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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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eine wunderbare Sicht auf die in der Luft schwebenden Flöße mit Farmen und Wäldern, die an den strahlenförmigen Streben des Habitats befestigt waren. Darüber befanden sich die Sonnenlampen und die Infrastruktur des Lebenserhaltungssystems.
    Xander war Pilot, und er und Newt verschwanden manchmal stundenlang, um sich einige Schiffe anzuschauen, die in den Hangars geparkt waren, und sich über geringfügige Änderungen an den Routen zwischen inneren und äußeren Planeten und die neuesten Entwicklungen in der Fusionsantriebstechnologie zu unterhalten. Im Gegensatz zu ihren Brüdern – Darwin mit seinen Kometen, und Han mit seiner gegenwärtigen Begeisterung für die Ausweitung und Verbesserung der Gärten, die Avernus in der Atmosphäre des Saturn geschaffen hatte, die in ein, zwei Jahren sicherlich einem anderen Projekt weichen würde –, war Hannah sehr vernünftig und bodenständig. Sie hatte sich mit ihrem Partner und ihren Kindern in Pan-Ku ein Zuhause geschaffen und war Teil des Teams, welches die Ökosysteme der Wasserblasen in der Hülle des Habitats überwachte, die aus Abwandlungen der Phytoplankton-Krill-Fisch-Nahrungsketten der Meere der Antarktis bestanden. Sie liebte ihr Leben und sah keinen Grund, irgendetwas daran zu ändern.
    Eines Tages unternahmen Macy und Hannah mit den Zwillingen einen Ausflug zu einem der Inselwälder, während Xander und Newt wieder einmal in den Hangars von Pan-Ku herumschlichen. Die Vorbereitungen für die Expedition nahmen den gesamten Morgen in Anspruch, und es war weit nach Mittag, als sie schließlich aufbrachen. Sie
reisten mit einer Zahnradbahn, die über eine der hohlen Streben zum winzigen Bahnhof der Insel fuhr.
    Die Insel bestand aus einer Platte aus Fullerenverbundstoff, die einen Kilometer lang war. Die Oberfläche war modelliert und eine Wiesenlandschaft geschaffen worden. Pfade aus halblebendigem Gras, die mit einem Netz aus Halteleinen überzogen waren, schlängelten sich durch Heidegestrüpp und Dickichte aus Pinien und Eichen. Abbie und Kit eilten Hannah und Macy voraus und schwangen sich mit graziöser Anmut von einer Halteleine zur nächsten. Sie verschwanden hinter einer Baumgruppe, nur um wenige Minuten später zurückzukehren und nach ihrer Mutter und Großmutter zu rufen, um ihnen den wunderbaren Picknickort zu zeigen, den sie gefunden hatten. Und er war wirklich herrlich – eine geschützte Senke mit weichem, von Wildblumen gesprenkeltem Gras, die an drei Seiten von einem dichten Baumgürtel umgeben war. Man hatte einen schönen Blick über den Ozean aus Luft auf die linear verlaufenden Archipele grüner Inseln, die überall auf das Innere des Habitats und die gleißenden Sonnenlampen zuführten – wie die Perspektiveübung eines Kunststudenten.
    Hannah ließ sich mit einem zufriedenen Seufzen nieder. Sie war so dick und ungelenk wie ein Walross, sagte sie, und musste den ungeborenen Kindern zuliebe den halben Tag in der Zentrifuge des Habitats verbringen. Außerdem quälten sie furchtbare Rückenschmerzen. Sie und Macy breiteten das Picknick aus, das sie mitgebracht hatten, und überredeten die Zwillinge dazu, sich wenigstens eine Zeit lang, während des Essens, mit den Haltegurten anzuschnallen. Dann gab es eine kleine Diskussion darüber, wann die Kinder losfliegen durften. Erst in einer Stunde, sagte Hannah streng, sonst wird euch schlecht.

    Zwei Mitarbeiter von Hannahs Ökosystemteam, Jack und Christof, schlossen sich ihnen mit ihrem Sohn Cho an, einem ernsten Zweijährigen. Abbie umsorgte Cho, fütterte ihn mit Leckerbissen und gab ihm Schokomilch zu trinken, während Kit umherwanderte und Käfer für sein Vivarium sammelte. Macy und Hannah unterhielten sich mit Jack und Christof über die Planoforming-Projekte auf Titan und Mars und die Konferenz auf dem Mond. Jack und Christof züchteten nebenberuflich Reben und stellten Wein her, und Macy verkostete einen Beutel von ihrem neuesten Wein, eines Zinfandel Rosés.
    Kit kam zurück und wollte Macy eine Kolonie von Tunnelspinnen zeigen, die er gefunden hatte, und sie stand auf und zog sich an einem Halteseil zu einer Baumgruppe hinüber. Er betrachtete sie kritisch und sagte ihr, dass es leichter ginge, wenn sie nicht versuchen würde, zu laufen.
    »Jetzt werd nicht frech. Ich mache das schon länger, als du lebst.«
    Die Tunnel waren hauchdünne Trichter im fasrigen Gewirr der Baumwurzeln. Kit zeigte ihr, dass die Fäden, aus denen sie gesponnen waren, klebten, wenn man in eine Richtung

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