das Schiff zerstört«, sagte Loc. Er hatte das Gefühl, sich im Mittelpunkt einer großen ohrenbetäubenden Stille zu befinden.

    »Ich weiß es nicht. Vielleicht. Vielleicht hat es aber auch sein Kommunikationssystem ausgeschaltet, als es angegriffen wurde«, sagte Hauptmann Neves.
    Ihre Stimme stockte, und Loc sah, dass ihr linker Arm schlaff herabhing. Er war auf Ellbogenhöhe seltsam verdreht, und etwas schaute aus einem Riss im Anzug hervor, schwarz vor dem Gelb des Anzugmaterials.
    »Du bist verletzt«, stellte er fest.
    »Die Leine hat meinen Arm gegen die Schlinge gedrückt, und die Ellbogennaht des Anzugs ist aufgerissen. Aber es ist nicht schlimm. Der Anzug hat sich an der Schulter selbst versiegelt.«
    »Oh Gott.«
    »Es geht schon. Ich werde nicht sterben. Nicht heute.«
    »Blutest du?«
    »Ein wenig.

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