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Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun

Titel: Sonnenfall - McAuley, P: Sonnenfall - The Gardens of Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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versetzte andere Leute gerne in den Glauben, dass er überall seine Hand mit im Spiel hatte.
    »Ich habe Verbündete an unerwarteten Orten«, sagte er. »Vielleicht kann ich dir bald mehr darüber berichten. Aber heute noch nicht. Es ist nicht so, dass ich dir nicht vertraue, Yota. Aber ich will dich nicht in Gefahr bringen.«
    »Natürlich nicht«, sagte Yota, der offenbar der Meinung war, es würde sich um eine weitere von Locs Rachephantasien handeln.
    Und das war es auch, aber gleichzeitig war es deutlich mehr. Nach der Demütigung durch seine Versetzung hatte sich Loc an einen Cousin und Rivalen Arvam Peixotos gewandt. Er hatte ihn vor dem Krieg kennengelernt, als sie beide an einem Projekt der gescheiterten und kaum betrauerten Friedens – und Versöhnungsinitiative mitgewirkt hatten, das den Handel, den kulturellen Austausch und das gegenseitige Verständnis von Brasilianern und Außenweltlern
hatte fördern sollen. Das Projekt war abgebrochen worden, und Loc, der insgeheim für Arvam Peixoto gearbeitet hatte, hatte einen kleinen Anteil an seinem Scheitern gehabt. Als jedoch klarwurde, dass er – trotz allem, was er getan hatte – keine angemessene Belohnung erhalten würde, hatte er vorsichtig Kontakt zu Arvams Rivalen aufgenommen. Er hatte ihm ein paar Informationen geliefert, zum Beispiel die Wahrheit über den heldenhaften Piloten, der in Großbrasilien Geschichten über den Krieg erzählen sollte. Außerdem hatte er ihm kleine Gefälligkeiten erwiesen. Nicht viel bisher, obwohl ihn ein Auftrag ganz besonders belustigt hatte: Er hatte Sri Hong-Owen eine handgeschriebene Notiz zukommen lassen, die ihr dringend nahelegte, sich einen neuen Sponsor zu suchen. Zum Glück war das Miststück nicht darauf eingegangen. Loc hoffte, dass sie sich an Arvam Peixoto halten würde, bis der Tag der Abrechnung kam. Er wollte gern für ihren Niedergang mit verantwortlich sein, auch wenn er im Moment keine Möglichkeit sah, davon zu profitieren.
    In der Zwischenzeit plagte er sich mit seinem langweiligen Job herum, der ihn nirgendwohin führen würde, und pendelte zwischen Paris und dem Bergungshof in der Umlaufbahn hin und her. Diones elegante Schiffswerft, ein Spinnennetz, in dem Werkstätten und Schiffswiegen hingen, war während des Krieges zerstört worden. An ihrer Stelle befand sich nun ein trostloses, rein auf den praktischen Nutzen ausgerichtetes Durcheinander aus Frachtzylindern mit lärmenden Klimaanlagen, das von schalen Essensdünsten und dem Gestank chemischer Toiletten erfüllt war und nur wenig Privatsphäre bot. Loc musste in seinem winzigen Büro schlafen, während sein Assistent auf der anderen Seite eines Quarzfaservorhangs schnarchte. Das Essen bestand aus militärischen Feldrationen, das recycelte Wasser
stank nach Chlor und geduscht werden durfte nur zwei Minuten alle drei Tage. Oberst James Lo Barrett, den Soldaten des Sicherheitstrupps und den Bergungsmannschaften der Außenweltler schienen die fürchterlichen Lebensbedingungen nichts auszumachen. Aber Loc verabscheute diesen Ort und hätte so wenig Zeit wie möglich in der Umlaufbahn verbracht, wenn er nicht ständig Oberst Barretts Fehler hätte ausbügeln müssen.
    Der Bergungshof hing inmitten eines Meers aus Schiffswracks. Inzwischen waren es über sechzig, und jede Woche kamen ein oder zwei weitere hinzu, obwohl das Ende des Krieges schon über ein Jahr her war. Ihre Umrisse zeichneten sich scharf vor der dunstigen Masse des Saturn ab, und gelegentlich blitzten sie auf wie Sternschnuppen, während sie langsam durch das schwarze Vakuum taumelten. Aus Schiffen, die so stark beschädigt waren, dass sie nicht mehr repariert werden konnten, wurden verwendbare Teile ausgebaut. Ihr Fusionsantrieb und die Düsen wurden entfernt und ihre Lebenserhaltungssysteme, Außenhüllen und Gehäuse in Altmetall, Fullerenverbundstoffe und Baudiamant getrennt. Die meisten Schiffe waren jedoch intakt, auch wenn sie ohne Energie und eingefroren waren. Ihr cybernetisches Nervensystem war während der Eroberung des Saturnsystems von Mikrowellensalven oder EMP-Minen ausgeschaltet worden. Diese hirntoten Schiffe zu reparieren, war nicht weiter schwierig, wenn man einmal von der Bergung der Toten an Bord absah.
    General Arvam Peixoto hatte sich geweigert, eine Expedition loszuschicken, um Mannschaften und Passagiere der toten Schiffe zu retten. Es waren zu viele Schiffe in zu vielen verschiedenen Umlaufbahnen, und das Risiko, dass die Rettungsmannschaften von den

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