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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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wanderten von rechts nach links, wie eine Welle, die sich am Strand brach. Keine Antwort.

    Es war kurz nach Mitternacht. Die Kuppel von Trusty Town war schwarz polarisiert. Die Straßenlaternen waren heruntergedreht und verbreiteten ein schwaches Leuchten, in dem nur Umrisse zu erkennen waren. Das ganze Gefangenenlager schien zu schlafen. Es herrschte Stille, bis auf das Surren einer Drohne hoch oben in der Dunkelheit und das leise Rascheln von Felice Gottschalks Slippern, während er über den großen Platz ging. Er blieb stehen, als zu beiden Seiten des Tunneleingangs, der zur Hauptluftschleuse führte, einige Männer und Frauen aus der Dunkelheit traten.
    Mit einem leisen Klatschen schlug einer der Männer einen Knüppel in seine Handfläche.
    Am Ende eines Schockstabs flammte knisternd ein Funke auf.
    Eine Frau kicherte nervös.
    Ein Mann sagte mit gekünstelter Fistelstimme: »Mörder, Mörder, Mörder …«
    Hinter Felice waren ebenfalls Leute, aber er gab vor, sie nicht zu bemerken. Eine Hand in die Tasche seines Blousons gesteckt, stand er da, während die Lampe über dem Tunneleingang heller wurde und Edz Jealott aus der Öffnung trat. Er war barfuß und lediglich mit einer weiten weißen Hose bekleidet. Sein Oberkörper war nackt. Er lächelte Felice zu und sagte: »Wir wissen, wo du hin willst. In die Baracken, richtig? Und wir wissen auch, was du dort tun willst.«
    »Mörder, Mörder«, erklang wieder die Fistelstimme einer der schattenhaften Gestalten zu Felices Linken.
    Um ihn herum war zustimmendes Gemurmel zu hören. Edz Jealott schnippte mit den Fingern. Zhang Hilton trat zu Jealott, reichte ihm zwei Paar rote Arbeitshandschuhe und verschwand wieder in der Dunkelheit.

    »Wir könnten dich auf der Stelle töten«, sagte Edz Jealott. »Aber das würde keinen Spaß machen. Bei unserer Form von Gerechtigkeit geht es nicht nur darum, die Bösen zu bestrafen, sondern auch, es mit Stil zu tun. Hier. Nimm ein Paar Handschuhe. Dann können wir unsere Kräfte messen, nur du und ich.«
    Felice war vollkommen ruhig. Lebte nur im Augenblick. »Glaubst du wirklich, die Wärter lassen dich damit durchkommen? «
    »Ich werde dich nicht umbringen. Ich werde dich im fairen Kampf besiegen. Und dann werde ich dich den Wärtern übergeben. Und danach«, sagte Edz Jealott, »wirst du dir wünschen, ich hätte dir einen ehrenhaften Tod gegönnt. Einen mannhaften Tod.«
    »Den er nicht verdient hat«, sagte Zhang Hilton.
    »Mein Freund ist sauer, weil du ihm bei euren letzten Begegnungen ein blaues Auge verpasst hast«, sagte Edz Jealott zu Felice. »Aber er muss sich keine Gedanken machen. Ich werde dich besiegen, und ich verspreche, dass ich dabei äußerst gründlich vorgehen werde.«
    Felice sagte: »Hat euch jemand gesagt, dass ich hierherkommen würde? Habt ihr einen anonymen Hinweis erhalten? «
    Er fragte sich, ob der Mörder ihn in eine Falle gelockt hatte.
    Edz Jealott lachte und blickte in die Runde seiner Handlanger. »Wir haben dich beobachtet. Das haben wir dir doch gesagt. Hast du nicht zugehört? Und es ist völlig klar, wo du hin willst und was du im Schilde führst.«
    »Das alles war deine Idee?«
    »Was habe ich dir denn gerade erzählt?« Edz Jealott warf Felice ein Paar Handschuhe vor die Füße. Als Felice sie nicht aufhob, schüttelte der große Mann den Kopf und sagte mit grimmig gefletschten Zähnen: »Wir können es auch mit
bloßen Händen tun, wenn du willst, du Mörder. Aber wir werden es tun.« Weder sein Gesichtsausdruck noch sein starrer Blick ließen die geringste Gefühlsregung erkennen.
    »Nein, werden wir nicht.«
    Felices linke Hand hatte die ganze Zeit auf der Tastatur und Sendeeinheit des Blutanalysegeräts gelegen, die er ausgebaut und in die Tasche seines Blousons gesteckt hatte. Ein einfaches Telefon, das ein Signal senden würde, sobald er irgendeine Taste berührte. Jetzt drückte er mit dem Daumen darauf.
    Einen Moment lang geschah nichts. Dann stürzten die Menschen um ihn herum mit verkrampften Muskeln zu Boden, zuckend und zitternd wie Fische, die mit einer Keule erschlagen wurden. Felice hatte Bel Glise benachrichtigt, und diese hatte die Hintertür zum Überwachungssystem des Gefängnisses benutzt, um Signale an die Implantate in den Köpfen von Edz Jealott und seinen Anhängern zu schicken. Die Implantate waren nun der Meinung, dass sie das Gefängniszelt verlassen hätten.
    Felice ging zwischen den gelähmten Männern und Frauen durch und hob einen Knüppel und ein

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