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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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Ifrahim war verantwortlich für die zivile Überwachung der Bergungsoperationen und unterstand direkt der Wirtschaftskommission
der DMB. Damit hatte er eine Schlüsselposition inne – die Arbeit, die er verrichtete, war entscheidend für den Erfolg der Besatzung. Dennoch hatte er das Gefühl, zu kurz gekommen zu sein.
    Vor dem Krieg war Loc ein Mitglied des diplomatischen Dienstes Großbrasiliens gewesen und hatte viele der Städte auf den großen Monden von Jupiter und Saturn besucht. Er war Mitglied der Kommission gewesen, die die Taktik entwickelt hatte, die im Krieg eingesetzt worden war. Und er war einer derjenigen gewesen, die das Fundament dafür gelegt hatten, dass Camelot, Mimas, sich nicht am Krieg beteiligt hatte. Zusätzlich zu seinen offiziellen Pflichten hatte er außerdem im Geheimen für General Arvam Peixoto gearbeitet. Er hatte dem General nicht nur nützliche Informationen geliefert, sondern sich sogar bei mehreren Gelegenheiten die Hände schmutzig gemacht. Zudem war er ein echter Kriegsheld. Er war von den Außenweltlern entführt und in einem Gefängnis außerhalb von Paris, Dione, festgehalten worden. Bei Ausbruch des Krieges war es ihm gelungen, zu fliehen und das brasilianische Flaggschiff zu erreichen. Dort hatte er der Armee wichtige Informationen über den Aufenthaltsort der Genzauberin Avernus übermittelt. Es war nicht seine Schuld, dass Avernus, ihrer Tochter und den Mitgliedern ihres Teams die Flucht gelungen war, und dennoch war er sich sicher, dass er dafür bestraft wurde.
    Nach Ende des Krieges hätte Loc zur Erde zurückkehren und eine bescheidene Beförderung innerhalb des diplomatischen Dienstes annehmen oder sein Amt niederlegen und als Berater für eine der Firmen arbeiten können, die sich darum bewarben, Aufbauarbeit im Außensystem zu leisten und dort für die Sicherheit zu sorgen. Stattdessen hatte er sich für einen riskanteren, aber möglicherweise deutlich lukrativeren
Schachzug entschieden: Er hatte Arvam Peixotos Angebot angenommen, als Sonderberater für ihn zu arbeiten. Die Bezahlung war sehr gut, aber Loc wurde schnell klar, dass der General keine ernsthaften Pläne mit ihm hatte, sondern ihn nur in seiner Nähe haben wollte. Weil Loc zu viel wusste. Und weil er dem General in Zukunft vielleicht noch von Nutzen sein konnte. Hin und wieder saß Loc in einem Komitee mit beratender Funktion, das sich mit verschiedenen Geheimdienstmitteilungen befasste, aber seine Hauptarbeit – die Überwachung der Bergungsoperationen – bestand lediglich daraus, Akten hin und her zu schieben und an ermüdenden Debatten über nebensächliche Dinge teilzunehmen. Dabei verbrachte er viel zu viel Zeit in einer engen kleinen Station im Orbit von Dione, die mit Außenweltlern bemannt war und von der brasilianischen Luft – und Raumwaffe kontrolliert wurde. Er hätte Gouverneur einer größeren Stadt oder Leiter einer der Ämter für die Versorgung und den Wiederaufbau sein sollen. Stattdessen verbrachte er seine Zeit damit, sich mit Außenweltlern und Offizieren der Luft – und Raumwaffe wegen der Terminpläne zur Reparatur beschädigter Schiffe herumzustreiten. Und wenn die Pläne nicht eingehalten wurden, die Lieferungen zu lange dauerten und die Reparaturen schlampig ausgeführt wurden, musste er die Kritik dafür einstecken.
    Kurz gesagt, die Arbeit war zwar schwierig und ermüdend, verschaffte ihm jedoch nur wenig Macht und Einfluss und schnitt ihn von allen Hauptaktivitäten ab. Außerdem bot sich ihm dabei keinerlei Gelegenheit, zusätzlich Geld zu verdienen. Die Schiffe waren zwar mit Kriegsflüchtlingen voll beladen gewesen, deren persönliche Besitztümer besaßen jedoch nur geringen Wert. Die Wirtschaft des Außensystems hatte auf dem Nutzwert von Gegenständen
beruht und nicht auf dem Seltenheitswert. Viel wichtiger waren den Außenweltlern Wissen und Erfahrung gewesen, und das, was sie als »Ansehen« bezeichnet hatten – die Bewertung eines Menschen innerhalb eines Tauschsystems, bei dem mit Gefälligkeiten, guten Taten und kleinen Nettigkeiten gehandelt wurde. Das einzig Wertvolle an Bord der toten Schiffe waren Kunstwerke, aber diese wurden meist billig als Souvenirs verkauft. Loc, der genug über die Kunst der Außenweltler wusste, um zu erkennen, dass er keine Ahnung davon hatte, hatte ein paar hübsche Werke ergattert. Es war ihm jedoch nicht gelungen, sie zu ihrem wahren Wert zu verkaufen. Die Menschen auf der Erde wussten nur wenig über Traditionen und Ästhetik

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